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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 35.1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.21062#0062
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56

N i i s e tt, -der tu feinem Schrist-cheu: „Der
Krieg und die deutsche Knust" so ernst an das
Geiwissen des deutschen Volles geredet hat. —
Ebenso verdient volle Zustimmung was er
über das ©tnSbimm ausländischer Kunst
(S. 16/17) w-eith-erzi.gen Sinnes sagt.

Unter der Ueberschrist: „Im 'Wandel der
Zeiten" zeigt er uns, wie irn Lauf der Jahr-
hmtderte die Kunst Begleiterin und Ge-
schich>tsschreiberin d-es' Kriegs gewiesen ist, und
hei« in großen Zügen die ch-ar-Mxristischen
Unterschiede treffend hervor. Es ließe sich
diesem Stoff vielleicht noch mehr 'aibgewirt-
nen, wenn der Vergleich! auch aus das
Kriegsethos ausgedehnt würde, das sicherlich
bedeutsame Unterschiede zwischen Mittelalter
nnd Aittike erwarten läßt. Einmal kommt
er au das interessante Problem heran: bei
Rubens u. a. (49 ff.).

Ein drittes Kapitel spricht von den „Auf-
gaben der Gegenwart" und entwickelt da
recht tiützliche und beherzigenswerte Gedan-
ken- über Kri-egsbilder, Kriegerdenkmäler,
Gräbmäler, Reiterideükntjäler, Kriegsnage-
lungeit' u. a. m., was mit Kriegskunst zu-
sammenhängt. Ich unterstreiche hier nament-
lich was der Verfasser über Kunstwerke als
Kriegsbeute sagt, und srene mich, daß er so
bestimmt und klar sich gegen diesen napoleoui-
schen Unsug richtet.

Alles in alletn eilt warmherzig und frisch
geschri'ehettes, lehrreiches Büchlein, welchem
recht große Verbreitung zu wünschen ist.

T ü h i n g e n. Ludwig B a u r.

Die K i r ch e. I h r B -a u, ihre A u s-
ft a 11 u n g, t h r e R e ft et u r a 11 o u.
Von Dr. P. Albert Kuhn, Ein-
sieideln-Waldshut (Benziger) 1916.
140 S.

Das ist ein kleines Buch, das ich in der
Hand jedes Geistlichen sehen möchte. Es ist
leich>t faßlich! 'geschrieben, gediegen und mit
eindringeitder Kenntnis der itt Frage kom-
menden Probleme versaßt. Der Verfasser
verfolgt durchaus praktische Zwecke. Die Ab-
handlungen „sollen Bauherrn urt'd Kommis-
sionen- anleiten, die Architekten und übrigen
Künstler -eher und b>esser zu verstohlen und zu
würdigen". (Vorwort.) Nicht leicht war je-
mand zur Durchführung dieser Absicht Ibesser
voribereitet >als U. Kuhn, d>er sich lbblenso' auf
dem Gebiete der Kunstgeschichte als dem .her
prakti-schen Kuitsffragen mit größtem -Erfolg
so reichlich! betätigt hat.

Das nieue Büchlein behandelt 16 sehr
wichtige Themata: 1. Die Stilentwicklung

bis zur neuesten Zeit; 2. Der H-Dtige Stand
der Stilfrage; 6. Stilbildende Einflüsse in
der Gegeüwart; 4. Der Bau oer Kirche;

6. Die ,verniet'; 6. Die dekorative Ausstat-
tung; 7. Der Blick sür!s Ganze); 8. Kunst-
werk und Künstler; 9. Die heutige Malerei
und Plastik; 10. Altar, Tabernakel, Kom-
mun ionbank, TaUfbruuuen; 11. Kunsthiand-

werk und Kunstgewerbe; 12. Wte man

früher restaurierte. Neue Anschauungen;

13. D^ie deutschen Tage für Denkmalpflege;

14. Praktische Grundsätze für die Restaura-
tion d>ec Kirche; 16. Die Restauration der
Werke 'der Bildhauerkunst; 16. Die Restaura-
tiou von Werken' der Malerei.

Schon dieser 11 Überblick über das behan-
delte Stoffgebiet zeigt, wie reich! ld-er Inhalt
Äes kleinen, dabei !gut mit Bildern ausgeftat-
teten Büchleins- ist. Sehr ernst und- w-ahr
ist, was Verfasser S. 62 ss. über die Stel-
lung der kirchlichen Behörden zu den Künst-
lern sag-t, die er zuisammensaßt in die For-
derung: „Hochherzig und weitherzig". -

Auch was er über die Denkmalspflege
schreibt, ist .abgeklärt uüd Ifachlich sehr be-
oech'tigt. !Besond-ers der Beachjtung, der
Kreise, <biiie' sich' mit ihrer modernen Denk-
malpflege etw!as gar zu breit m>acheu, sei der
Satz zu Gemüt geführt: „Die katholische

Kirche hat von j-sher die gen-aueste und
weitsichtigste Denkmalpflege geübt, saihr-
hu-nd-ertelang bevor man- den mvdern-en Be-
griff auch nur kannte. Viele Bestimmungen
fanden- im kanonisch>eu Recht Aufnahme."
(S. 115.) — Hätte man nur überall den
Geistlichen nachdrücklich! stets in Erinnerung
gebracht, daß die eigenmächtige Veräußerung
ftrchlicher Denkmäler nicht nur schwer sünd-
hast sein und- zur Restitution verpflichten
kann, sondern auch der Excommunicalio
latae sententiae unterli-egt (Ist Aichner, j. o.
ß 226 und Appendix V), so wären nicht so
viele töricht und unverantwortlich verschleu-
derte Altertumswerte au-s unseren Kirchen
verschwundene

Ich kann das höchst ldhrveich-e Büchlein
von P. Kuhn nicht nachdrücklich genug emp-
fehlen und möchte es in die Hände eines
jeden- Geistlichen! wünschen.

T ü b i n g e u. L u d w i g Bau r.

Der Pionier, IX 1. (Oft. 1916)
bringt einen Artikel von Joseph Seist
(München), einem württ. Landsmann, über
die Perle. Wenzel (Magdeburg.) beschreibt
den Sturmius st a b im Dom zu Fulda.
Dr. Hans 'Schmidkunz (Berli-n-iHalensee)
-gilbt die Fortsetzung von „Religiösen In-
schriften" aus Häusern, Kirchen, Münzen,
Gräbern, Glocken, Brücken, Kapellen usw.
In den kleinen Mitteilungen einen Erlaß
des Erzbrschöfl. Ordinariats Freiburg zum
Schutz kirchlicher Altertümer. Die Reichhal-
tigkeit des Inhalts empfiehlt von selbst die
Zeitschrift. W.

Bei der Red'aktiou gingen ferner ein:

Ein Warenmüfteriheft von Bunt -g l a s-
papieren von der Firma Hiuderer,
Thomas u. Co., Krefeld.

R. H. Grützmacher, Nietzsche.
3. Aüfl., Leipzig 1917. A. Deichertsche Ver-
lagsbuchhandlung. Preis- 2.80 M., geb. 3.60 M.

Stuttgart, Buchdruckerei der Akt.-Ges. „Deutsches Volksblatt",
 
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