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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 21.1903

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Nr. 2
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Rohr, Ignaz: Ein mittelalterliches Ciborium
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https://doi.org/10.11588/diglit.15936#0024

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16

und die zur Folge haben, daß der Knauf
nicht ein Ruhepuukt zu sicherem Festhalten
bietet, sondern eher die Gefahr mit sich
bringt, sich an
ihm zu reißen
oder mit den
Spitzen an den
Aermelu der
Albe oder des
Ehorrocks daran
hängen zu blei-
ben. Am Kern
des Ganzen, dem
zur Ausnahme
der Hostien be-
stinnnten Eplin-
der, sind keine
plastischen Ver-
zierungen ange-
bracht und, von
ferne gesehen,
wirkt er ziem-
lich nüchtern.

Von der Nähe
betrachtet, zeigt
er jedoch reiche
ciselirte Orna-
mente, die ans
seineVedeutuug,
die Bergung der
heiligen Hostien,
himveisen. Es
sind insgesammt

drei eingravirte ' 7 .... f

turen des letzteren haben sich leider durch
den langjährigen Gebrauch und die Politur
beim Vergolden etwas verwischt und konnten

darum auch nicht
reproduzirt wer-
den. Doch zeigt
das Bild ein für
jene Zeit imnier-
hin respektables
Geschick in der
Komposition,
Streben nach
Jndividuali-
sirung der Hal-
tung und des
Gesichtsnus-
drucks und an-
schauliche Wie-
dergabe der
Stimmung der
Betheiligten.
Christus hat sich
mit den Zwölfen
um drei in Huf-
eisenfvrmarran-
girte Tische ge-
setzt und zwar so,
er mit elfen
die äußeren Sei-
ten einnimmt
und Judas ihm
gegenüber sitzt,
also mit dem
_L_E Rücken dem Be-

Bilder: der

BNttelalterlicheS Ciborium in Rbichsnbach bei Deggingeu.

schauer znge-

Älannaregeu und das Opfer des Melchi- kehrt, Johannes ruht an der Brust des
sedech, als die Vorbilder des heiligen Herrn, um die Frage nach der Person des
Altarssakraments, und daS Abendmahl, Verräthers an ihn zu richten. Die Köpfe
die Verwirklichung derselben. Die Kon- und der Gesichtsausdruck sind nicht höher
 
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