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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 35.1917

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Nr. 1
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Naegele, Anton: Die Waldkapelle von Ensmad
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https://doi.org/10.11588/diglit.21062#0009
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Mir. Da ist in schwarz gemalten deut-
schen Lettern zu lesen: „Es hat dieses
Bild reparieren lassen Gabriel Geisel-
hardt und Johanna, geb. Stadlerin . . .
von Ensmaden 1807." .

Unter dieser Reparatur wird je-
denfalls die Ergänzung der beschädigten
Teile gemeint sein; gerade in der Breite
des Schoßes scheint der Christuskörper
abgebrochen zu sein, die Außenteile mit
den starken Ueberschneidungen teilweise
oder ganz verschwunden zu sein. Der
Sitz, ähnlich dem der Pieta in Her-
mendingen, OA. Gammertingenr), ist
im oberen Teil ursprünglich wenig pro-

schnitzter Engel mit Leuchter. Ein in
Blech getriebenes kleines Altarkruzisix
zeigt Rokokoornamente. Nach erhaltenen
Votivbildern muß diese Mater
dolorosa, im 18. und 19. Jahrhundert
als Gnadenbild in Verehrung bei dem
Volk der Umgegend gestanden sein.

lieber der Gruppe schwebt ein eigen-
artiges Relief in Barock. Es stellt die
hl. Dreifaltigkeit, auf Wolken schwe-
bend. die altsilberweiß gefärbt und mit
Engelsköpfchen durchsetzt sind, dar. Zwi-
schen Gott Vater und Sohn strahlt ein
Herz, von einem Schwert durchbohrt,
ein Hinweis auf den von Zwiefalten aus

ü a p e l I e z u

filiert, der Fuß des Postaments dürfte
wohl gleichzeitig mit der „Reparierung"
erstellt sein. Das Gesicht und die Fal-
tung (gezackter Rand) des Kopftuches
ist ähnlich der Pieta in Rupertshofen,
OA. Ehingen (um 1430 angesetzt)'); die
Schoßfalten sind bei unserem Vesperbild
indessen reicher. Zur Rechten und Lin-
ken des Postaments steht ein köstlich ge-

0 Nach einer von mir gefunld'eneii und i
im Freiburger Diözefanarchiv 1916 publi-
zierten Urkunde ist diese Pieta 1476 er-
wähnt und mit einer Stiftung begäbt I
worden.

3) Inventar Ehingen, S. 196, Mb. S. 195. !

C n s ui a d.

seit 1700 gepflegten Kult des Herzens
Jesu ch. Darüber ist die Taube des
Heiligen Geistes, zwei Engel schweben
unter der alt gefaßten Gruppe je mit
einem Herz in der Hand. Auch auf den
Ecken des durchbrochenen Giebels ba-
lancieren zwei Engel mit Pfeil, Abzei-
chen der hl. Ursula, in der Hand, lieber
der Hauptnische des Altars erhebt sich
eine kleinere, von gewundenen Säulen
eingefaßte Nische; in ihr steht die Statue

') 1'. Cyprian Blaut <0. 3. B., Beuron),
Die Herz-J e su-B ere!hrung im SchwalbentaNd
im KorrespondenzWatt d. Innsbrucker theol.
Konvikts 1866, 56—61.
 
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