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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 32.1914

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Nr. 2
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Maier, Bonifaz; Naegele, Anton: Eine Prachthandschrift des 17. Jahrhunderts, [2]: kaiserlicher Wappenbrief für Altheim, O.A. Riedlingen
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https://doi.org/10.11588/diglit.16254#0025

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18

zu Habspurg, zu Tyrol, zu Pfürdt, zu Kyburg
u> d zu Görtz, Landgraff iu Elsaß, Herr auf der
Windischen Mark, zu Porteunu und zu Salins usw.
bekennen öffentlich mit dißein Briefs und
Thnen Kundt aller meniglichen. Wie wählen Wür
arrß Römischer Kayßer- und Landsfürstlicher Hö
und Würde darein, daß der Allmächtige nach
seinem Göttlichen Willen gesetzt hat zumahlen
arrß angeborener Güte und Milde jederzeit ge-
naigt Sein Alles mrd jedes unßerer Under-
thanen und Getrerien Ehr, Nutzen, Aufnehmen
und Bestens insgemain gnediglich zu betrachten
rnrd zu befürdern. So ist doch unßer Kayßerlrches
gemieth rrit unbillich Mehrers genaigt, die
Jenigen vorderist mit Sondern Gnaden und
Frcyheiten zrr bedcnckhe», die Sich vor andern
mit Ihren Ehrlichen und aufrechten Wolver-
halten selbst dartzue Verdient und würdig machen.
Wann wür nun gnediglich angeseheir warge-
nomen und betrachtet, die Erbarkeit, Redlich-
keit, guete Sitten rrnd Vernunsft, mit welchen
unsere getreu Aman, Gericht und ganze ge-
rn a in dt des Fleckhen Al 1 h ai m b in der Herr-
lchaft zum Bmßen gehörig vor unß geruehbmt
worden, dartzue die getreue Allergehorsanrbste
uird bestendige Dienste, welche nit allein Ihre
Vorfahrern unß und unßeren Hochlöblichen Ertz-
hauß Oesterreich von unverdenklichen fahren Herr
zu Krieg und Friedens Zeitten mit Darsetzung
Leib, Haab, Guetts und Bluets in allerhandt
vorgefallenen Occasionen erzaigt und bewißen.
Sondern Sye Selbsten solchen Löblichen Exempl
nachgevolgt und Iirsonderheit in dißen lestern
Franzößischen Krieg in allerhandt abgetragenen
Winterquartiern und andern Beschwerden nrit
Darsetzung des Ihrigen zu unßern allergnedigisten
Wolgefallen Ihre allergehorsambiste Devotion er-
ivißen, iu welchen Sye noch ferners also be-
stendig zu verharren und Ihren allergethreu und
nnderthenigisten Eyfer ?u erzaigen des Er-
bietens Seiir, dießes auch wohl Thuerr können,
mögen und sollen. — So haben wir dennoch mit
wohlbedachtem Mueth, grretteir Rath und rechtem
Wissen bemelten Aman. Gericht und ganze
Gemaindt des Flectherrs Althaimb und
Jbren Nachkommen Für lind Für hernachvolgeu-
des Wappen Clairrodt hinfüro Ewiglichen zu
siehren und zu gebrauchen allergnedigist ver-
gundt und erlaubt, Nemblichen das mit Namen
sein solle ain Schilt in der Mitten nach Zwerchs
abgethailt als der undere halbe Thail roth oder
rubin, obere aber gelbe oder goldtfnrb im Grundt
des gantzen Schildts ain weißer oder silberfarber
Pach oder Fluß neben ainer daran stosßenden
und etwas erhöhten grienen Gstötlen oder Ufer,
auf welchem ain mit den hindern Fiessen ganz
auirecht stehender und einwärts sehenden Piber
in seiner natürlichen Färb mit yberlich Schlagen-
den Schwaii, amgesperten Maul und roth nuß-
schlagender Zungen, in den vorderen beiden Füsßen
das österreichische Schiliel haltcndt, als unden
unb oben roth oder Rubin, in der Ratten aber
Weiß oder Silberfarb, riemb bemalten gantzen
Schildt mit lateinischen Buechstabcn hernach vol-
gende Worth geschrieben: Althaimb am

P i b e r p a ch erscheinen thuen, allermaßen unb
gestalt ain Solches Alles in Mitten dißes unßers
offnen Briesfs aigentlicher Endtworfferr und mit

