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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 24.1906

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Nr. 3
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Groner, Anton: Ueber die Historienzyklen der Sixtinischen Kapelle, [2]
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Literatur
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Mitteilung
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https://doi.org/10.11588/diglit.15939#0041

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Abschied Jesu von den Engeln. Sie bildet
das wohlbedachte Gegenstück zu Moses,
wie er mit seiner Familie nach Aegypten
wandert. Ganz in der gleichen Weise
wie Moses, über die Schulter mit den
Seinigen redend, schreitet Jesus seiner
ihm in der Wüste gewordenen Familie,
den Engeln, die ihn bedient hatten, voran.

Damit erreicht die. erste Freskengrnppe
ihren Abschluß und zugleich ihren wirkungs-
vollen Höhepunkt: Die beiden von Gott
berufenen Befreier ihres Volks ziehen
ans, Israel und die Menschheit herans-
zuführen aus dein Lande der Knechtschaft
und hinein in das herrliche Land der
Verheißung.

Die zweite Triade beginnt in der
Christusreihe mit der Bernfnng der ersten
Jünger. Das Fresko laßt schlechterdings
keine verschiedene Auffassung z». Dagegen
sei den außerhalb des Bildes begründeten
unklaren Vorstellungen gegenüber bemerkt,
daß diese Begebenheit sJesns gewinnt die
ersten Anhänger) mit der Berufung znm
Apostolat nichts zu tun hat und daß ins-
besondere die Schlüsselübergabe nicht eigent-
lich eine bloße Verschärfung dieses Vor-
gangs ist. (Fortsetzung folgt.)

Literatur.

G e s ch i ch t e de r mode r » c » K u n st.

I. Französische Malerei des 19. Jahr-
hunderts, von Karl Eugen Schmidt. Leip-
zig, Verlag von E. A. Seemann.

Wie ans allen Gebieten des Lebens und
Wissens, so hat auch auf dein der Kunstgeschichte
die Jahrhundertwende Anlaß dazu gegeben, auf
die Leistungen im verflossenen Säknlnm in
spezieller Behandlung einen Rückblick zu werfe».
Gerade hier ist dies umsomehr angezeigt und
kommt wirklich einem gewissen Bedürfnis ent-
gegen, weil ja die gebräuchlicheren knnstgeschicht-
lichen Handbücher größtenteils mit dem Beginn
des 19. Jahrhunderts abbrechen. Der rührige
Verlag E. A. Seemann in Leipzig laßt nunmehr
eine „Geschichte der modernen Kunst", d. h. der
Kunst des 19. Jahrhunderts, erscheinen in 14
einzeln käuflichen Bänden znm Preis von 3—4 Mk.
für den geschmackvoll in Leinen gebundenen, reich
illustrierten Band. Der Stoff ist in der Weise
zerlegt, daß in den einzelnen Bänden nur die
Kunst einer Landes behandelt wird unv zwar jo
von einem besonderen Fachmanne, der in dem
betreffenden Lande geboren oder doch seit längerer
Zeit ansässig ist. Einigen für die Entivicklnng
der modernen Kunst bedeutenderen Ländern sind
dabei zwei bis drei Bande zngeteilt.

Der vorliegende erste Band tft der französischen
Malerei des 19. Jahrhunderts geividmet (ein

zweiter Band soll die Plastik und Architektur
dieses Landes behandeln). Der Verfasser, Karl
Engen Schmidt, hat es verstanden, auf dem
immerhin beschränkten Nauui von 160 Seiten,
der zudem noch gut zur Hälfte durch die 138 Ab-
bildnngen eingenommen wird, in einfacher, vor-
nehmer Sprache ein anschanliches Biid von dem
Entwicklungsgang der modernen französischen
Kunst zu geben. Wenn man bedenkt, daß Frank-
reich wahrend deS ganzen 19. Jahrhunderts in
der bildenden Kunst die führende Stellung ein-
genommen hat und noch heute behauptet, und
daß namentlich die deutsche Malerei bis auf
unsere Tage nur allzuviel nach Paris schielt
und von dorther nach Stoff und Technik sich
beeinflussen läßt, dann muß man es begrüße»,
sich über die neuere französische Malerei und
über den Ursprung der verschiedenen Richtungen,
ivie Pleinairismus itnd Impressionismus, nun-
mehr so leicht und rasch orientieren zu können,
ivie es an der Hand des vorliegenden reich
illustrierten Buches möglich ist. Daß die äußere
Ausstattung allen zeitgemäßen Anforderungen
entspricht, braucht bei dem guten Nus der Ver-
lagsnnstnlt kaum besonders betont zu werden.
Bei dem billigen Preis von 3 Alk. darf das
Buch daher allen Freunden der modernen Kunst
aufs wärmste empfohlen werden.

Rottweil. Oe. Fuchs.

Mitteilung.

Z n r Darstellung der heiligen Drei-
faltigkeit.

(Vgl. „Archiv f. christl. Kunst" Nr. 6, Jahrg. 1903.)

Die Zeitschrift „Die Welt" (Nr. 20, 4. Februar
1906) bringt eine überaus merkwürdige bildliche
Darstellung der heiligen Dreifaltigkeit, ivelche in
Enns in Oberösterreich anfgefnnden worden sein
soll. Es ist ein Porträt mit einem Kopf und
drei Gesichtern. Letztere sind so geordnet, daß
sie zusammen nur vier Augen habe», indem das
rechte Auge des mittleren Gesichtes auch das
linke Auge des rechten Antlitzes und das linke
Auge des mittleren Gesichtes auch das rechte
Auge des linken Antlitzes bildet. Das Haupt
trägt eine goldene Krone; rechts und links sind
schematische Wolken angedentet, während vom
Kopfe nach allen Seiten Strahlen ansgehen.
Um den Hals zeigt das Bild einen Goldsanm.

Reiter.

Annoncen.

Nliarlenehter,

feinst polierte, in Mesting und llvlgnsz,

nach Zeichnung des ’f Herrn Präl. Hchivarß
von 19 cm Höhe an;

Msterkev^euleuchiev,

bis zu 1,80 m hoch, verfertigt

Aoschph Dedlumvi',

Metallgießer, (Ltlwcmgeu a. d. Jagst.

Preislisten, Entwürfe, Empfehlungen stehen
zu Dienste».

Ctnttgert, Bnchdrucker-i der Alt.-Ges. „Deutsches AelkSI-Iutt".
 
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