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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 36.1918

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Nr. 1
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Weser, Rudolf: Die Freskomaler Anton und Joh. Baptist Enderle von Söflingen, [5]
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https://doi.org/10.11588/diglit.21063#0003
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Redigiert von Stadtpfarrer Rudolf Weser, Ulm-Söflingen. H.o-, XIII
Eigentum des Rottenburger Diözesan-Ruiistvereins e. v.; ’-

Rommifsions-Verlag und Druck der Aktien-Gefellschaft Deutsches Volksblatt in Stuttgart.

I.

Erscheint in Vierteljahrsheften. Preis durch die Post halbjährlich M. 2.25 ohne XXXVI.
Bestellgeld. Durch den Buchhandel sowie direkt von der Verlagshandlung Tr.TQ
Akt.-Ges. Deutsches Volksblatt in Stuttgart pro Jahr M. 4.50. lyJ.O*

Die Hreskomaler Anton und Job.
Baptist Lnderle von Söflingen.

Von Stadtpfarrer W e f e r in Söflingen.

(Schluß.)

Mündling 1786.

An der Bahn von Donauwörth nach
Treuchtlingen liegt die Station Münd-
ling, der Ort vom Bahnhof etwa eine
Viertelstunde entfernt und der Eichstät-
ter Diözese zugehörig. Diesen Namen
haben wir fchon in der Lebensgefchichte
Enderles genannt und berichtet, daß der
erste Mann der Frau Enderles, Maler
Reißmüller, 1752 eine heilige Familie
als Fresko über dem Hochaltar gemalt
habe. Im Jahre 1913 wurde dieses Bild
restauriert. Wahrscheinlich hatte Reiß-
müller ebenda noch ein Fresko im Lang-
haus gemalt, das jetzt verschwunden und
durch eine moderne Malerei von Theo-
dor Baierl ersetzt wird, die mir nicht
recht hieher paffen will, einmal als ein-
ziges Denkmal he§ modernen Stils, den
Baierl vertritt, und dann deswegen
nicht, weil dasselbe Thema: die Vereh-
rung des Hauptes des hl. Johannes
durch Engel, in der Kirche fchon einmal
behandelt ist. An der Stelle dieses mo-
dernen Bildes befand sich ein Fresko,
das die Taufe Jesu am Jordan dar-
stellte. Ich sah bei meinem Besuch die-
ser Kirche in einem Privathaus eine
Photographie des Kircheninnern, welche
dieses Thema noch erkennen läßt. Es
war eine reiche Landschaft gemalt, über
die aus den Himmelswolken herab der
Heilige Geist in einem Strahl'enlichthof
über dem Heiland schwebte.

Ende,rle wurde hieher 1786 berufen
nach Angabe des Malers Lauter von
Donauwörth, hat aber hier nur Lein-
wandgemälde geschaffen. Von ihm find
die 11 Stationenbilder, bedeutend klei-
ner als die Söflinger Stationen, alle
in hellen Tönen gehalten. Ferner ist
von ihm das Hochaltarbild: S t. I o -
Hann Baptist mit Lamm und Kreuz-
stab, auf Wolken thronend, unten rechts
das Mahl bei Herodeß, links die Ent-
hauptung im Gefängnis. Auf dem Ober-
altarbild tragen Engel verehrungsvoll
das abgeschlagene Haupt des Heiligen
auf einer Schüssel. Das Seitenaltarbild
auf der Evangelienfeite stellt eine K r e u-
z i g u n g Christi mit Magdalena
dar. Auf dem Oberaltarbild ist Gott
Vater mit dem Heiligen Gei ft
sichtbar. Das Seitenaltarbild auf der
Epistelseite ist hm Vierzehn Rot-
he l f e r n gewidmet. Oben am Bilde
thront Maria mit dem auf der Weltkugel
fitzenden Jesuskinde. Rechts davon
Christophorus, der die Weltkugel mit
seinen Riesenarmen stützt, und St. Vi-
tus. Links von Maria St. Margareta
und Barbara. Darunter steht ein St.
Sebastian (?) mit Kreuz und Lanze,
Pantaleon mit den auf den Kopf gena-
gelten Händen, Dionysius mit dem
mitratragenden Haupt auf einem Buche,
das er Maria entgegenhält. Darunter
in der Mitte Egidius mit der Hirschkuh.
Dann Eustachius, Georg mit dem Dra-
chen, Erasmus mit der Winde, Cyria-
kus mit einem Kreuz, von dem ein Blitz-
strahl ausgeht auf einen am Boden lie-
genden Drachen. —• Die Zahl 14 ist hier
 
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