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Goldbach S. 42 ff.) gibt uns hievon eine
vortreffliche Beschreibung, die wir im
folgenden nuferer Schilderung zugrunde
legen.
An der Südwand
ist: 1.
Int Hintergrund eine
Halle, mit Tüchern de-
koriert an den Pfosten
wie in St. Georg-Ober-
zell. Rechts ist der
Kranke, gebückt, flehend,
Leib mit Beulen, die
Nase zerfressen, das
Horn hängt ans seinem
Rücken. Er ist gemalt
auf einem Verputz, der
auf einem großen Mä-
nnder sitzt, welcher einer
früheren Bemalung an-
gehört. Vor ihm steht
Christus mit Krenz-
ninlbus, liebevoll nach
vorne geneigt, die Rechte
segnend, in der Linken
die Schriftrolle; die
Haare braun, herab-
wallend über die Schul-
ter», Untergewand gelb-
lichbrann, Mantel hell-
blan. Hinter Christus
fünf Apostelköpfe, dar-
luiter Petrus in hell-
gelbem Unterkleid mit
blauem Mantel, die
Rechte ans gestreckt voll
Teilnahme. Zwei Drit-
tel Lebensgröße zeigen
alle Gestalten. In St.
Georg-Oberzell, im Eg-
bertkodex und in Ci-
melie 58 der Münchener
Staatsbibliothek, und
Handschrift 218 der
Kölner Dombibliothek
ist dieHeilnng desAus-
sätzigen von Reichenaner Künstlern in ähn-
licher Weise dargestellt wie in Goldbach.
2. Die A n f e r w e ck n n g des I ü n g-
lings von Naim beim Spitzbogen-
fenster. Rechts Christus bartlos, in gelbem
Untergewand und rotem Mantel, die
Rechte segnend ausgestreckt, der Verputz
zu seinen Füßen ist abgefallen, enthält
wahrscheinlich die flehende Mutter. Hinter
Christus drei Apostel, Petrus zuvorderst
in blauein Untergewand und gelbem Mantel,
der Kops plastisch gezeichnet. Rechts vier
Träger mit der Bahre, sie besteht ans
zwei Stangen, über ihnen hängt eine
blaue Draperie, der
Jünglingsitztoben.Hin-
ten ein Turm, die
Stadt nndentend. Die
architektonischen Ein-
rahmnngen von Rei-
chenau fehlen. Chri-
stus, Träger, Jüngling,
Bahre erinnern an das
Oberzeller Bild, das
Kopie oder Vorlage des
Goldbacher Bildes war.
Hinter der Bahre ei-
nige Gestalten folgend.
Cimelie 58 in Mün-
chen, eine Reichenaner
Handschrift, hat unsere
Szene, aber der Jüng-
lingsitzt meinem kasten-
artigen Sarg. Der Eg-
bertkodex hat dieses
Wunder riicht.
3. Nach Westen folgt
Christus mit jugend-
lich schönenr Antlitz, in
gelbem Untergewand
und blauem Mantel.
Die Rechte ist segnend
nach vorwärts gerichtet,
die Linke hält eine Rolle.
Das Gesicht ist nach
lirrks gerichtet, wo zwei
Männer sitzen, ein äl-
terer, die Rechte an die
Brust legend, mit der
Linken sein Kleid aus-
nehmend; der jüngere
ec hebt die Rechte, gleich-
sam staunend, beide
find gekleidet wie die
Träger in Naim. Es sind jedenfalls
keine Apostel, die sonst gewöhnlich in rö-
mischenr Gewand erscheinen. Es ist wohl
Christus im Gespräch mit zwei Phari-
säern. Das Wunder setzt sich fort jenseits
des Fensters, der Verptch ließ sich nicht
mehr trennen hier von der ursprünglichen
Malschichte. Vielleicht stellte diese Szene
des Langhauses
Die Heilung des Aussätzig en.
Ciborium von St. Nikolaus (Stuttgart).
