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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 28.1910

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Nr. 6
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Gassenmeyr, ...: Die sieben Freuden Mariä im Domkreuzgang zu Brixen in Tirol, [2]
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Naegele, Anton: Hans Christoph von Hornstein und sein Denkmal in Grüningen, [3]: Beitrag zu "Württembergs Epitaphien"
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https://doi.org/10.11588/diglit.16250#0072

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ist, aber auch noch etwas anderes, aber
das schwarze Brixen schaut mau von der
Bahnlinie von oben aus nur au, und
doch- ist hier unendlich mehr als dort.

Daun auch deshalb,. weil in den oben-
genannten Besprechungen des Kreuzwegs
diese Arkade nur ganz kurz genannt, oder,
weil noch nicht restauriert, auch nicht be-
schrieben worden ist.

Endlich um darzulegen, daß die Freuden
Mariens im Mittelalter anders vorge-
führt werden als bei uns.

Anfangs schwierig, fast bitter war mir
das Beschauen und Deuten dieser zahl-
losen Gestalten und Bilder, aber es ging
auch hier wie oft: ein liebevolles^ beharr-
liches Eingehen und Verweilen in einen
anfangs fremden Stoff endigte wie so oft
mit dem Resultat: quae mihi primo
fuerunt amara postea, dulcia facta
sunt. !

Ljans Cbriftopb von Ejornftein

und fein Denkmal in Grüningen.

, Beitrag zu „Württembergs Epitaphien".

Von Or. 21. Naegele, Riedlingen
(Fortsetzung und Schluß.)

1 Vielleicht bringen die Nachforschungeir
des Herrii Barons Eduard S r g m n il d
Noll Hornstein, der eine Geschichte
des allehrwürdigen Hornsteinschen Ge-
schlechts tu unermüdlicher Schaffenskraft
der Bollelidilng nahegebracht hat/demnächst
mehr Licht über Stifter mtb Meister des
Monuments, oder führt, wenn einmal die
geplante Sammlung der Epitaphien von
.Professor. Knai s ch abgeschlossen sein wird,
stilistische Vergleichung mit anderen be-
kannteil und unbekannt gebliebenen Grab-
denkmälern aus des Meisters.Spur.

Die eine oben am Schluß des knnstge-
sch.ichtlichen Teils gestellte Frage niach deul
Wert des Hornsteinschen Grabmals, scheint
auch znrStellnng der anderen zu berechtigen:
war wohl der Dargestellte solchen Denk-
mals wert? Nur kurz sei hier, wo auch
die Kunst ohne Schadell die Geschichte
nicht ganz znnl Schweigen verurteilen darf,
darauf die Antwort gegeben, welche erst
lnühevolle archrvalische Forschungen der
Zukunft voll zu geben verrnögeu. Wie ich
lli Rom zu hören Gelegenheit bekam, werden
die von der Görresgesellschaft in Gemein-

schaft mit bem K. Preußischen Historischen
Institut herausgegebenen Nuntiatnrberichte
manches Neue über unseren Glüninger
Ritter mtb seine diplomatische Tätigkeit
besonders anf dem Frankfurter Depnta-
tionstag briligen, und zwar von der Hand
llnseres Lalldsmanils Dr. phil. et theol,
Joseph Schweizer. Ich verweise bis da-
hili anf zwei aildere biographische Tat-
sachen: die Teilnahme an der polnischeil
Gesalidtschaft in Gemeinschaft mit dem
aus Riedlin gen gebürtigen Breslalier Fürst-
bischof Andreas von Jerin und das schrift-
liche Totenmonnmelit der Hornsteinischen
Schloßbibliothek. Eilie bisher allein be-
kannte Hauptqnelle für die Biographie des
noch zu wenig, gewürdigten Ritters ist die
gedruckte Leichellrede eines Plämoli-
stratensers: „Deutsche Predig gehalten
über die Leuch deß Edlen vnd Gestrengen
Herrn Herrn Hanns Christoffen von Horn-
stein zll Grieiiliigell, Römischer Kay. May.
Geheimen Raths rc. . . . durch E.Cae-
parnnl Questenberg, Pramonstratenfer
Ordens vl>d Prediger deß Closters Stra-
hoff."

Auf dein mit einem langen, Titel uub
Verfasser trennenden Zitat ans Seneca
Ep. 32. geschmückten Titelblatt ist keine
Jahreszahl angegeben. Fälschlich gibt die
Bandanfschrift des Exemplars, im Besitz
"des Freiherrn Eduard von Hornstein-Grü-
liiligeir. als Ort und Zeit ihrer Abhaltung
Prag 1570 statt 1606 all. Wenn auch hier
300 Jahre liach bem Tod des ausgezeich-
neteil Staatsnianns Kaiser Rudolfs ein
kleiner Beitrag zum geschichtlichen und
künstlerischeli Bild des Toten Zn geben
versucht lvird, so rechtfertigt dies nicht
übel ein Schlußwort der Leichenrede, das
wie so oft von einem Seneca-Zitat eingeleitet
wird pConsol. ad Helviam Matrem):
„Ich muß wegen Enge der Zeit beschliessen
vnd daß übrige mit stilschweigen vber-
gehell, darunlb ich auch lvol mit osstbe-
meltein Heyden ausschreyen tan: o quam
multorum egregia opera in obscuro
jacent. Das ist: Immer vnd elvig ist
es Schad vnnd Jammer, daß nlyn so
treffentliche Dhaten vnd Heroische Tugeli-
deli ill der tunkeln Vergessenheit begraben
sol."

Rur wenige eigentlich biographische
Daten bietet die Leichenrede über Hans
 
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