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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 35.1917

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Nr. 2
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Weser, Rudolf: Die Freskomaler Anton und Joh. Baptist Enderle von Söflingen, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.21062#0035
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Kri'iaiert von St(.b:y>farrer Rudolf !veser, Ulm-Söflingen.

Eigentum des Rottenburger Diozesan-Runstvereins e. v.;
Roinnüssions-Verlag und Druck der Aktieu-Gesellschaft Deutsches Volksblatt in Stuttgart.

Erscheint in Vierteljahrsheften. Preis durch die Post halbjährlich M. 2.25 ohne XXXV.
O Bestellgeld. Durch den Buchhandel sowie direkt von der Verlagshandlung TnT,_

* * * Akt -Ges. Deutsches Volksblatt in Stuttgart pro Jahr M. 4.50. ly V *

Die Hreskomaler Anton und Job.
Baptist Lnderle von Höflingen.

Von Stadtpfarrer W e s e r in Söflingen.

(Fortsetzung.)

Trotz der offenkundigen Schwächen
des Künstlers wurde er schon 1747 mit
einer neuen Aufgabe betraut, und zwar
von dem bekannten Kloster Kaisheim
aus, nämlich die demselben gehörige
Pfarrkirche zu T a p f h e i m bei Do-
nauwörth auszumalen, deren Bari soeben
vollendet worden war. Auch hier han-
delte es sich um ein umfangreiches Werk.
Im Chor der Kirche sollte der Patron
derselben, S. Petrus, verherrlicht wer-
den. Im großen Deckenfresko wird der
Sieg der Kirche dargestellt. Tie sym-
bolische Gestalt der Kirche mit Kreuz,
Buch und Kelch mit Hostie steht vor
einem Berge, auf dem sich eine dreitür-
nrige Kirche erhebt. Die drei Türme be-
deuten das dreifache Amt der Kirche:
Lehramt, Priesteramt, Hirtenamt. Vor
der Jdealgestalt der Kirche liegen auf
dem Boden zwei Jrrlehrer, ein dritter
flieht in eiliger Flucht davon. Darüber
erheben sich Engel, singend und musi-
zierend, einer von ihnen stößt in die
Posaune. Zwei andere Engel tragen
auf einem grünen Kissen die Schlüssel
des Gottesreiches, über ihnen thront in
einer Glorie die heiligste Dreifaltigkeit.
Die ganze Umrandung des Bildes ist
mit Balusterschranken eingefaßt. Das
Bild ist umgeben von fünf anderen klei-
neren Fresken: 1. Verklärung Jesu ans
Tabor, über dem Altar; 2. Petrus und
Johannes heilen den Lahmen an der

Tempelpforte; 3. Petrus heilt Kranke;

4. Petrus als Büßer mit dein Hahn;

5. Petrus geht auf den Wellen dem
Herrn entgegen. Aus einer Chorempore
links schaut das Bild herab: Petrus
wird vom Engel aus dein Gefängnis
befreit, an der Brüstung ist dargestellt,
wie Petrus sich vor dem Herrn nieder-
wirft, der ihm sagt: Von nun an wirst
du Menschen fangen. Das Chörchen der
Epistelseite zeigt die Kreuzigung Petri
und ans der Brüstung die Erscheinung
des Tuches mit den unreinen Tieren
vor Petrus.

Das Langhaus ist mit drei großen
Bildern bemalt: 1. In reicher Architek-
tur erscheint Maria mit dem Rosenkranz
vor S. Dominikus und S. Katharina
von Siena. 2. Maria im Himmel, ver-
ehrt von S. Bernhard, darunter die
Personifikationen der vier Weltteile
Maria Herzen entgegenhaltend als Zei-
chen der Verehrung. Dazu gehören
drei kleinere Bilder, gelb in gelb ge-
malt: Jesus streckt sich vonr Kreuz herab
dem hl. Bernhard «entgegen, die hl. Odi-
lia, und ein Ordenspriester, der einem
niedergestürzten Kriegsmann die heilige
Kommunion bringt. 3. Die Taufe der
hl. Odilia. Außerdem sind im Lang-
haus die fünf Geheimnisse des schmerz-
haften und des glorreichen Rosenkranzes
angebracht, während die des freuden-
reichen an der oberen Orgelbrüstung zu
fehen sind. Die untere Brüstung hat
noch drei Gemälde: Jesus in Emmaus,
das Abendmahl und den Mannaregen.
Auch die beiden Seitenaltarbilder sind
von A. Enderle, auf der Evangelienseite
das Gemälde der hl. Odilia, auf der
 
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