Goldbach S. 42 ff.) gibt uns hievon eine
vortreffliche Beschreibung, die wir im
folgenden nuferer Schilderung zugrunde
legen.
An der Südwand
ist: 1.
Int Hintergrund eine
Halle, mit Tüchern de-
koriert an den Pfosten
wie in St. Georg-Ober-
zell. Rechts ist der
Kranke, gebückt, flehend,
Leib mit Beulen, die
Nase zerfressen, das
Horn hängt ans seinem
Rücken. Er ist gemalt
auf einem Verputz, der
auf einem großen Mä-
nnder sitzt, welcher einer
früheren Bemalung an-
gehört. Vor ihm steht
Christus mit Krenz-
ninlbus, liebevoll nach
vorne geneigt, die Rechte
segnend, in der Linken
die Schriftrolle; die
Haare braun, herab-
wallend über die Schul-
ter», Untergewand gelb-
lichbrann, Mantel hell-
blan. Hinter Christus
fünf Apostelköpfe, dar-
luiter Petrus in hell-
gelbem Unterkleid mit
blauem Mantel, die
Rechte ans gestreckt voll
Teilnahme. Zwei Drit-
tel Lebensgröße zeigen
alle Gestalten. In St.
Georg-Oberzell, im Eg-
bertkodex und in Ci-
melie 58 der Münchener
Staatsbibliothek, und
Handschrift 218 der
Kölner Dombibliothek
ist dieHeilnng desAus-
sätzigen von Reichenaner Künstlern in ähn-
licher Weise dargestellt wie in Goldbach.
2. Die A n f e r w e ck n n g des I ü n g-
lings von Naim beim Spitzbogen-
fenster. Rechts Christus bartlos, in gelbem
Untergewand und rotem Mantel, die
Rechte segnend ausgestreckt, der Verputz
zu seinen Füßen ist abgefallen, enthält
wahrscheinlich die flehende Mutter. Hinter
Christus drei Apostel, Petrus zuvorderst
in blauein Untergewand und gelbem Mantel,
der Kops plastisch gezeichnet. Rechts vier
Träger mit der Bahre, sie besteht ans
zwei Stangen, über ihnen hängt eine
blaue Draperie, der
Jünglingsitztoben.Hin-
ten ein Turm, die
Stadt nndentend. Die
architektonischen Ein-
rahmnngen von Rei-
chenau fehlen. Chri-
stus, Träger, Jüngling,
Bahre erinnern an das
Oberzeller Bild, das
Kopie oder Vorlage des
Goldbacher Bildes war.
Hinter der Bahre ei-
nige Gestalten folgend.
Cimelie 58 in Mün-
chen, eine Reichenaner
Handschrift, hat unsere
Szene, aber der Jüng-
lingsitzt meinem kasten-
artigen Sarg. Der Eg-
bertkodex hat dieses
Wunder riicht.
3. Nach Westen folgt
Christus mit jugend-
lich schönenr Antlitz, in
gelbem Untergewand
und blauem Mantel.
Die Rechte ist segnend
nach vorwärts gerichtet,
die Linke hält eine Rolle.
Das Gesicht ist nach
lirrks gerichtet, wo zwei
Männer sitzen, ein äl-
terer, die Rechte an die
Brust legend, mit der
Linken sein Kleid aus-
nehmend; der jüngere
ec hebt die Rechte, gleich-
sam staunend, beide
find gekleidet wie die
Träger in Naim. Es sind jedenfalls
keine Apostel, die sonst gewöhnlich in rö-
mischenr Gewand erscheinen. Es ist wohl
Christus im Gespräch mit zwei Phari-
säern. Das Wunder setzt sich fort jenseits
des Fensters, der Verptch ließ sich nicht
mehr trennen hier von der ursprünglichen
Malschichte. Vielleicht stellte diese Szene
des Langhauses
Die Heilung des Aussätzig en.
Ciborium von St. Nikolaus (Stuttgart).