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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 26.1908

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Nr. 2
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Fischer: Christliche Kunst in Bild und Buch, Schule und Haus, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15941#0030

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2L

Bedürfnis ist durch Darbietung des Bildes
Genüge geschehen. Was darüber ist, ge-
hört schon ins Gebiet der Verhätschelung.
Insofern sind die Aschendorffschen
Bilder, denen kein Autorname bei-
gegeben ist, sogar noch vorzuziehen. Wie
künstlerisch, so stellen sich die beiden Serien
auch religiös als gesunder Extrakt aus
der bekannten nazarenischen Knnstmelt dar.

Auf dem Gebiete der kleinen An-
dachtsbilder besaß die Gesellschaft für
christliche
Kunst das
Monopol.

Es ist hin-
länglich be-
kannt, wie
diese winzi-
gen Wieder-
gaben von
monumenta-
len Werken
und von
Bildhauer-
arbeiten den
Verlag vor
Jahren schon
in Verruf
gebracht ha-
ben. Einer
Andeutung
des Profes-
sors Busch
in Speier zu-
folge wird
aber hier
gründlich
Wandel ge-
schaffen wer-
den. Auch
werden in
den bekann-
ten und beliebten Ansichtspostkarten manche
minderwertige Nummern ausgemustert
werden.

Hier legt sich von selbst ein Bedauern
darüber nahe, daß nicht aitbere verdienst-
volle Unternehmungen im Wettkampf stan-
den: die „Klassischen Andachts-
bilder" <Opitz in Wien) der Leoge-
sellschaft bieten ja gewiß der Ver-
wendung zu Geschenkzwecken manche
Schwierigkeit; dafür können sie aber auch

dem Seelsorger eine wahre Hochschule des
Geschmackes werden. — Auf die Auslese
aus der Sammlung, das Opus Sti.
Lucae, das wegen Mangel an Absatz
aufgegeben wurde und bei Hug in Günz-
burg um ein Spottgelv antiquarisch zu
haben ist, sei hier ebenfalls empfehlend
hingewiesen. — Die Appel scheu Bild-
chen machen einen löblichen, wenn auch
nicht in atlweg gelungenen Versuch, uns
die Werke der katholischen Romantiker

wiederzu-
schenken. —
Die Ver-
wendbarkeit
derBeur o-
ner Kunst
für unfern
Zweck hat
kein Ge-
ringerer als
Joseph
Popp her-
vorgehoben.

„Uns e-
r e r L i e b e n
Frauen
Leb eit" in
zwanzig
Holzschnit-
leti von Al-
b r e ch t D ü-
re r weckt
gleicherweise
Jubel und
Scham im
Herzen. Das
war noch
eine Zeit gei-
stigen Schaf-
fens und Ge-
nießens, als
der größte deutsche Maler auf diese
Weise sein Bestes jedermann aus dem
Volke bieten konnte! Und heute? Wir
hatten einen Führich, der so besonders
weit nicht von Dürer abstand. Wir hat-
ten einen Ludwig Richter gesegneten An-
denkens. Aber ein katholischer Verleger
hat sich nicht für sie gefunden. Und drei-
ßig Jahre nach Führichs Tod findet sich
sein Verleger Dürr — sicher spielt dabei
Mangel an Unternehmungsgeist keine
 
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