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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 25.1907

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Nr. 7
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Giefel, Joseph Anton; Hofmann, ...: Der Umbau der Dreifaltigkeitskirche in Ludwigsburg, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15940#0083

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76

heit, indem über Sonntag die Kapelle aufge-
brochcn und ausgeweidet wurde und so kein
Gottesdienst stattfinden konnte. Auch darf die
Kapelle nicht, wie es bei katholischen Kirchen der
Brauch ist, des Tages über offen gehalten, son-
dern muß der Schloßsicherheit wogen nach dem
Gottesdienst wieder geschlossen werden.

Um eine eigene, geräumige, gesundheitlich
bessere und zentral gelegene Kirche zu bekommen,
hatte sich schon im Jahre 1892 unter Stadt-
pfarrer Dr. Gassenmeper ein Kirchenbauverein
konstituiert, der bei den Mitgliedern der Pfarrei
regelmäßige Beiträge für die künftige Kirche
samnielte. Aber erst im Jahre 1903, als die
aus Neichsmitteln erbaute evangelische neue
Garnisonskirche bezogen, machte unsere Kirchen-
baufrage einen bedeutenden Schritt vorwärts.
Unsere alte Garnisonkircho nänilich, die seit 1829
der evangelischen Militärgemeinde gedient hatte,
stand jetzt leer und war in den Besitz der Stadt
übergegangen. Die Stadt hatte dem Reich zur
Erbauung einer evangelischen Garnisonkirche
auf deni Karlsplatz beit Bauplatz überlassen gegen
Abtretung der alten Garnisonkirche — so war
die Stadt die Eigentümerin der letzteren geworden.

Nachdem anfangs des genannten Jahres mit
behördlicher Genehmigung das Vermögen des
Kirchenbauvereins mit dem der katholischen Kirchen-
pflege vereinigt war, trat der Kirchenstiftuugsrat
mit der Stadtgemeinde wegen Ankaufs der leeren
Garnisonkirche in Unterhandlung. Am 28. Ok-
tober 1903 wurde ein Kaufvertrag abgeschlossen,
wonach das Gebäude Garnisonkirchenplatz 5 und
der östlich sich anschließende freie Bauplatz Nr. 192

> mit l a und 39 qm um den Preis von 50000 Nt.
auf die katholische Pfarrgemeinde überging. Zur
Bezahlung der Kaufsumme, die am 1. Januar 1901
aufzulegen war, wurden verwendet:

1. der von den Ludwigsburgern selber auf-
gesammelte Baufond von 20 000 M.,

2. ein Beitrag des K. K. Kirchenrats von
10 000 M. aus Mitteln des Jnterkalarfonds,

3. ein Beitrag von 20 000 Mt. aus der Bi-
schöflichen Missionskasse.

Die Kirche war nun wohl-Eigcntum der katho-
lischen Gemeinde, aber beziehen wollte und konnte
man sie jetzt noch nicht: sie hatte keinen Chor,
ihr Inneres war durch die rings eingebauten
Emporen geradezu verunziert und ihr baulicher
Zustand, wie sich später herausstellte, sehr be-
denklich. So konnte man, da es an Baumitteln
fehlte, nichts tun als weiter sammeln, bis im
Januar 1905 einige hochherzige Gemeindeglieder
zum Anbau eines Chores 10 000 M. zur Ver-
fügung stellten unter der Bedingung, daß noch
in diesem Jahre begonnen werde. Hiemit kam
die Baufrage in Fluß. Architekt Cades ans
Stuttgart wurde beauftragt, im Stil der alten
Kirche einen Plan zu entwerfen für einen Chor-
anbau, ebenso für zwei doppelgeschossige Seiten-
anbauten zu vier Räumen, die als Sakristei,
Sitzungszimmer, Bibliothek und Oratorium (Hof-
loge) dienen sollte». Da der Plan die Ge-
nehmigung der Behörden fand, wurde im August
1905. mit dem Choranbau begonnen, und am
12. Dezember 1906 konnte die Kirche durch den
hochwürdigsten Herrn Bischof Paul Wilhelm
v. Kcppler geweiht werden.

Annoncen.

Für He Arg ausgtlitte Arbeiten:

Munderkingen, Dürmentingen, Untersul-
metingen, Oberkirchberg, Kirchberga.Iller,
Urach, Rottweil (Studienkirche), Rottweil-
Altstadt, Balgheim, Durchhausen, Schön-
tal, Mergentheim, Ludwigsburg etc. etc.

V V V

Skizzen und Kostenberechnungen stets
raschest zur Verfügung. Zu mündlichen
:: Besprechungen stets Gelegenheit. ::

Stuttgart, Buchdruckerei der Att.-D-s. „Deutsches BoNSblatt».
 
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