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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 36.1918

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Nr. 3
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Weser, Rudolf: Artur Schöninger †
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https://doi.org/10.11588/diglit.21063#0059
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Organ des NottcMrger Mzesan-üMstvereinS.

Redigiert von Stadtpfarrer Rudolf Weser, Ulin-Söfliiiaen,

Ligentum des Rottenburger Diözesan-Runstvereius e. v.;

Aommissions-Verlag und Druck der Aktieii-Gesetlschaft Deutsches Volksblatt in Stuttgart.

Erscheint in Bierteljahrtzheften. Preis durch die Post halbjährlich M. 2.25 ohne XXXVI.
Q Bestellgeld. Durch den Buchhandel sowie direkt von der Verlagshandlung Tr.TQ
^ Alt. -Ges. Deutsches Volksblatt in Stuttgart pro Jahr M. 4.50.

ftrtuv Scliöyiyßep f

Vivas in Pace! Dieses Wort, das die römischen Christen so oft
ans die Grabsteinplatten der Katakombeli geschrieben haben, mußten wir
dem Vorstand des D i ö z e s a n k u n st v e r e i n s A r t u r S ch ö n i n g e r,
Pfarrer in Haslach, OA. Tettnang, am 18. September 1918 ins Grab
Nachrufen. Mit dem Verstorbenen ist eilt inniger Freund der Kunst, ein Alaun
voll Kenntilis und Verständnis für die Schönheit und Praxis der christ-
lichen Kunst ins Grab gesunken.

Geboren in Weilderstadt am 22. Mai 1858, ist der Verewigte her-
vorgegangen aus einer einfachen Goldschmieofamilie. Wohl scholl in
seinem väterlichen Heim hat er die Liebe zur Kunst in sich ausgenommen,
eine Liebe, die ergiebige Nahrung fand in seiner Gebnrtssladt Weil-
derstadt, der anmutigen alten Reichsstadt mit ihren spitzlnrmigen
Mauern, ihrein stimmungsvollen Marktplatz und denr säulengetragenen
Raihaus, mit ihrer prächtigen gotischen Peter- und Panlskirche, den
Ueberresten von alten Klöstern der Augustiner und Franziskaner und den
noch bestehenden Kapellen, unter denen besonders die an Knnstschätzen
noch reiche Spitalkapelle hervorragt. Den von Hause mitgenommeneu
Fond von Liebe zur Kunst hat Schöninger später in den Studienjahren
und besonders auf der Universität sorgfältig genährt und dabei sein
ausgesprochenes Zeichentalent ausgebildet. Als Vikar in Ulm 1883,
Stadtpsarrverweser in Wildbad 1887, Vikar in Weiler bei Rottenburg
1888, Stadtpsarrverweser in Schömberg 1688, Pfarrverweser in Epsen-
dorf 1889, Siadlpsarrer in Urach 1890, Pfarrer in Bavendorf 1893,
Pfarrer und Stadlpfarrer in Söflingen 1901—1911 und als Pfarrer
in Haslach 1911-—1918 hatte er Gelegenheit, fast überall die heimische
Kunst gründlich durch den Augenschein kennen zu lernen. Zeit und
Muße dieser Jahre hat er unentwegt benützt zur Erweiterung feiner
theoretischen Kenntnisse in Kunst und Kunstgeschichte besonders des
schwäbischen Heimatlandes. Diese umfassenden Kenntnisse praktisch zu
betätigen und zu verwerten, hatte er reiche Gelegenheit schon zu Leb-
zeiten seines Vorgängers Detzel und besonders seit dessen Hingang 1907,
wo ihm das Amt des Vorstands des Diözesankunstvererns übertragen
wurde. Dazu kamen noch fast alljährlich größere Reisen ins Ausland an
 
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