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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 26.1908

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Nr. 5
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Wunder, ...: Geschichte der kirchlichen Kunst im oberen Filstal, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15941#0062

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52

spannt sich ebenfalls ein gewaltiges Ton-
nengewölbe, die Stichkappen gehen hier
bis zni» Gewölbescheitel, und so entsteht
der Eindruck eines Kreuzgewölbes. Das
Gewölbe im Schiff ist durch breite Qner-
gurleu iu fünf Joche abgeteilt und sitzt
auf kräftigen Wandpfeilern auf, die mit
Pilastern geschmückt sind, welche oben in
Barockkapitelleu enden, darüber das kräftig
ausladende Gebälk. Während nun die
Quergurten ganz glatt belassen wurden,
wurden die Diagonalrippeu umso reicher
behandelt, sie sind geschmückt mit präch-
tigen Lorbeer- und Akanthusreihen, die
zum Teil noch schöner herausgeschafft

mit Karuies, der im Chor ebenfalls mit
Aknuthusblätteru verziert, im Schiff aber
glatt ist. Ungemein reich sind die Stucca-
tureu am Chorgewölbe. In der Mitte
schwebt der Heilige Geist, umrahmt von
einem breiten Akanthusband. Daran
schließt sich auf jeder der vier Seilen die
ganze Figur je eines Evangelisten. Ueber
jedeni derselben schweben zwei Engel, die
eine Palmette über den Evangelisten
halten. Die übrigen leeren Stellen sind
ausgefüllt mit reizenden Blumenkränzen,
Fruchtfestous u. dgl. Gegen vorne, über
dem Hochaltar, schließt die Chordecke mit
einer riesigen Muschel, ganz wie in March-

sind als die in Hofen und Marchtal.
Die Schildbögen über den Fenstern sind
eingesänmt mit Akanthusstab und Eierstab
unter demseblen. Au der Schiffdecke, da,
wo die Diagonalrippeu znsanunentreffeu,
sind sehr reiche ovale Barockrahmen für '
Oelbilder angebracht, abwechselnd Blumen-
kränze und Weinrauken. Die Kapitelle in
Schiff und Chor sind gleich: an den Ecken
Akanthusblatt mit Volute, darüber ge-
schweifte Deckplatte. Innen unterhalb der
Deckplatte Engelskopf mit Flügeln, unter-
halb desselben Früchte. Das Gesims über
dem Gebälk ist geschmückt mit einem Nuud-
stab mit Akanthusblälteru und schließt ab

tal. Diese Degginger Stnccaturen zeigen
die gleichen Vorzüge und Fehler ivie die
in Hofen bei Friedrichshafen. Die Pflau-
zenmotive find hervorragend schön, weniger
gelungen ist hier wie dort das Figürliche:
die Engelsköpfe, die ganzen Gestalten der
Engel und Evangelisten sind ziemlich roh,
alteriereu aber den Gesamteiudruck nicht
wesentlich. Auffallend sind die für eine
Barockkirche ungewöhnlich hohen und
schmalen Fenster. Von breiteren Fenstern
ivird man deswegen abgesehen haben, um
die Mauern zwischen den Fenstern nicht
zu schwächen, ivelche ja den Seitenschub
des kolossalen, 14 Meter hohen Gewölbes
 
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