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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 23.1905

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Nr. 4
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Drexler, ...: Katakombenmalerei und moderne Sepulkralkunst, [3]
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Literatur
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https://doi.org/10.11588/diglit.15938#0056

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s. 9£r. 2 S. 16. — Wie passend wäre ein
solches Bild an dem Grabe eines Priesters,
etwa mit dem Distichon als Inschrift:

„Sorglich hat er als Hirt die Deinen
geführt und geweidet;

Trag' ihn als seliges Lamm, Jesus,
zur himmlischen Trift!"

3. Der Dulder Job, auf einem
Erdhaufen sitzend, die Hände und den
Blick zum Himmel erhoben; darunter die
Inschrift:

„Ich weiß, daß mein Erlöser lebt,
und ich werde am jüngsten Tage aus
dem Staube anferstehen" (Job l 9, 25).

4. Der Erzengel Michael, „der
Bannerträger", geleitet die Seele (eine
jugendliche Jdealgestalt ohne Porträt-
ähnlichkeit) „zum heiligen Lichte" (Offer-
torium Missae). Oder ein anderes
Motiv: Michael schützt die Seele (Wan-
derer mit dem Pilgerstab) gegen den an-
dringendeu Satan. Eine passende In-
schrift hiezu s. Pf. 69, 3.

5. Die kluge Iungfr a u mit dem
Oelkrüglein und der brennenden Lampe.

6. Oranten männlichen oder weib-
lichen Geschlechts — Idealfiguren im
strengeren Stil oder auch Heiligenbilder
(Namenspatrone) mit auswärts gehaltenen,
rechtwinklig gebogenen Armen (vergl.
Beuroner Vorbilder!). Es wäre gewiß '
keine ungeziemende „nanonisation", wenn
auch wir am Grabe frommer, in Gott
gestorbener Angehöriger die Inschrift
ivagten, welche sich in den Katakomben
in Dutzend Variationen findet:

»Tn orationibus tuis roges pro

nobis 1 — Scimus te in Christo.«

„In deinen Gebeten verwende dich für

uns! — Wir wissen dich bei Christus!"

7. Für ein Kindergrab: Weidendes
Lamm mit der Inschrift Pf. 22, 2; —
oder C h r i st n s als K i n d e r f r e u n d
mit der Inschrift: Markus 10, 14.

II. Reliefbilder für irischen u. dergl.:

1. Eine der drei T o t e n e r w e ck u n g e n
des Herrn.

2. Christus als ewiger Richter

') Andere ähnliche Inschriften ans dein christ-
lichen Altertum, besonders für Kindergräber ge-
eignet, siehe bei Wilpert, Ein Zyklus christologi-
scher Gemälde. Freiburg, 1891, S. 39—43.

von Maria und Johannes, dem Täufer,
als Fürbitter umgeben.

3. Das „besondere Gericht": in
der Mitte Christus als Richter auf dem
Throne, eine offene Schriftrolle in der
Hand tragend; von links her wird eine
abgeschiedene Seele in demütiger Haltung
(Idealfigur) vom Schutzengel vorgeführt.
Rechts vonl Richter steht der Namens-
patron oder ein anderer Schutzheiliger
(Maria) und legt Fürsprache ein. Der
Symmetrie halber als fünfte Person
neben letzterem der Erzengel Michael mit
der Wage.

4. Einlaß der klugen Jungfrauen
zum himmlischen Hochzeitsmahle.

5. Kommunionbilder: Christus,
zwei oder drei Aposteln die Kommunion
reichend (wie schön würde sich z. B. die
Mittelgrnppe von Fugels „Abendmahl"
in Relief ansnehmen!); eine passende In-
schrift hiezu s. Joh. 6, 52 und 55. —
Oder ein anderes Sujet: Jesus, den
beiden Emansjüngern „das Brot brechend"
(Inschrift Luk. 24, 29).

6. Maria als Ornns, mit dem
Jesuskind vor der Brust (nach dein
ostrianischen Vorbild).

7. Daniel, betend zwischen zwei Löwen
(Liberia eas de ore leonis! Offerto-
rium).

8. Die drei babyloni s ch c n I ü n g -
linge im Feuer.

9. Das Bild eines Orans zwischen
zwei Lämmern.

III. Kleinere symbolische Dar-
st e l l n n g e n für Füllungen, Friese u. s. w.:

Weidende Lämmer; trinkende Hirsche;
zwei Friedenstauben zwischen dem Mono-
gramm Christi; Palmbanm oder Palm-
zweige; Anker n. s. w.

Literatur.

Handbuch der Malerei von K. Raupp.
Vierte, vermehrte und verbesserte Auflage.
Mit 54 in den Text gedruckten Abbil-
dungen und 0 Tafeln. In Originalleinen-
baud Ai. 3. — . Verlag von I. I. Weber
in Leipzig.

Verfasser vorliegenden Handbuchs, Professor
an der Königt. Akademie der bildenden Künste
 
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