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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 34.1916

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Reiter, Joseph: Einiges über die Verehrung der hl. Thekla: die hl. Thekla im kirchlichen Sterbegebet
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https://doi.org/10.11588/diglit.16256#0108
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105

Stadtpatronin daselbst. Aus den Ni-
raaula 8. RImelaa geht hervor, daß sie
auch in England eine uralte Kirche mit
Kloster und cimiteriiim, der hl. Thekla
geweiht und nach ihr Lant-teglin ge-
heißen, gehabt hat. In der Diözese
Lausanne galt die heilige Erznrartyrin
lange Zeit als Schutz-
heilige der Kirche von
Donatyre. In Rom gab
es früher eine Thekla-
kirche am Vatikan. Ein
Thekla-e o ematariu m
war an der via Auro
lia, und eines an der
via Ostiensis. Deutsch-
land hat Theklakirchen
in Köln, Schmottseifen
und Melden (erbaut
durch den Reichsgrafen
Joseph Maria v. Fug-
ger). Ein altes im ro-
manischen Stil gebautes
Theklaheiligtum befin-
det sich in der Nähe von
Leipzig. In München
wurde unserer Heiligen
zunächst ein Altar ge-
widmet in der 1712 er-
richteten Feldkapelle au-
ßerhalb des Sendlinger-
tors. Von hier kam das
Inventar in die Kapelle
des neu errichteten Mi-
litärlazaretts, welche den
Titel Theklakapelle er-
hielt. In dieser wurde
das Theklafest besonders
feierlich begangen, nach-
dem der Kardinal Al-
banus schon 1739 einen
vollkommenen Ablaß auf
das Fest erwirkt hatte.

Am Theklatage spielte
die Regimentsmusik, itrtö
aus den Mitteln des
Theklafonds wurden bis
1813 „Theklabrote" verteilt; dieser Fonds
war bis 1874 auf 25 800 Gulden angc-
wachsen. Als das neue Militärlazarett
auf Oberwiesenfeld gebaut ivar, ivurde
das Inventar der alten Kapelle dorthin
transferiert.

Seit langem bestand auch au der al-

ten Theklakapelle eine eigene Bruder-
schaft, welche sich die Verehrung ihrer
Patronin angelegen sein ließ. Im Jahre
1817 trennte sich ein Teil vom Haupt-
stamme ab und siedelte in die St. Ste-
phanskirche iiber; die Hauptbruderschaft
wurde 1837 von der Theklakapelle in

die Kreuzkirche verlegt.

Hohe Verehrung genoß die heilige
Apostelschülerin in der hohen Domstifts-
kirche zu Augsburg. Die Diözese Augs-
burg war nach Hoeyncks Ansicht nach
Mailand zuständig, bis sie Bonifatius
Mainz einperleibte.
 
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