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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 25.1907

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Nr. 9
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https://doi.org/10.11588/diglit.15940#0105

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96

Kalender» so viel verbreitet, schon in den Tagen
unserer Kindheit unser Entzücken bildeten: Def-
regger, Grützner, Knaus, Lautier, Meyerheini,
G. Max u. a. Vom knnstgeschichtlichen Stand-
punkt aus besonders interessant sind die Abschnitte
über Feuerbach, Makart, Menzel und Lenbach.
Auch die Entwicklung der Illustration, die ja in
neuester Zeit wieder mehr und mehr an Bedeu-
tung gewinnt, hat entsprechende Berücksichtigung
gefunden. Baukunst und Bildnerci müssen gegen-
über der Malerei selbstverständlich zurücktreten,
weil sie das Interesse der Gebildeten nicht in
solchem Maße wie letztere auf sich lenken.

Die Darstellung ist eine überaus anregende,
lebhafte. Der hier naheliegenden Gefahr, den
Zusammenhang in einzelne Künstlerbiographien
zu zerreißen, ist der Autor durch eine geschickte
Gruppierung nach den verschiedenen Schulen und
Richtungen glücklich entronnen. In der Wert-
schätzung der einzelnen Meister und ihrer Werke
hat er so ziemlich die rechte Mitte gefunden
zwischen einer »ergelnden Hyperkritik und der
nichtssagenden Lobhudelei, wie wir sie aus den
kunstgeschichtlichen Aufsätzen in Zeitschriften ge-
wohnt sind. Sein ästhetischer Standpunkt ist der
moderne, nach welchem für die Bedeutung eines
Künstlers vor allem die malerische Qualität seiner
Bilder ausschlaggebend ist. Im allgemeinen ist
diese Auffassung zwar nicht in aufdringlicher
Weise hervorgekehrt; immerhin aber führt die-
selbe den Verfasser zu Urteilen, die wir nicht
billigen können, so z. B. wenn er von Schöpfungen
spricht, die „künstlerisch betrachtet unvergänglich

sind, so tief sie der Moralist stellen muß". Ent-
sprechend dieser Kunstauffassung sind auch manche
Abbildungen ausgenommen, die besser weggeblieben
wären; vermißt hätten sie wohl nur wenige, und
das Werk hätte dann weiteren Kreisen empfohlen
werden können. Für solche freilich ist es schon
nach seinem Umfang und dem dadurch bedingten
Preis eigentlich auch gar nicht bestimmt. Alle»
denen, aber, welche der neueren Kunst ein tieferes
Interesse entgegenbringen, fnim diese Kunstge-
schichte des 19. Jahrhunderts als daS brauch-
barste neuere Werk auf diesen, Gebiete und als
eine Quelle reicher Belehrung und anregenden
Genusses bestens empfohlen werden. Besonders
die Illustration, welche den Text auf Schritt
und Tritt begleitet, ist wirklich eine glänzende
zu nennen. Die Farbendrucktafeln, 17 an der
Zahl, können in ihrer technischen Vollendung kaum
noch übertroffen werden. Wenn man bedenkt,
daß diese selben Kunstblätter in, Einzelverkauf
je 1 M. kosten und als Wandschmuck auch viel
gekauft werden, und daß selbst im Abonnement
auf die Seemannschen Bildersolgen „Meister der
Gegenwart" und „Meister der Farbe" das ein-
zelne Blatt auf 30—40 Pf. zu stehen kommt,
dann kann der Preis dieses Werkes gewiß als
kein zu hoher bezeichnet werden. Möge bald der
III., abschließende Band erscheinen!

Rottenburg. Or. E. Fuchs.

Hiezu eine K u n st b e i l a g e:
Gemälde von Joseph Wannen m a ch e r.

Annoncen.

Für Württemlierg aquInM Arbeiten:

Munderkingen, Dürmentingen, Untersnl-
metingen, Oberkirchberg, Kirchberga. Iller,
Urach, Rottweil (Studienkirche), Rottweil-
Altstadt, Balgheim, Durchhausen, Schön-
tal, Mergentheim, Ludwigsburg etc. elc.

V V V

Skizzen und Kostenberechnungen stets
raschest zur Verfügung. Zu mündlichen
:: Besprechungen stets Gelegenheit. ::

Stuttgart, Buchdruckeret der Akt.-Ges. „Deutsches Volksblatl*.
 
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