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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 21.1903

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Nr. 3
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Reiter, Joseph: Einiges über die Bilder der unbefleckten Empfängniß, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15936#0037

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auf der Sandale der heiligen Jungfrau,
welches an das Kreuz auf dem päpstlichen
Schuh erinnert. Die Erdkugel köniite schon
die Folgen der Sunde, d. h. Dornen
tragen und da, >vo der jungfräuliche Fuß
steht, die Lilie zeigen.

Das etwa die wesentlichstenAnSsührungen
Krenser's, welcher mit Bischof Malon jenen
Typus fordert, welcher Maria ohne das
Kind, als in sich vollendet, zur Darstellung
bringen soll. Ob die Ausführungen Krenser's
bei der Düsseldorfer Mariensäule berück-
sichtigt worden seien, können wir nicht
sagen; auch darüber steht uns ein Urtheil
nicht zn, inwieweit sie überhaupt auf die
Abbildung der Immaculata einen Einfluß
ansgeübt haben. Faktisch sehen wir die
ans deni Kreuze ruhende Hand des Vaters
(Krenznimbns) aus den Bildern der neueren
Breviere, Meß- und Andachtsbücher.

Ebenso sehen wir in anderer Hinsicht
manche Forderung Krenser's erfüllt, doch
fehlt es auch nicht an Abweichungen mannig-
facher Art.

lieber die neueren Bilder in den ge-
nannten Büchern noch einige Sätze! Vier
Engel umschweben Maria, welche auf der
Erdkugel steht, und deren gebenedeiten
Hände von Lichtstrahlen umflossen sind.
Die stehenden Engel tragen Szepter und
Lilie», die Sinnbilder der Macht und
Neinheit Mariens. Die knieenden Engel
tragen Kronen, die zwei Abzeichen der
einzigen Vorzüge der allerseligsten Jung-
frau, ihrer unbefleckten Empsängniß und
göttlichen Mutterschaft. Als Vorbilder
oder Sinnbilder sind ausgenommen: Ge-
deou's Vließ, der brennende Dornbusch,
die Bundeslade, der Stab Aaron's, der
Namenszug Marien's in der Wolke, das
unersaßliche Buch mit Alpha und Omega,
wo das Alpha (Anfang) auf die unbe-
fleckte Empsängniß hinweift. Es haben
also manche Marianische Symbole, welche
früher als Sinnbilder der Jungfräulichkeit
gegolten, nach und nach eine tiefere Be-
deutung bekonnnen und sind zu Symbolen
jenes süßen Geheimnisses geworden, in
welchem ein wundervolles Lied schlummert
von der Macht, Weisheit und Heiligkeit
Gottes, aber auch ein Lied von der Größe,
Herrlichkeit und Schönheit der allerseligsten
Jungfrau, des unentweihten Paradieses,

der beglückenden und beseligenden Eva des
neuen Bundes.

Wir haben beit Gang durch die Bilder-
gallerie der Jmmaenlata beendigt. Gerne
hätten nur noch gewisse Einzelheiten zeigen
nnd besprechen mögen, allein es durfte
der Aufenthalt nicht über Gebühr ausge-
dehnt werden. Die Ueberzeugnng wird
wohl allgemein feststehen: Das Geheimnis;
der unbefleckten Empfängnis;, in welchem
alle Vorzüge Marien's wie in einem
Krenzungspunkte zusammenkommen, bleibt
eines der schönsten und erhabensten Sujets,
welche je der christlichen Kunst vorgelegt
worden sind. Aber noch ist es nicht ge-
lungen, jenen Typus zu finden, welcher
das Ideal treu wiedergiebt und alle Stim-
men auf sich vereinigt. Welches Genie,
welcher Fra Angelico wird diesen Typus
finden und eine Gestalt schaffen so unver-
gleichlich, daß sie einer ansgegangenen
Blume gleich tut vollen Glanze ihrer
Schönheit leuchtet, ohne von ihrem Duft
und ihrer Frische etwas verloren zu haben?

Literatur.

In der „St. Nvrbertns"-Verlagshand-
lnng in Wien (III. Seidlgasse 8) sind
zwei Heliogravüren „Herz Jesu" und „Herz
Maria" nach den bekannten Gemälden von
Knpelivieser erschienen. Papiergröße 40:30,
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feinst polirte, in Messing- und R o t h g u st, von
2-2 cm Höhe an; Öfterlil'VZL'ltlCIICt)tt’f, bis
1,20 m Höhe nach Zeichnung des sel. Prälaten
Schwarz, verfertigt

Will). Fatdlinanr, Metallgießerei,
Ellw an gen a. d. I.

Preisliste», Entwürfe, Empfehlungen stehen
zur Verfügung.

lficrzn eine Kunstbeilage:

Das „N's Deum“

int Lhorfeuster der Kapelle des Dreifaltigt'eiis-
klosters Köuigshof-Lrefeld.

Siutlgnrt, Rnchdrnilerei der Akt.-Ees. „DculscheS Volksbloll".
 
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