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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 34.1916

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Nr. 4
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Rohr, Ignaz: Die neue Kirche von Straßdorf
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https://doi.org/10.11588/diglit.16256#0103

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vornherein zugute, daß er in den Hän-
den eines Architekten ruhte, der aus
nächster Umgebung stammt, mit lieben-
der Hingabe sich in deren landschaftliche
Reize zu versenken und ihnen sein Werk
klug anzupassen wußte. Es wirkt nicht
wie ein Fremdkörper, sondern wächst or-
ganisch aus denr Gelände heraus. Wären
die frischen Farben des Gesteins und Be-
wurfs nicht, so könnte man meinen, es
hätte schon längst hier gestanden. Der
Bauplatz befindet sich auf freier, breit-
gelagerter Hochfläche. Tie Längsachse

an der Uebergangsstelle mit einer schlich-
ten Galerie versehen. Das Dach glie-
dert eine Laterne in zwei ungleiche Teile.
Ein Knauf und darüber ein Kreuz bil-
den den Abschluß. Das Bundgerippe des
Langhauses bilden Säulen als Träger
des in den Dachraum eingebauten Sea-
mentgewölbes und die Strebepfeiler der
Außenwand, Säulen und Pfeiler unter
sich und die Säulen je mit ihren: Gegen-
über verbunden. Die Ausführung des
ganzen Baugerippes in Eisenbeton er-
möglichte die Vermeidung des Allznmas-

N c u e .H i r ch e 5 u S t r

steht senkrecht zur Hauptstraße. Die
Westfront stößt an letztere an und wurm-
dementsprechend als Schaltseite behan-
delt lilld reicher ausgestnltct. Den star-
ken Westwinden reckt sich der mit der
Westwand organisch verbundene Turm j
entgegen. Dieselbe Rücksicht zusammen '
mit der ans die Harmonie gegenüber
später zil erstellenden kleineren Wohn-
häusern ließ das Dach tief herunterziehen
und dadurch die kubische Masse des gan-
zen Bauwerks verringern. Bis zur First-
linie des Daches ist der Turin in: Bier-
eck, voll da an im Achteck gehaltelr und

iszdorf, OA. Gmünd.

sigeil nlld Drückenden und die Berbill-
dultg der Feierlichkeit mit stiller Samm-
lung. ^

Alls den Hochaltar als den Th roll
Gottes weist alles hin. Der Effert ist
j durch ein sehr einfaches Mittel, konzen-
trische Wiederholung der Hauptgewölbe-
linieil im Ehor lind den Hauptlinien des
Hochaltars erreicht. So entsteht der Ein-
druck einer Geschlossenheit rilld Einheit-
lichkeit, Ruhe illld Klarheit, der beinl er-
sten Anblick geradezu überrascht, aber aus
die Dauer ungemein beruhigend wirkell
muß. Desto besremdlicher mögen bei
 
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