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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 21.1903

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Nr. 8
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Detzel, Heinrich: Das Germanische Museum zu Nürnberg von 1852 bis 1902, [4]
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Literatur
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https://doi.org/10.11588/diglit.15936#0098

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wieder andere die allmähliche Ausdehnung
seiner Forschungen in das weite Bereich
des Knnstgeiverbes verraten. War er
doch schon in Wien auch praktisch zn-
sannuen mit Eitelberger auf das eifrigste
bemüht, durch Wort und Tat das seit
den Weltausstellungen von London und
Paris rasch nene Keime ansetzende Kuust-
geiverbe zu heben. Hunderte von Eut-
ivürfen zu kunstgewerblichen Gegenständen
rühren von seiner Hand her, und ebenso
groß, ja vielleicht noch größer ist die Zahl
der Skizzen, die er ans seinen Reisen
namentlich von Bandenkmälern und Archi-
tekturteileu, plastischen und Flachorna-
menten, Wandmalereien u. s. iv. fertigte,
um sie später, sei es wissenschaftlich oder
künstlerisch, zu verarbeiten, und die teil-
weise noch heute die Mappen des Bilder-
repertoriums des Germanischen Museums
stillen. Unter den nach seinen Entwürfen
ausgesührten kunstgewerblichen Gegen-
ständen werden insbesondere das Mobiliar
sowie Paramente, Monstranz, Ciborium,
Kelch und Bortragkrenz, kurz die gesamte
Ansstattnng der romanischen Kirche zu
Leiden bei St. Miklos in Ungarn, Glas-
gemälde in der Kirche zu Bertholdsdorf
bei Wien, in St. Antonio zu Padua,
im Dome zu Trient, ein großes Boliv-
bild in Email sowie die in romanischem
Stile ausgeführten Altäre, Antependinm,
Leuchter und verschiedene Goldschiniede-
arbeiten in der Kirche zu Pfaffenhofen bei
Innsbruck, der Deckel für das Kaiser-
album der Mechitnristen-Buchdruckerei zitr
Bermählnng des Kaisers Franz Joseph
u. a. in. namhaft gemacht. (Forts, folgt.)

Literatur.

Beschreibung des O b e r a m t s Heil-
broitii. Herausgegeben von dem K. S ta-
tist i s ch e n L a u d e 5 « m t. Mit Karte, Kar-
tenskizze der Altertümer und Kilometerzeiger
des Bezirks. Zwei Teile Stuttgart.
Kommissiousrerlag von W. Kohlhammer.
1901 - 1903

Bon den neuen Oberamtsbeschreibungen sind
bisher erschienen: Reutlingen (1893), Ehingen
(1863), Cannstatt (1895), Ulm (1867) und
Rottenburg (1600). Auch dieser sechste Teil der
Beschreibung unseres Königreichs Württemberg
ist das Werk zahlreicher Fachmänner, meistens
solcher, die ihren Wohnsitz in der Stadt Heil-
bronn selbst haben. Während im ersten Bande ein
beträchtlicher Teil der Arbeit den Herren Rektor Dr.
Dürr, Rektor Desselberger, Hofrnt Dr. med.
Schilz, Medizinalrat Maser, Oberförster
Leinpp, Oekonomierat M ay er, Finanzrat Weid-

ner zu verdanken ist, finden wir im zweiten Bande
die Topographie der Stadt soivie die Beschreibung
und Geschichte von sieben Bezirksorten von Rektor
Dr. D ü r r, den Abschnitt: Handel und Gewerbe
von dem Sekretär der Handels- und Gewerbe-
kammer Heilbronn W. Scholl, die Mitteilung
über das Salzwerk Heilbronn von Bergassessor
Lichtende r g e r bearbeitet, während Oberbürger-
meister Hegelmaier reiches Material für die
Darstellung der städtischen Verwaltung geliefert hat.
Der erste Band beginnt mit einer eingehenden
Geschichte der Stadt Heilbronn (von S. 3—288),
worin besonders auch die Reformationszeit aus-
führlich behandelt wird. Im nächsten Abschnitte
behandelt dann Professor K. Miller die Alter-
tümer des Bezirks, angefangen von der Steinzeit
bis zur christlichen Zeit. Es folgt die Beschrei-
bung des Bezirks und zwar seine natürlichen Ver-
hältnisse, Bevölkerungs-, Erwerbs- und Wirtschnfls-
verhältnisse und zuletzt „öffentliche Verhältnisse"
als Rechtspflege, Verwaltung, kirchliche Einrich-
tungen, Verkehr n. s. w. Als Anhang sind
statistische Tabellen und Uebersichten beigefügt.
Der zweite Band, der sich etwas verzögert und
erst in diesem Jahr erschienen ist, enthält die
Ortsbeschreibungen und beginnt mit der Stadt
Heilbronn, worauf dann die einzelnen Orte in
alphabetischer Ordnung folgen. Auch in dieser
Oberamtsbeschreibung von Heilbronn ist wieder
ein großes Material von Wissenswertem gesammelt
und übersichtlich geordnet worden und wir stehen
nicht an, diese Oberamtsbeschreibungen auch un-
seren Kapitelsbibliotheken zur Anschaffung zu
empfehlen. 11.

C h vi ft l i ch e K u »st. Heransgegcben von der

Gesellschaft siir christliche Kunst, Text von

Standhamer.

Die erste Serie dieses trefflichen Unternehmens,
das jede Unterstützung verdient, bietet in einer
eleganten Mappe fünf Blätter originalgetreuer
farbiger Nachbildungen von hervorragenden christ-
lichen Bildwerken.

I» der thronenden Madonna nach G. Vellini
kommt der warme, goldige Ton der leuchtenden
Farben sehr schön zur Wiedergabe. Am besten
gelungen scheint uns die Tizianische Madonna
mit dem düster-prächtigen Abendhimmel im Hin-
tergrund, während die Geburt Christi von Schon-
gauer weniger entspricht. Daß auch Perlen mo-
derner religiöser Malerei vertreten sind, ist sehr
zn begrüßen, ergreifend ist „Glaubensstark" von
G. Cornicelius. In der „Grablegung" von G.
Fugel ■ ist der kühle, dämmerige Silberton des
Mondlichtes vortrefflich gelungen, während aller-
dings das Rot des Fackelreflexes nicht ganz ge-
troffen ist, was für eine» Kenner des überaus
seingestimmten Originals etwas stört. Möge die
„Christliche Kunst" sich recht viele Freunde und
so der rührige Verlag sich die Unterstützung er-
werben, die er hier vom Standpunkt der Kunst
wie der Religion verdient.

Dr. I. A. Eiidres, das St. Jakobsportal

in Regensburg und Honorius Augusto-

dnnensis. Kempten, Kösel.

Die vorliegende Publikation wagt sich an zwei
der schwierigsten Probleme der mittelalterlichen
Ikonographie und Literaturgeschichte heran. Im
ersten Teile wird versucht, das Dunkel zu lichten,
 
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