Seinen Farben zierlicher auch gestrichen ist:
Verleihen mrd gebeir Ihnen das auch hiemit
in Krafft dis Briesfs, arrß Römischer Kayßer —
König — rind LandsfürstMachtsvolkomenheit
wisßerrtlicb, Mainen, Setzen, rnrd rvolleir das nun
hinsüro die vorgemelte Aman, Gericht und
gantze Gemaindt des Flekhens Althaimb
u n d alle Ihre Nachkomen für mrd für in
ewige Weltzeit solches obbeschribene Wappen
und Cleinodt siehren und Sich desßeir in allen
rnrd yedeir ehrlichen, redlichen Sachen und Ge-
schäsften zu Schimpf und Ernst in Stürmen,
Streitten, Kempten, Gestechen, Gefechten, Panier»,
Getzelten arrfschlagen, Markhungen, Jnsiglen,
Pettschafften, Cleinodtien, Gemählden, Begräb-
irisßen und sonsten an allen Orthen und Enden
nach Ihren Ehn, Notturfsten, Willeir und Wol-
gefallen gebrauchen, auch alle und yede Gnadt,
Ehr, Würde, Vortl, Recht und Gerechtigkeit
haben, sich deren freuen, gebraucheir mrd ge-
niesßen fallen und mögen, in alleir geist- und
weltlichen Handlungen, Geschüfften und Sachen,
allermaßen allen andern unsere und des heiligeir
Römischen Reichs, auch unserer erblichen König-
reich, Fürstenthumb rmd Landenwappens ge-
nosßen Solches alles Haben, Sich dessen Freuen,
gebrauchen und genisßeir iolleir mrd mögen von
Recht oder Gewohirheit wegen von allerrnenig-
lich unverhindert. Und Gebietten darauf
allen und.yeden geist- und weltlicheir Fürsten,
Prälaten, Grafsen, Freyherrn, Rittern, Kirechten,
Landls Hauptleithen, Lairdtmarschallerr, Landt-
vögten, Hauptleithen. Vizthomben, Vögten, Pfle-
gern, Verweßern, Ambtleithen, Landt Richtern,
Hanptleithen, Schuldtheißen. Bürgermeistern. Rich-
tern, Räthen, Kundiger n der Wappen, Ehrensolden,
Persevanten, Burgern, Gemaindten mrd sonsten
allen anderen unßern und des Reiches, auch un-
serer Erblichen Königreich, Fürstenthumb und
Landen Underthanen und Getreuen, was wür-
den Standts, ambts oder Weßerrs die Sein
mögen, ernstlich und veftiglich mit dißem Briefs
und wollen, daß Sye obenbenante Aman, G e-
richt.und ganze Gemaindt des Flectherrs
Althaimb und alle Ihre Nachkommen für mrd
für in ewige Weltzeit, an den obberiehrten
Wappen und. Cleinodt, auch Gnadt mrd Freyheit,
rvor mit wür Sye begabt haben, rricht hindern,
noch Ihren, Sondern Sye derselben obbeschrib-
nernrasßen rueheig gebrauchen, geuiesßen und
gentzlich darbey uerbleiben lasßen, darwider nicht
Thuen noch da- Aemand andern Zuthuen ge-
statten in kein Weiß noch Weeg als Lieb girren
yeden Seye, unßer Schwere Ungnadt rrnd Straff
und dartzu ein Poe», nemblicben ZöheirM ar ch
Löttigs Goldts zu vermeiden, die ain yeder
so offt er freventlich Hierwider Thätte, unß halb
in unßere ober österreichische Hof-Kammer rnrd
den andern halben Thail denen belaidigterr un-
nachlesßlich zu bezahlen verfallen sein solle; doch
andern so vielleicht dem vbbeschriebenen Wappen
oder Cleinodt etrvas gleich siehrten, an derselben
Ihren Wappen a»ch sonsten meniglich an seinen
etrvo habendten Rechten ganz unvergriffen und
unschedlich. Mit Urkhmrdt dis Briesfs besigelt
mit unser» anhängenden Kayserlichcn Jnsigl, der
geben ist auf uniern Schlosst zu Lintz, ben ain
und zwaintzigisten Ianuarij im sechzehnhundert
 
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