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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 25.1907

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Nr. 8
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Mayer, Franz Xaver: Der Umbau der Dreifaltigkeitskirche in Ludwigsburg, [2]
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Literatur
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https://doi.org/10.11588/diglit.15940#0095

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88

wärts!) uub bic Braut in neuer Frisur, dabei in
antikem ©eiunnb rufen allzusehr bas Gefühl bes
Anachronismus hervor. Die Nebenaltäre
ftnb Säulen-Umrahmungen für Oelgemälde, mit
einem Aufsatz (Kopf eines Heiligen), welche ivohl
balb eingesetzt sind. Bei der reichen Bemalung
bcr Kirche, reichen Fassung von Altären, Kanzel,
Orgelgehäuse, Chorgestühl (blau mit Golb- u»b
Silberornamenten), sogar bes Gestühls im
Schiff ber Kirche (mobern bunkelblau), ber Türen
(blau mit Golbverzierungen in roten Türposten)
hatten wir erwartet, baß auch ber Altartisch auf
Säulen resp. bie Hinterwanb unb bie steinernen
Seiten-Träger bes Aufsatzes in bie Bemalung
ober Fassung einbezogen würde. Die mensa unb
der stipes i'ft so wichtig wie ber Tabernakel, er ist
der konsekrierte Teil bes Altarbaues und soll
auch beswegen an ber Bemalung teilnehmen unb
nicht allein in seiner natürlichen Nacktheit aus-
sallen.

Die Kanzel au der Südwand mit Brust-
bildern von de» Apostelfürsten Petrus und Pau-
lus in Relief hat quadratischen Grundriß und
ist, ivie das Orgelgehäuse, entsprechend den Altären
verziert und gefaßt. So ist diese alte reformierte
Kirche im Lauf der Zeiten eine schöne, würdige
Knlistätte für die katholische Gemeinde geworden,
welche sich mit Recht ihres eigenen Gotteshauses
freut.

Die Kosten für alles (eingeschlossen Ankaufs-
preis, Choranbau, innere und äußere Instand-
setzung, Glocken, Heizungseinrichtung, Reparation
des überheizte» und zersprengten Kessels, Orgel re.)
belaufen sich auf 150000 Mark.

Literatur.

A ch t Z e i ch » u n g e n u n d Aquarelle
von Ed. v. Stein le. Verlag von Heinrich
Keller in Frankfurt a. M. Groß Folio. 2M.
Es sind Klänge aus einer versunkenen Kunst-
welt, aus der Welt des Nazarenertums und der
Romantik, die aus diesen Blättern zu uns dringen.
Aber auch der moderne Mensch wird ihrer Zart-
heit, Reinheit, ihrem Wohllaut gerne lauschen.
Wer freilich nach allermodernsten Rezepten ein
Bild nur als „Farbenfleck" zu schätzen weiß, wird
bei Steinle nicht auf seine Rechnung kommen
können. Wem aber Adel und Größe des Stiles,
Empfindung, kurz die Seele im Kunstwerk noch
etwas bedeutet, dem wird aus diesen bisher un-
veröffentlichten Werken des Altmeisters immer
wieder ein Quell lautersten künstlerischen Genusses
sprudeln. Da ist für den Freund christlicher Kunst
eine „Verkündigung" ein Werk von reifster ab-
geklärter Schönheit. Andere wird mehr die milde
Größe anziehen, die aus Bildern, wie „der Kamps
Jakobs mit dem Engel", „der verlorene Groschen"
spricht, oder daS Romantische in „Wolfram
v. Eschenbach". Am höchsten möchte ich die beiden
prächtigen Darstellungen des Frühlings und des
Winters bewerten sowie als Märchenbilder die
beiden Scene» aus „Schneeweißchen und Rosen-
rot". Letztere sind von unübertrefflicher Lieblich-
keit. Die Steinle-Mappe kann jedem Kunstfreund
aufs beste empfohlen werden. Der Preis von zwei
| Mark ist für die in tadellosem Chromo-Auto-
typiedruck ausgeführten Blätter auffallend niedrig,
i Dillishausen (Buchlos). Dr. Damrich.

Annoncen.

Munderkingen, Dürmentiagen, Untersul-
metingen, Oberkirchberg, Kirchberga.Iller,
Urach, Rottweil (Studienkirche), Rottweil-
Altstadt, Balgheim, Durchhausen, Schön-
tal, Mergentheim, Ludwigsburg etc. etc.

V V V

Skizzen und Kostenberechnungen stets
raschest zur Verfügung. Zu mündlichen
:: Besprechungen stets Gelegenheit. ::

Stuttgart, Buchdruckeret bet Alt.-Gel. „Deutsches Bolksblatt».
 
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