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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 28.1910

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Nr. 9
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Kohler, Clemens: Der fliegende Mönch von Schussenried
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Literatur
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https://doi.org/10.11588/diglit.16250#0105

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87

Eine merkwürdige Fügung wollte es, ,
daß P. Mohr am 6. Juni 1625 am
selben Orte, in dessen Nähe Zeppelin am
31. Mai 1909 unfreiwillig laitbeit mußte,
in Jebenhausen, OA. Göppingen, wo er
krankheitshalber das Bad besuchte, starb
und seine Flugversuche endgültig be-
schließen mußte. Er liegt in der Kirche
im benachbarten Nechberghausen begraben.
Im Bilde lebt er fort im Bibliotheksaal
des Klosters, den unser hochwürdigster
Bischof On. Paul Wilhelm v. Keppler
in seinem Werke „Aus Kiltist und Leben",

i liehen Modell gefolgt. Es ist wohl an-
zunehmen, daß letzteres bei der wieder-
holten Plünderung oder bei der Nieder-
brenuuug der Klostergebäude durch die
Schweden im Dreißigjährigen Kriege ver-
nichtet worden ist. Jnwieiveit die Flug-
versuche des Ordeusmannes gelungen
sind, ist aus den bis jetzt bekannten
Quellen nicht festzustelleu. Jedenfalls
darf man nach allein billig bezweifeln, ob
er mit seiner Maschine, wie Meerwein
berichtet, tiach der von ihm verwalteten
Psarrei, worunter Otterswairg, OA. Wald-

Ausschnitt aus dem Deckengemälde des Bibliotheksaals zu Schusseuried mit dein steigenden P. Mohr.

Neue Folge, Freiburg 1906, „vielleicht
die geistvollste, festlichste und heiterste
Halle, welche der Zopfstil geschaffen hat",
netiut. In deit von dem Maler Hermann
von Kempten 1754 geschaffenen Fresketi
au der Decke des Saales ist der „Avia-
tiker" des 17. Jahrhunderts abgebildet,
wie er inmitten von heidnischen lutb christ-
lichen Philosophen sich mit seinen Flügeln
erhebt. Der Künstler ist aber jedenfalls,
wie B. Wilhelm 8. st. im eingangs
genannten Aufsatz mit Recht bemerkt,
mehr seiner Phantasie als dem wirk-

see, oder Oggelshatisen, OA. Riedlingen,
zu verstehen wäre, geflogen ist. Es wird
hier wohl der Wunsch der Vater des
Gedankens gewesen sein.

Schusseuried. El. Köhler.

Literatur.

M o d e r n e Knust und S t i l f r a g e u
von Or. P. Albert Kuhn O. S. B.—
Einsiedeln (Benziger) 1910. — 10d S.
mit 77 Illustrationen. Lex.-Okt. Preis
brosch. 3 M. 80 Pf.

Diese Schrift tat uns not und es entspricht
 
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