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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 25.1907

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Nr. 2
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Literatur
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Kunstnotiz
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https://doi.org/10.11588/diglit.15940#0030

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24

kommt mm einmal bet- Kunst keine Ausnahme-
stellung zu. . . . Untergrabung und Zerstörung
des sittlichen Kerns im Menschen ist für die Kunst
gerade so wie für jede andere Betätigung ein un-
bedingt Verbotenes." Prof. Or. L. Baur.

Geschichte der Evangelien biicher in
der e r st e n H n l f t e d e s AH t l e I n l t e r s
von S l ep ha » B e i s s e l 8. P mit 91 Bil-
dern. Freiburg (Herder), 1906. Preis
M. 6,50.

Diese neueste Publikation des bekannten Je-
suiten verdient Anerkennung schon wegen des
immensen Fleißes, den der Verfasser anfgewen-
det hat, die Hunderte von Evangelien-Mannskripten,
die in allen größeren Bibliotheken Europas zer-
streut sind, aufzusuchen, kennen zu lernen und
zu vergleichen. Bei diesen mühevolle» Studien,
bei denen die kostbarsten Schätze der Bücher-
sainmlungen in Moskau und Petersburg, Paris
und Cambridge, Rom, Neapel und Stockholm
u. s. w. durchstöbert werden mußte», hat sich der
Verfasser eine ganz hervorragende Kenntnis und
Erfahrung auf seinem Gebiete angeeignet, die
ihn wie kaum einen Zweiten befähigten, eine
derartig umfassende Aufgabe, wie er sie sich im
vorliegenden Werke gestellt hat, zu lösen. Selb-
ständige Forschungen über die zahllosen, sich dabei
ergebenden Einzelfragen dürfen wir freilich nicht
immer erwarten, aber eine treffliche Zusammen-
stellung der heutigen Ergebnisse auf diesem weiten
Gebiete. Dabei weiß sich der Verfasser jedoch >
überall sein selbständiges Urteil zu bewahre»,
dem man fast immer wird beistimmen können,
namentlich wo auf die etwas leichtfertige Art
hingewiesen wird, womit man heutzutage in der
Kunstforschung bloß auf Grund einer oft sehr
ansechtbaren Stilkritik und -Vergleichung
„Schulen" und „Zusammenhänge" konstruiert.
Aeußerst interessant sind die Schlaglichter, die
gelegentlich, z. B. Kapitel 0 ans die sog. byzan-
tinische Frage fallen. Bcissels neuestes Werk ist
für Jkonographen und Kunsthistoriker von hohe,»
Wert. Wer sich mit frühmittelalterlichen Manu-
skripten, besonders Miniaturenhandschriften be-
schäftigt, ivird dem Verfasser besonderen Dank
wissen.

> M. Bendiner. Das Straßburger
Münster. Mit 17 Tafeln. Stuttgart
(W. Seifert) 1906. 40 S. Preis 75 Pf.
i Ein neuer volkstümlicher Cicerone zu einem
! der edelsten Bauwerke in deutschen Landen. An
! Literatur über das Straßburger Münster fehlt
es nicht: F. X. Kraus führt in „Kunst und Alter-
tum in Elsaß-Lothringen" bis zum Jahre 1870
allein 7 Seiten Literaturangaben an. Daneben
füllt Bendiner trotzdem noch eine Lücke aus: in
kurzer handlicher Form giebt er de»» Reisenden
die gesicherten Resultate der Münsterforschung
(besonders von F. X. Kraus), ohne auf kontro-
verse Fragen einzugehen, lieber Baugeschichte,
Erbauer und einzelne Bauteile, besonders den
Skulpturenschmuck werden kurze treffende Charak-
teristiken gegeben. Die mit Recht selten ange-
brachten Reflexionen halten sich von allem Ueber-
schwengliche» fern. Mit den „französischen Jesuiten",
die nach JH82 das Münster barockisiert haben
sollen, geht der Verfasser unnötig scharf ins Ge-
richt, während die Bilderstürmer der Reformations-
zeit ziemlich glimpflich wegkommen.

Balingen. Alb. Pfeffer.

Kimfiuotij.

Eine für Künstler und Kunstfreunde ivichtige
monatliche Veröffentlichung wird auf Anregung
des internationalen Verlegerkongresses zu Mai-
land 1904 unter dem Titel „Neuigkeiten
des d e u t s ch e n K n n st Handel s" nächstens
beginnen. Monatliche Verzeichnisse aller käuf-
lichen Photographien und Kunstblätter jedweder
graphischen Technik in Original wie Nachbildung,
Tafelwerke künstlerischen wie kunsthistorischen In-
haltes einschließlich aller Vereins- und Privat-
publikationen sowie Verzeichnisse der Ausstellungen,
Museen, Privatsammluuge», Kunstverleger und
Antiquariate. Die Verzeichnisse werden ein wich-
tiges Nachschlngeiuittel für den bisher biblio-
graphisch sehr stiefmütterlich bedachten Kunst-
handel und für den Kunsthistoriker, für Samm-
lungen und Künstler sein, lieber den Preis ist
uns nähere Mitteilung nicht zugegangen.

Hiezu eine K u »st b e i l a g e :

D i e neuen G l a s g e in ä l d e in derStadt-
p fa rrki rch e zu S ch rain b er g.

Dillishausen (Bnchloö). Or. Damrich.

Annoncen.

Verlag von Friedrich Nlder in Naveilsbnrri (Würltbg.).

Rnckständlgkreiten. Gesammelte Aufsätze von ß. Nusgar Pöllmann,
O. S. ß., ans der Benroner Kongregation. Mit zehn Vollbildern. 8°.
VIII und 387 S., drosch. M. 3.50, elcg. gebd. M. 4.50.

A. Pöllmann will mit seinen „Rückständigkeiten" den Blick des rüstig
vorwärts strebenden katholischen literarischen Jungdentschlands rückwärts lenken, um
die notwendige Verbindung mit der älteren Zeit, die auch ihre Leistungen hat,
herznstellen. U. a. setzt er IN katholischen Dichtern ein Ehrendenkmal, die zn wenig
bekannt und gelesen sind.

emitlliut, VJudibvmfcrei der 3llt.=Scf. „DealscheS SioIBMntl".
 
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