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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 30.1912

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Nr. 7
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Wunder, ...: Die Wiesensteiger Glocken, [3]: ein Beitrag zu vaterländischen Glockenkunde
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https://doi.org/10.11588/diglit.16252#0076

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Herr ®o'tt liefe Korn'), Glockengießer von
Ulm, 1 fl. 30 kr. Diskretion ausgelegt habe,
wird hiemit attestiert.

Wiblingen, den 2. Sept. 1749.

Kanzler) allda.

Siegel!

1756. Gottlieb Korn und Karl
Christoph Franenlob (dieser eilt
Schwiegersohn des Gottlieb Korn), Glocken-
gießer in Koinpagnie, gießen im Jnli 1756
eine nene Glocke für das Stift, die neue
wiegt 362 Pfund, die alte zersprungene
wog 374 Pfund, es ist dies die im Jahre
1718 von Theodosius Ernst gegossene
Mittagsglocke, die also eine Dauer von
linr 38 Jahren hatte. Korn gab die
Schuld des Zerspringens dem Riemen,
an dem der Schwengel gehangen. Der
Riemen habe nachgegeben und deswegen
der Schwengel zu weit unten angeschlagen,
was das Zerspringen der Glocke zur
Folge gehabt habe. Geweiht wurde die
neue Glocke im Weugenkloster. Die
Urkunde lalltet:

Anno milesimo septingentesimo quin-
quagesimo sexto, in festo 8. Apollinaris
Episcopi et Martyris (23. Jnli 175b) in arca
maiore Collegii Wengensis Cann. Regg.
Campana Ecclesiae Collegiatae, ad S. Cy-
riacum in Wisensteig, Ulmae Suevorum
eodem anno fusa, ritu solemni catholico
a Reverendissimo D. Michaele III eiusdem
Collegii Praeposito et Abbate, decenter
requisito, consecrata est in honorem Jesu
Crucifixi et 8. Joannis Nepomuceni Mar-
tyris. In cuius rei fidem praesentes (sc.
litteras) manu mea scriptas ac consueto
canonico nostro sigillo munitas dedi ex
eadem Canonia exempta 8. Archangeli
Michaelis ad Insulas Wengas in Aug. 1756.

P. Gregorius Trautwein.

C. R. Decanus ibidem. M. pria.

Taxen aureus unus.

Pro Memoria. Da im Jahre 1756 das
zweite Glöcklin, der Schätterhas genannt, zer-
sprungen, ward sie durch die Glockengießer
in Ul in, G. Korn und seinen Tochtermann
Frauenlob wiederumb umbgegossen, einerseits mit
der Bildnus des gekreuzigten Heilands, worunter
diese Schrift: 8acerdoti Maximo, andererseits
des hl. Johannes von Nepomuk mit der Bei-
schrist: Canonicorum Speculo, und unterher
denen Initialbuchstaben des Namens Decani
I. A. B D. Zwischen beiden Bildnussen aber
mit diesen Worten: Oeo servio et Plominibus
und dann den 26. Juli an deui Fest der glor-
reichen hl. Mutter Anna gehänget und zur Prim
das erstemal geläutet worden. Der Ton, wie i)

i) Dieser Gottlieb Korn war der Schwieger-
sohn des Theodosius Ernst.

er verlanget worden, wurde aeeurat gefunden
C EornaC).

Also testiert Joseph Anton Beckensteiner,
Decanus.

1765 mußte die im Jahre 1718 für Doz-
burg gelieferte Glocke ebenfalls umgegossen
werden. Rechnung von Frauenlob vom
3. August 1765 mit 53 fl. 23 kr. über eine
Glocke von 153 Pfund. Geweiht bei den
W e e g e n Mn Sacristia nostra«.

Pro Memoria. Als in dem Jahr 1765 das
größere Glöcklin zu Dozburg zersprungen,
ward sie durch Herrn Frauen lob, Glocken-
gießer in Ulm, uaigegossen. Oben in der Run-
dung herum diese Worte: ResonanDo po-

pYLVM Con Vo Co. Zur rechten Seiten unter
einem Monstränzlin 11t DEVM adoret. Linker
Seiten aber unter einem Marienbildlin MARIAM
honoret angeschrieben. An dem Vorabend
Mariä Geburt gehänget und das erstemal ge-
läutet worden. Der Ton wie verlanget worden
Eis. NB. An eben selbem Tag wurde auch das
kleinere Glöcklin mit einem neuen Joch versehen
und frisch gehänget. Also testiert

I. A. Beckeusteiner, Dechant.

£iteratur.

Das Haus des Herzens Jesu. Illu-
striertes Hausbuch für die christliche Fa-
milie von Fr z. H a tt ler J. S., 5. und 6.
gänzlich neu illustrierte Auflage, herans-
gegebeu von Arno Bätsch 8. J. Mit
5 Farbeutafelu und 49 Textbildern nach
Führich u. a. Mit Approbation des hochw.
Herrn Erzbischofs von Freibtirg. Freiburg
(Herder) 1912. 264 S.

Das Haus des Herzens Jesu von P. Hattler
hat sich als eine gesunde aszetische Lektüre schon
länger in den christkatholischen Familien einge-
bürgert. P. Bötsch hat nunmehr in dankens-
werter Befolgung des Grundsatzes, den Bischof
v. Keppler einmal aussprach: „Für Gott und
für das Volk — das muß die Losung der re-
ligiösen und kirchlichen Kunst sein", Wert daraus
gelegt, dem verbreiteten Buch religiöse Bilder
guter Meister mitzugeben. Der Herausgeber
wählte die unsterblichen Werke des Meisters I.
v. Führich, soweit sie sich in Strichätzung wieder-
geben ließen.

So ist dieses religiöse Hausbuch zugleich ein
Vermittler der Kunsterziehung unseres katholischen
Volkes und verdient die wärmste Empfehlung. L. B.

Bibel bi l der von Gebhard Fugel.
24 Kunstblätter in Vierfarbendruck. —
KleineAusgabe für Kunstliebhaber und
zur Verwendung beim katechetischen Unter-
richt in der Schule. Durchschnittliche Bild-
größe 30x40 ein, in 6 Lieferungen zu
M. 4.--, enthaltend je vier Darstellungen in
Farbendruck, aufgezogen anfdnnklen Karton.
Preis der ganzen Serie M. 24.—, des

-) Diese Glocke, die zweitkleinste, ist noch vor-
handen.
 
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