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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 31.1913

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Nr. 3
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Die Grabdenkmäler der Herren von Speth aus drei Jahrhunderten in der Pfarrkirche zu Zwiefaltendorf, [8]
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https://doi.org/10.11588/diglit.16253#0039

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Ritter im Brustbild mit Hut und drei
Schlüsseln, der Unterschild mit zwei Mes-
sern gegenständig. Die Umschrift heißt:

Hier ruht Rudolph Heinrich Ditrich
Freiherr von Speth-Zwiefalten, geboren
den 30. Januar 1835, gestorben den
8. März 1878. R. I. P.1)

Das allerjnngste(16.) ist ans rotemSand-
stein, umittelbar darunter, neben dem
Chorstuhl; ein kleines Kruzifix scheidet die
beiden Jvschriftreihen mit den Spethschen
imb Janisonschen (zwei Schwäne) Wappen.

Links: „A. D. 1856 Mai 7. Max-
Freiherr von Speth, Herr ans Ehestetten
und Zwiefaltendorf, Kgl. Württemberg.
Rittmeister a. D,, geb. 1785. A. D,
1836 Aiärz 27. geb. und gest. dessen Sohn
Max Joseph."

Rechts von Christus: „A. D. 1897
Juni 9. Mathilde Freifrau von Speth
§u Zwiesaltendorf, geb. Gräfin Janison-
Walworth, geb. 1812 Oct. 19. Sie
wurde überlebt von ihrer Tochter Thus-
nelde, geb. 1837, Ordensfrai: in Chile."

So führte ruis ein Gang durch die
Grabmäler des ZwiefaltendorserKirchleins
die lange Reihe eines ruhmvollen Ge-
schlechts vor Augen im Wandel und
Wechsel der Jahrhunderte, im Werden
und Vergehen der Generationen: An die
Wiege des einen Stammes, der längst aus-
gestorbenen Ehestetter Linie, an das Grab
des anderen, der jüngst ebenfalls aus-
gestorbenen Zwiefalter Linie; zwischen bei-
den einige Generationen der noch blühen-
den Schülzbnrger Linie. So ergibt sich
eine, wenn auch lückenhafte, steinerne
Chronik der Herren von Speth.

Unser Gang schließe mit der Berichti-
gung eines letzten Jrrtnnrs in der jüng-
sten Oberamtsbeschreibuug unseres schwä-
bischen Mouumeutalwerkes^), wo es von
Zwiefaltendorf heißt: „Epitaphien von
1500,1546 (Wilhelm Dietrich), 1464; die
Spethschen Epitaphien aus dem 17. Jahr-
hundert". Von der ersten Hälfte ist nur
die letzte Angabe richtig; die einen Epi-
taphien, soweit angeführt, sind falsch da-

0 Dieses Monument ist nach ei v
Pfarr-Registratur in Ehingen gefev
2) Königreich Württemberg IV,

Oberamt Riedlingen 1907, S. 37,

Stuttgart, 3 ir !

tiert, die andern überhaupt nicht genannt;
die zweite Hälfte läßt die falsche Annahme
aufkommen, als ob nur ein Teil der
Epitaphien spethisch sei; alle 16 Denkmäler
sind den Herren von Speth gewidmet.

Literatur.

Anweisungen zur Denkmalpflege.
Heransgegeben im Auftrag des Kgl. württ.
Ministeriums des Kirchen- und Schul-
wesens von Landeskonservator Dr. Gr ad-
ln ann. Stuttgart (E. Grüninger) 1912.
Preis 55 Pf. (für Aemter 35 Pf.).

Die Leser des „Archivs" seien hieinit auf diese
wichtigen, grundsätzlichen Ausführungen des würt-
teinbergischen Landeskonservators Dr. Gradmann
über Denkmalpflege aufmerksam gemacht. Sie
bieten Direktiven, die den heutigen in der Denk-
malpflege üblichen Grundsätzen entsprechen. Es
wird sich für alle, insbesondere für die Geist-
lichen einpfehlen, das Schriftchen anzuschaffen
und zu studieren. Vielleicht haben wir Gelegen-
heit, noch in einem eigenen Artikel gelegentlich
auf den einen oder andern Punkt zurückzukommen,
der uns diskussionsfähig oder nicht genügend be-
gründet, oder auch nicht richtig erscheint.
Tübingen. L. Bnur.

Die Baustile mit besonderer Berücksich-
tigung des deutschen Kirchenbnues von
Dr. Nikolaus Spiegel. Paderborn
(Schöningh) 1911. — 91 S.

Das Büchlein ist aus der Praxis herausge-
wachsen und soll der Praxis dienen. Und zwar
einer ganz besonderen Praxis: nämlich jungen
Leuten, welche noch wenig in der Kunstgeschichte
bewandert sind, eine Einführung in das Ver-
ständnis der nächtigsten Baustile zu schreiben.
Eine solche Aufgabe hat mit besonderen Schwierig-
keiten zu ringen, insofern als man sich nicht zu
sehr in Einzelheiten verlieren und doch das Wich-
tigste mit sicherer Hand herausgreifen soll. Was
der Verfasser bietet, will keine Kunstgeschichte
sein, sondern eine Stilkunde für Anfänger.
Demgemäß bringt er zur Sprache: den ägyp-
tischen Tempel, den jüdischen Tempel, den
griechischen Stil, den römischen, nltchristlichen,
byzantinischen, romanischen, gotischen und Re-
naissancestil, das Barock und Rokoko, den Klas-
sizismus und die Moderne. Die Auswahl des
Stoffes für den vorgesteckten Zweck scheint mir
eine gute. Die Sprache ist einfach, klar und
verständlich. Das Verständnis wird noch erleich-
tert durch Beigabe eines kleinen Registers
der wichtigsten Fachausdrücke. Die beigegebenen
Abbildungen, die natürlich möglichst typische
Kunstwerke darstellen sollten, sind gut gewählt
und reproduziert. Das Büchlein kann zur ersten
. Einführung in die Stilistik z. B. in Instituten
! warm empfohlen werden.

T ü b in ge n. L. Bau r.

!N.-che>. „Deutsches Volksblntt".
 
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