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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 21.1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.15936#0020

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12

einfache, alte, schlichte Redeweise der mittelalter-
lichen Quellen spricht ungemein an. Das Werk
zeigt auch eine kostspielige Ausstattung mit fein
charakterisirten Bildern der behandelten Heiligen
und mit prachtvollem Drucke auf Büttenpapier.

S-

15 0 Vorlagen für Paramc» tensticke-
rcien, enlivorsen nach Motiven mittel-
alterlicher Kunst von Jos. Braun 8. J.
24 Tafeln nebst Text. Größe der Tafeln
50X?0 cm. Text Lex. 8° (28©.). In
eleganter Hnlbleinivnndinappe M. 16.—.

Der Jesuitenpater Jos. Braun beschäftigt sich i
seit Jahren, wie seine diesbezüglichen Werke und
Aufsätze ja längst allgemein bekannt gegeben ha- j
den, in eingehendster Weise mit dem Studium
der liturgischen Gewandung und der kirchlichen
Stickereien früherer Zeiten. Das; er die Früchte j
dieses Studiums jetzt auch für die praktische Be- j
thätigung nutzbar macht, ist sreudigst zu begrüßen. !
„Was frommt zuletzt alles theoretische Wissen, !
wenn es nicht sich für das Leben und das Schaf- !
sen fruchtbar erweist und praktisch in die An-
wendung übersetzt wird!" An Vorlage» für Pa-
rameutcustickerei besteht überhaupt kein Ueberfluß
und besonders nicht au solchen, welche Haupt- j
sächlich die O r n a mentik behandeln. Es er- i
klärt sich dies daraus, daß cs, wie der Verfasser I
in der „Vorbemerkung" sagt, nicht nur im Gau- '
zen wenig Stickereien aus dem Mittelalter gebe,
die lediglich oder vorherrschend Ornamente ent-
halten ; auch von den vorhandenen sei nur ein
geringer Bruchtheil derart, daß er ohne Wei-
teres sich zum Kopiren eignete. So vortrefflich i
auch die zur Verarbeitung gekommenen Motive i
in der Regel feien, so uneben sei in vielen, um !
nicht zu sagen den meisten Fällen die Ausgestal-
tung derselben und so ungleich und mangelhaft
die technische Behandlung. In aller Beziehung 1
nach Inhalt und Form gleich vollendete, wirklich -
befriedigende mittelalterliche Stickarbeiten rein ■
ornamentalen Charakters seien selten. Eben deß- 1
halb sind in unsere Sammlung stgurale Dar- j
steltungen nur in sehr beschränktem Maße auf- '
genommen, dagegen viele Ornamente. Die Samm- j
lang umfaßt uemlich zwölf Vorlagen für Kasel-
kreuze, zu>ei für Pluvialbesätze, drei für Dalma-
tikbesätze, sechs zur Ausschmückung von Schulter-
velen, zwölf für Baldachiubehäuge, elf zur Be-
stickung von Stole», 30 für Bordüren zu Ver-
zierung von Alben, Altartüchcrn und Konnnu-
»ionbanktüchern, je 17 zur Ausstattung von Pal-
len und Korporalie» samuit einer Anzahl von
Zeichnungen für sonstige Zwecke und sieben voll-
ständigen Alphabeten von verschiedener Größe.
Im Ganzen enthält sie also aus 24 Tafeln 150
Vorlagen.

Was die technische Ausführung der Tafeln
anlangt, so sind sie nur in einfacher Umrißzeich-
nung, nicht in Farben ausgeführt, ein Verfahren,
das um so mehr berechtigt war, als die Samm-
lung in erster Linie sich nicht an Anfängerinnen,
sondern an Stickerinnen von einiger Erfahrung
wendet. Die Entwürfe selbst haben mittelalter- j
liche Motive zur Grundlage, sind aber keineswegs j

bloße Kopieen, da diese Motive in einer Weise
bearbeitet und ausgestattet sind, daß zwar den
Motiven selbst ihr voller Charakter und ihre Ei-
genthümlichkeiten bewahrt blieben, der Entwurf
aber, so wie er vorliegt, eine durchaus selbststän-
dige Schöpfung darstellt. Fünf Bedingungen
stellt der Text auf, denen eine gute Vorlage für
Paranientenstickereien gerecht werden müsse: das
Ornament muß als Flachoruament gedacht sein,
der Entwurf muß §til, d. h. eine feste,bestimmte
Formeusprache haben, die Zeichnung muß klar,
durchsichtig sein mit einfacher, verständlicher Li-
nienführung, in den einzelnen Theile» muf; Har-
monie herrschen und endlich sollen nicht zu viele
Motive in den Vorlagen zugleich verwendet wer-
de». Diese Erfordernisse erscheinen uns in der
vorliegenden Sammlung in korrektester Weise
durchgeführt. Im Texte selbst finden wir noch
eine eingehende, sehr praktische Erklärung der
Tafeln und ein alphabetisches Verzeichnis; der
Vorlagen. D e tz c l.

Annoncen.

In 6er HördsrsoböN Verlagshandlung'
zu Freiburg im Breisg’au ist soeben
erschienen und durch alle Buchhandlungen
zu beziehen:

150 Vorlag-en für

PARAMENTEN-

STICKEREIEN,

entworfen nach Motiven mittelalterlicher
Kunst von Jos. Braun 8. J. 24 Tafeln
nebst Text. Grösse der Tafel 50^X70 cm.
Text Lex.-8°. (28 S.) ln eleganter

Halbleinwandmappe M. 16.

Die Sammlung umfasst 12 Vorlagen für
Kaselkreuze, 2 für Pluvialbesätze, 3 für
Dalmatikbesätze, 6 zur Ausschmückung von
Schultervelen. 12 für Baldachinbehänge,
11 zur Bestickung von Stolen, 36 für Bor-
düren zur Verzierung von Alben, Altar-
tüchern und Kommunionbankliichern, je 17
zur Ausstattung von Pallen und Korpo-
ralien sammt einer Anzahl von Zeichnungen
für sonstige Zwecke und 7 vollständigen
Alphabeten von verschiedener Grösse. Im
Ganzen enthält sie auf 24 Tafeln 150 Vor-
lagen.

Ferner ist soeben im gleichen Verlag
erschienen :

CHRISTUS- und APOSTEL-

T, t T r\T?p Einfluss der Apokryphen
U ' U U Ijtv. • auf die ältesten Kunst-
typen. Von lir. J. E. Weis-Liebers-
dorf. Mit 54 Abbildungen, gr. S”.
(Xll u. 124 S.) M. 4.

Hierzu eine Kutifibetlngc:

La Sainte Chapelie de Paris. Inneres und
Aeußeres.

Stuttgart, Buchdrmlerei der Aki.-Gcl- „DculsthcS SoItSMaU".
 
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