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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 32.1914

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Nr. 1
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Maier, Bonifaz; Naegele, Anton: Eine Prachthandschrift des 17. Jahrhunderts, [1]: kaiserlicher Wappenbrief für Altheim, O.A. Riedlingen
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Die neue Salvatorkirche in Aalen, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.16254#0012

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führuiig und in etwas kleinerem Format,
ist der Wappenbrief ausgestellt, den Kaiser
Leopold am 9. Dezember 1682 für tue zur
Bussenherrschaft gehörende Gemeinde Un-
liugen ausstellle. Unterzeichnet ist er
vom Kaiser in der linken unteren Ecke,
darunter der Kanzler Julius Friedrich Frei-
herr Bucolloni, rechts der Sekretär Adam
Struuich (?). Zwei Kopien ohne das
große kaiserliche Siegel sind 19. Oktober
1741 von dem Riedlinger Notar Dr. iur.
Vieheyser vidimiert. Ein Koitenzettel
scheint nicht erhalten zu sein. Die Urkunde
selbst ist nicht koloriert. Initialen und
Raudeinfassuug sind viel einfacher, nur
das Uulinger Wappen in der Mitte des
Briefs (Adler mit Wappenschild) ist far-
big ausgeführt, aber ebenfalls kleiner.
Eine vergrößerte Kopie des Wappens,
von I. Jaisle (Niedliugen) augesertigt,
schmückt den Rathaussaal in Unlingen.
Der Wortlaut ist fast ganz derselbe, nur
fehlt eine geschichtliche Anspielung wie
beim Altheimer Brief. (Schluß folgt.)

Die neue d>alvatorkirche in Aalen.

Am 10. November 1913 hat ein kirch-
liches Bauwerk die Weihe eihalten, das
zweifellos zu den beachtenswerten Kircheu-
bauten gehört, die in jüngster Zeit in
unserer Diözese erstanden sind: die treue
Sa lvatorkireh e in Aaleit. Nlcht
nur den Kosten, oder der räumlichen Aus-
dehnung riach, beansprucht es unter die
bedeutenderen Kircheubauteu gezählt zu
werden, sonderri auch wegen der mannig-
fachen architektonischen Schönheiten, die
ihm inne wohnen.

Jur Grundriß • und Dekor lehnte sich
der leitende Architekt, Regierungsbau-
meister Hugo Schlösser in Stutt-
gart, in etwa an die Art des Barocco
au, und doch könnte mau rricht einfach
hier sagen: es ist eiir Barockbau, was er
schuf.

Was die Lage der neuen Saloator-
kirche angeht, jo ist sie geradezu ideal zu
nennen — nur der Umstand, daß nach-
träglich noch ein neue» Haus in der un-
mittelbaretl Nähe der Kirche erstellt wurde,
ohne in befriedigenden Einklang mit dem
großen Bauwerk gebracht zu werden, stört
etwas. — Die Kirche steht aus einem

etwa 15—20 Meter hohen Hügel, be-
herrscht also den ganzen sie uutgebenden
Stadtteil. Sie bildet in Zukunft die
Dominante in: Aalener Landschaftsbild.
Damit ist ein Erfordernis erfüllt, das
schon seit Alters für die Lage der Kirche
ausgestellt wurde, daß sie au hochgelege-
ner Stelle errichtet werde: aus symbo-
lischen, ästhetischen und praktischen Grün-
den, die wir hier nicht im einzelnen durch-
führen wollen. Es ist vielleicht gut, bei
dieser Gelegenheit wieder an diesetl ur-
alten Satz zu erinnern.

Da der Hügel ziemlich rasch sich erhebt,
so war es nicht möglich, aus eine Trep-
penanlage zu verzichten. Diese wurde
so angelegt, daß sie mit der Kirchen-
fassade zusammenkomponiert erscheint, was
noch deutlicher wird, wenn einmal das
am Fuß der Treppe geplante Schwestern-
haus errichtet wird. Die Treppenaulage
hat eine Breite von vier Bietern. Sie
führt, von vier Podesten unterbrochen, auf
70 Stufen zur Kirche hinan, was freilich
für alte Leule nicht ohne Beschwerlichkeit
sein wird; doch wird noch em zweiter,
langsanr anlteigeuder, bequem gangbarer
Weg für die Kirchenbesucher benutzbar
werden.

Zunächst die Größen Verhältnisse
d e r K i rch e im Grundriß. Die größte
Länge der Kirche (ohne Vorhalle) im
Aeußern beträgt rund 52 Meter, die
äußerste Breite des Querschiffs 28,40 Me-
ter, die Breite des Hauptschiffs (außen)
18,46 Meter. ■— Die innere Länge be-
trägt (ohne den Vorraum) bis zum
Scheitelpunkt des Chores ruitö 46 Meter;
die innere Breite des Mittelschiffs 12,8
Meter.

Der Grundriß läßt deutlich die Ge-
stalt eines Kreuzes erkennen und weist
eine Dreiteilung auf, inbem er ein großes,
breites Hauptschiff und zwei (nur ganz
schmale) Seitenschiffe hat. Es ist zu lo-
ben, daß der Architekt diese beiöeit alt-
christlichen und symbolilch tief bebeutianteit
Momente beibehalteu hat. Wir möchleii
einer Preisgabe derselben ilicht das Wort
reden. Schon aus der Ausgestaltung des
Gluudrisses läßt sich erkennen, daß er sich
dabei an barocken Multerii orientiert hat,
insoferii der stark betonte zentrale Raum
 
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