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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 35.1917

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Nr. 4
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Weser, Rudolf: Die Freskomaler Anton und Joh. Baptist Enderle von Söflingen, [4]
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https://doi.org/10.11588/diglit.21062#0109
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mel: Du bist mein geliebter Sohn, an
dem ich mein Wohlgefallen habe."

3. Nach Süden schließt sich an die
Verkündigung der Geburt an
die Hirten. Eine Herde von Scha-
fen und Ziegen ist mit Meisterschaft ge-
malt. Bei ihnen.dm Hirten. Die En-
gelsgruppen in der Höhe in der Mitte
des Bildes gehören auch zu diesem Bilde.
Die Schriftstelle 2, 10 und 11 hiezu:
„Und der Engel sprach zu ihnen: Fürch-
tet euch nicht" usw. usw.

4. Nach Westen fügt sich durch Baum-

Lassen wir noch einmal einen Augen-
blick unsere Aufmerksamkeit auf diesen
vier Szenen ruhen. Sie sagen: Die
Erlösung naht! Maria und Joseph er-
warten ihn, Bethlehems Stall beherbergt
ihn, das fromme Judentum (die Hirten)
wird zu ihm gerufen; das verständige
Heidentum (die Weisen) sucht und fin-
det ihn. Mit Freude konnte Enderle an
diesem Bild sein Meisterzeichen anbrin-
gen: J. B. Enderle, inv. et p. Ganz
entsprechend bemerkt auch das schon öf-
ter zitierte Protokoll S. 473: „1777 hat

Enderle, Abrahams Gastfreundschaft. Entwurf im Altertumsinnsenm Ulm.

werk getrennt und verbunden das Städte-
bild von Jerusalem an. Aus der un-
gastlichen Stadt sind soeben die Weisen
abgezogen. Sch haben mit ihrem Troß
von Edelknaben, Kriegern, Pferden und
Kamelen sich wieder auf den Weg ge-
macht und erblicken auf einmal wieder
den Stern und bezeugen in malerisch
bewegter Szene ihre lebhafte Freude.
Unter dem Bilde steht demgemäß die
Stelle Matth. 2, 10: Videntes autem
stellam gavisi .sunt gaudio magno
valde. Das Bild kündet die F ü h - 1
rnng der Weisen zum Erlöse r.

Enderle das mittlere Stuck zu malen
angefangen."

Auch dieses Bild ist wieder von vier
Kartuschen umgeben, in denen die vier
Evangelisten gemalt sind (gelb in
gelb), deren Worte! unter den vier
Szenen stehen.

Das dritte große Gemälde über der
Orgelempore, eine Kreuzigung Christi,
hat im Werdegang des Künstlers eine
gewisse Geschichte. Zum erstenmal be-
gegnet uns diese Komposition nach ihren
Hauptziigen in der Kirche zu Fünfstet-
ten auf dem großen Deckenfresko zu
 
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