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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 30.1912

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Nr. 11
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Neuere Entdeckungen auf dem Gebiete der syrischen Kirchenarchitektur, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.16252#0114

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Berausgeqeben und redigiert von Universitäts-Professor Or. £. Lanr in Tübingen.
Eigentum des Rottenbnrger Diözesan-Runstvereiils;

Koinmifsioiis-Verlag und Druck der Aktien-Gesellfchaft „Deutsches Volksblatt" in Stuttgart.

Jährlich 12 Nummern. Preis durch die Post halbjährlich M. 2.25 ohne
>* II« Bestellgeld. Durch den Buchhandel soivie direkt von der Verlagshaudlung 1012.
Akt.-Ges. „Deutsches Volksblatt" in Stuttgart pro Jahr M. 4.50. '

Neuere Entdeckungen auf dem Ge- i
biete der syrischen Rircheuarchitektur. I

(Fortsetzung.)

6) Die Kirche von Dana uom Jahre
4831), nahezu quadratisch, mit der Eigen-
tümlichkeit, daß Prolhesis und Diakonikon
sich direkt der Apsis, nicht aber dem Schiffe
zu öffnen.

e) Die Kirche von Mshavbak^) mit
dem üblichen Grundriß der nordsyrischen
Kirchen des 5. Jahrhunderts (fünfsäulig)
und von deliselben Proportionen wie sie.
Die Portalanlage wird hier insofern er-
weitert, als zu den bisher üblichen zwei
Türen in der Südmauer noch eine Türe >
in der Nordinaner tritt und ein breites
Portal an der Westfassade konunt. Eigen-
artig ist hier auch die Behandlung der
Westfassade: über dem Portal ein Ent-
lastungsbogen, neben dem Portal und —
aus gleicher Höhe damit — au der
Fassademauer der Seitenschiffe je ein (im
ganzen vier) im Halbbogen geschlossenes
Fenster. Ueber dem Portal zwei Reihen
von je drei Fenstern, von beneit die erste
Reihe geradlinig, die oberste im Halb-
kreis geschlossen ist. Die Langseite hat
einen Lichtgaben von je nenn im Halb-
rund geschlossenen Fenstern.

f) Kokanayh a. Die eine von den
beiden Kirchen ist bedeutrnlgsvoll, weil sie
das. erste Beispiel dafür darbietet, daß im
Scheitel der Apsiskurve ein breites Fenster
(im Halbkreis geschlossen) angebracht wurde.

1) Veröl. T ex i e r u. P u l l a u, Architecture
Byzantine. Tafel 59.

2) Ebendas. Tafel 59.

I g) Serdjibeh. Der Grundriß ist
| der gewöhnliche. Allem Anschein nach
waren es hier vier Säulen ans jeder
Seite (also je fünf Arkadenbogen). Eigen-
tümlich ist hier, daß die Bogenpseiler zu
beiden Seilen der Apsis zu eigentlicheil
zivei Bieter langen Mauern ausgestaltet
wurden.

h) Kurz erwähnt seien die kleinen
Kirchen (Kapellen) von Kfer und Srir.
Letztere ist bemerkenswert, weil sie ein-
schiffig ist und an Stelle der Apsis einen
quer herübergelegten großen Querbau,
fast nach Art eines Transeptes, dar-
bietel, der, wie Butler vermutet, zur
Aufstellung von Schreinen mit Geräten
oder Textilien diente. — Ein Vergleich
mit den Kirchen des Djebel Riga näm-
lich von Djeradeh, Biniu uiib Btirsck
möchte aber doch die Vernultung nahe-
legen, daß in diesen Querraum hinein
die Apsis geplant ober faktisch eingebaut
gewesen sei. Bei den eben genannten
Kirchen des Djebel Ri hä ist die Portal-
anlage in der Regel so, daß die Süd-
wand zwei, die Westfassade ein, die Nord-
wand ein Portal erhält. Die Kirche
tvon DjeradLh f ift auch uoch in anderer
Hinsicht bedeutsame sie hat an der West-
seite eineil Rarthex, und zwar einen ge-
schlossenen Vorremm,. zil dem ein un-
gewöhnlich großes ' durch zwei Säulen
abgeteiltes Portal führte. Da^ Mittel-
schiff hatte allen'! Anschein nach eine Con-
fessio. Apsis und zweistöckige Prothesis
nebst Diakonikon sind in das Rechteck,
das die Basilika bildet, Pnbezogen. Auf
der nördlichen Seite des Rarthex erhob
sich ein massiver Turm mit fünf Stock-
 
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