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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 27.1909

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Nr. 8
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Weser, Rudolf: Joseph Wannenmacher, Maler, [2]: Nachträge und Beurteilung
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https://doi.org/10.11588/diglit.15942#0084

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kjeransgegeben und redigiert von Universitäts-Professor Or. L. Banr in Tiibiiigeii,■
Ligciituin des Rottei,dnrger Diözesou-Rmistvereins;
UommissioitS-verlag und Druck der Aktie,itGescllschaft „Deutsches Volksblatt" in Stuttgart.

Lr. 8.

Jährlich 12 Nummern. Preis durch die Post halbjährlich M. 2.25 ohne.
Bestellgeld. Durch de» Buchhandel sowie direkt von der Verlägshandlnng
Akt.-Ges. „Deutsches Volksblatt" in Stuttgart pro Jahr M. 4.80.

I9O9.

Joseph Wannenmacher, Maler.

Nachträge und Beurteilung.

Von N. Weser, Kaplan in Gmütld.'
(Bergt. „Archiv f. christl. Kunst" 1907, Nr. 7-12.) '
(Fortsetzung.)

.Die Orgelbrüstung ist mit drei sehr in
die Länge gezogenen Bildern geschmückt: .

1, M ariä Verkündigung. Maria,
rot und blau gewandet, sitzt in einem
großen Zimmer an einem runden Tisch,
auf dem ein großes Buch liegt; neben
dem Tisch ein Korb mit Nähzeug (Gebet
und Arbeit). Von links schwebt ein sehr '
hübsch gestalteter Engel, mit der Lilie in
der Rechten, herein und zeigt mit der
Linken auf die Taube. Zwei ebenfalls
sehr liebliche Engelsköpfchen fliegen auf
den Wolken zu Maria hin. Das Gemälde
ist in warmen Tönen gehalten und ist
ein sehr sreundliches Bild.

2. Mariä Heimsuchung. Unter
dem Tor eines palastähnlichen Gebäudes
steht Zacharias. Heraus tritt Elisabeth

• in grünem Kleid und gelbem Obergewand
der sie begrüßenden Maria entgegen, die
mit ihrem Wanderstabe herannaht. Hinter
ihr kommt Joseph mit Stab und Pilger-
hut und Rucksack den Pfad empor. Der
Hintergrund mit Bergen und Vegetation
ist sehr schön gezeichnet. Rechts schließt
das Gemälde wieder ab mit dem unver-
meidlichen Baumstorren. Die schönste
Figur ist die Madonna.

Z. Geburt So t) n 11 n e S de s
Täufers. In einem langgestreckten
Zimmer, an dessen einer Wand ein grüner
Vorhang angebracht ist, steht ans einer
Estrade das Bett der Elisabeth, die eben

von .Maria bedient wird, welche ihr in
einer Schüssel das; Essen bringt. Eine
andere Frau hält den fest eingewickelten
Johannes über einer Wiege, während eine
weitere Frau soeben zur Tür hereinkommt.
.Links blickt eine dritte Frau neugierig apf
-den Vater Zacharias, der auf einer Art
-Balustrade, die als Schreibpult dient- den
Namen Johannes ans ein Pergamentblatt
schreibt.

Das beste, was sich von Wanneumacher
. gemalt in Straß findet, find die beiden
- Leinwandgemälde auf den Seitenaltären.

I- Auf dem linken Seitenaltar malte er ein
Abendmahl. Ein zurückgeschlagener
->oter Vorhang gewährt den Einblick in
einen von einer Ampel erleuchteten Saal.

. Durch die von der Decke herabhängende
Lampe fällt volles, schönes Licht auf Jesus,

, zu dessen Rechten Johannes, der sein Haupt
vor der Brust Jesu ans dem Tisch ruhen
läßt, zu seiner Linken Petrus, bie übrigen
Apostel eng aneinander geschmiegt, Dem
Heiland gegenüber, sitzt Judas, mit der
Rechten seinen Bart, mit der Linken den
Beutel haltend. Das Bild hat folgende
. Unterschrift: Josephus Wannenmacher
(de Tomerdingen invenit et pinxit
.ao 1748. lieber diesem Hauptbild ist
.oben noch ein kleines Bild gemalt, dar-
stellend Mutter Anna, die Maria be-
lehrt. Das Hauptbild des rechten Seilen-
altars ist eine Kreuzabnahme. Leider
steht vor dem Altarbild ein Prager Jesus-
kind, das ich nicht entfernen konnte, um
.die hinter demselben auf dem Bild wohl
, befindliche Unterschrift lesen zu tonne::.
Ueber dem Hauptbild ist wieder ein kleines
Bild angebracht: Antonius von - Padua
 
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