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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 26.1908

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Nr. 5
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Rohr, Ignaz: Kirchliche Kunstschlosserarbeiten, [1]
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Kümmel, Konrad: Etwas über Lourdesgrotten, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15941#0057

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47

arbeitet — entdeckt. Die Laisierung des
Photographiereiis könnte jetzt das Material
für das ins Stocken geratene Unteriiehmeii
wesentlich leichter beschaffen als damals.
Schon vorher hatte das „Archiv" seiner
lleberzengnng von der Wichtigkeit der
Kunstschlosserei k. Ansdruck gegeben durch
die Reproduktion und Besprechung der
einschlägigen Arbeiten für die neuerbante
Kirche in Totternhausen (Jahrgang 1887).
Heute sind wir, das darf mit Freuden
konstatiert werden, weiter als damals.
Die genann-
ten Stücke
(Kerzenstän-
der, Schloß,

Türbänder,

Türklopfer,

Weihwasser-
kessel mit Ge-
stell, Sa-
kristeiglocken-
gestell) sind
von heimi-
schen Mei-
stern ansge-
führt, aber
die Entwürfe
lieferte Co-
des, der Er-
bauer der
Kirche. Heule
besitzt das
Schwaben-
land eine
Knnstschlos-
ferwerkstätte,
die nach eige-
nen Entwür-

sen arbeitet: Lourdesgr.otte

v\. Ac a 11 ch

liiiti Sohn in R"ottenburg a. ill
(Ehinger Langgasse). (Forts, folgt.)

Etwas über Lourdesgrotten.

Von K. K ü m m e l, Stuttgart.

(Schluß.)

L o n r d e Zg r oll t e n gehören ins
Freie. Das Volk hat das gefühlt;
nicht umsonst findet sich die große Mehr-
zahl der Lonrdesgrotten unter freiem
Himmel und erfreut sich besonderer Be-
liebtheit. Manche sind unmittelbar außen

an den Kirchen angebaut, etwa hinter
dem Chor zwischen ein paar Strebepfeilern
oder ähnlich an einer Seitenwandstelle.
Hier stimmt die ganze Umgebung, Bäume,
Buschwerk und Rasen, Vogelfang und
blauer Himmel zu der Grotte; solch ein
Plätzchen ist, wenn traut gelegen nnd ge-
schützt gegen Gasse nnd Verkehr, geradezu
ideal zu nennen. Oder es findet sich
sonst irgendwo in stillem Grunde, um-
geben von Büschen und Hecken, über-
schattet von Bäumen, an einem Abhang

eine Lourdes-
grolle errich-
tet; ihre Tufs-
steinwünde
sind mit
Efeu, Rosen
und Nelken
überwuchert;
zu Füßen der

Mnttergottes
sprudelt ein
Brünnlein,
und nach Um-
ständen ist
eine weitere
Andachts-
stätte, einOel-
berg, ein
Missions-
kreuz u. s. m.,
nicht ferne.

So gibt es
zahlreicheVa-
rialionen,
nnd jede hat
ihre Schön-
heit. Und
doch können
wir auch diese
Art von Lonrdesgrotten noch nicht als
die vollkommensten bezeichnen. Und zwar
deshalb, weil sie immer noch künstliche
Imitationen der Natur, nicht aber
selber Natur sind. Die Tnffsteingebilde,
das gewöhnliche Material, wenigstens zur
äußeren Verkleidung der Grotten, sind
ja überaus wirkungsvoll. Aber sie selbst
sind eben zusammengesetzt, ein Stück aufs
andere, und der Kern, den sie umkleiden,
ist schließlich von der Hand des Tech-
nikers, des Maurermeisters, znsammen-
gefügt: es ist eine Kunst-Grolle, keine
 
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