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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 26.1908

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Nr. 9
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Wunder, ...: Geschichte der kirchlichen Kunst im oberen Filstal, [5]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15941#0108

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96

Arbeiten sind auch die Figuren der Evange-
listen und Kirchenväter vorn im Chor
und besonders die Figuren an den Neben-
altären des Schiffes, letztere von Johann
Straub, Hofbildhaner in München, einem
geborenen Wiesensteiger, und von Joseph
Streiter von Schwaz.
b) G o t t e s a ck e r k i r eh e zum heiligen
Leonhard.

Dieselbe ist ein einfacher Bau mit
dreiseitig schließendem Chor niid stamint
sicher noch aus gotischer Zeit. Sie wurde
im 18. Jahrhundert umgebnut. Aus Anlaß
der heurigen Nestanration fand man an
mehreren Stellen unter der Tünche Wand-
malereien aus dein 16. Jahrhundert,
schöne Unirahinungen von Grabplatten,
im Stil der deutschen Renaissance. Wenn
dieselben auch nicht gut wiederhergestellt
werden konnten, weil zu sehr verdorben,
so ist es doch schade, daß dieselbeii vor
der Wiederzudeckung nicht wenigstens ab-
kopiert wurden.

c) Wallfahrtskirche D o z b n r g.

Halbwegs zwischen Mühlhausen und
Wiesensteig, in Drittel Bergeshöhe, in
einem idyllischen, von einem munteren
Bächlein durchzogenen, von prächtigen
Buchenwäldern und Felsen bekrönten Win-
kel erhob sich früher die berühmte Wall-
fahrtskirche Dozburg. Mit Wehmut wird
man erfüllt, wenn man jetzt über den
grünen Rasen wandelt, wo sich früher dieses
Heiligtum erhob, eine Stätte so vieler
Gebete und Gnaden, das nun spurlos
voin Erdboden verschwunden ist. Das
Gnadenbild, eine gotische Muttcrgottes-
stalue, das sich jetzt in der Wiesensteiger
Stiftskirche befindet, stand schon im Jahre

1389 in Verehrung. Die Kirche wurde
im Jahre 1454 geweiht. Dieselbe hatte
einen ziemlich langgestreckten, mit Streben
besetzten Chor, ans dem Sechseck schlie-
ßend, und ein nicht viel breiteres, bedeu-
tend niedrigeres Schiff. Links baute sich
die polpgon schließende Gnadenkapelle aus.
Jin Jahre 1700 wurde die Kirche einem
Umbau unterzogen. Allem nach nmrde
das Schiff ganz neu gebaut, während
Chor und Gnndenkapelle stehen blieben
und im Stil der Zeit renoviert wurdenI.
Der Neubau, der, wenn auch nicht ganz,
io doch wenigstens, was das Schiff anbe-
langt, zur Ausführung, kam, zeigt auf-
fallende Aehnlichkeit mit der Pfarrkirche
in Deggingen, allerdings in ziemlich
kleinerem Maßstabe. Innen dieselben
Wandpfeiler mit Pilastern, dasselbe Ton-'
nengewölbe mit den großen Stichkappen,
dieselbe Stuckverzierung. Die Kirche
hatte 6 Altäre. Im Jahre 1804 nmrde
sie leider samt dem Benefizintenhaus aus
den Abbruch verkauft, die Altäre, Statuen
n. f. w. nach allen Seiten verschleppt;
72 zum Teil kostbare Meßgewänder, >3
silberne Kelche, silberne Leuchter n. a.
sind nach Wiesensteig geschafft worden.

') Das Stift Wiesensteig fragt beim Kon-
stanzer Ordinariat a», ob eine Konsekration der
Kirche notwendig sei, und bekam die Antwort:
Nein, wenn (was wobt der Fall war) der größere
Teil der alten Kirche stehen geblieben sei (Staats-
archiv, Stuttgart, Faszikel Dozburg). Ebendort
auch die Pläne der alten, gotische» Kirche sowie
Pläne für einen förmlichen Neubau.

Der Aussatz „Die Kapelle zur schönen
Maria" von Th. Schön ivird in Nr. 1»
fortgesetzt.

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Kirchen-Orgeln

Friedrich Weigle, Echterdingen-Stuttgart

von Carl'G. Weigle gegründet 1845.

Orgelfabrik mit Dampfbetrieb. Goldene Medaille Stuttgart 1881.

Weiglesche Orgelwerke stehen unter anderen:

Kathol. Stadtkirche Biberach.40 Register j Kathol. Garnisonskirche Strassburg i. Eis. 42 Register

„ Stadtkirche Ravensburg .... 36 ,, | „ Dom Trier.56 „

Stiftskirche Maria Einsiedeln . .51 „ [ „ 8'. Elisabethenkirche Stuttgart . 31 „

1908 neu erbaut: Kath.St. Eberhardskirche(Kath. Schloß-u.Garnisonskirche) Stuttg. 22 Regist.

Weiglescher Orgelseibstspielapparat „Organist«]“ im Wluster-Gemeintletiaus der Bau-Ausstellung in Stuttgart vom Juni-0kl. 1908.

Kostenanschläge und Expertenberichte stehen jederzeit gerne gratis zu Diensten.

Stuttgart, Buchdruckerei der Akt.-Ges. „Deutsches Bolksblatt".
 
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