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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 33.1915

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Zur Einleitung und Einladung
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https://doi.org/10.11588/diglit.16255#0004

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Eierausaeaebeii und redigiert von Pfarrer Schömuger, paslach (Tettnang)

(an stelle des itn Feld befindlichen Universität--Professors Dr. L. Lanr in Tübingen).
(Eigentum des Rottenbnrger Diozesan-Aniiftvereiiis e. v.;
Rommissions-Verlag und Druck der Aktien-Gesellschaft Deutsches Volksblatt in Stuttgart.

Erscheint in Vierteljahrshefleu. Preis durch die Post halbjährlich M. 2.25 ohne
Jj^r T Bestellgeld. Durch den Buchhandel sowie direkt von der Verlagshandlung IQI£(
u* * Akt-Ges. Deutsches Volksblatt in Stuttgart pro Jahr M. 4.50. y ^

Bir)1citür)I uycl J5it)1adat)§.

„Anno Domttti ;9;5 tu währender Kriegszeit ist das
Archiv für christliche Kunst, das Organ des Rottenburger
Dlözesankunstvereins, im Beginn des 53. Lebensjahrs zur
letzten Ruhe gebeitet worden,"

so könnte es scheinen, nachdem der Redakteur im ^eld steht, nachdem
der Krieg alle Interessen auf und an sich zieht, nachdem so viele
Organe durch den Krieg ihr Tnde gefunden haben.

Tiber das letzte im Krieg ist bekanntlich nicht der Krieg und auch
nicht die Vernichtung, sondern menschlich betrachtet ist der Krieg —
nach dem griechischen Weltweisen „der Vater von Allem" — Kultur-
entwicklung, und christlich betrachtet ist er eine Fügung Gottes, ein
Gottesgericht und eine Mahnung: Discite gentes et erudimini
nationes. Aach dem einen wie dem andern ist es gerade die Kunst,
die durch Völkerstürme und Völkerringen hindurch gerettet werden soll,
um die Völker vom Rückfall in die Barbarei zu bewahren; vom
christlich-religiösen Standpunkt aus erwartet man eine reinigende Wir-
kung. Man spricht davon, daß wir in vielem werden umlernen müssen;
das mag sein; aber die alten Traditionen des ausgehenden O- und
begonnenen 20. Jahrhunderts und der alte Kunstschatz früherer Ieiten
sollten hinübergerettet werden in eine neue Ieit und nicht an dieser
Zeitenwende im Krieg und durch den Krieg begraben werden.

Dazu ein bescheiden Teil beizutragen, beabsichtigt das Archiv
und die neue interimistische Redaktion. Das Alte zu erhalten, das
dleue würdig gestalten zu helfen, wird auch fernerhin die Losung sein.

Anno J870 war für den alten Kirchenschmuck eine kritische Ieit
und der Anfang des Tndes, und schwer war es ein Jahrzehnt später,
 
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