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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 36.1918

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Nr. 3
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Weser, Rudolf: Der Kirchenschatz von Ulm bei Beginn der Reformation, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.21063#0074
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— 72 -

Sannt Michel - \

Sannt Gilg | 9r

Sannt Jos |

Sannt Peter )

Sannt Jörig I

Sannt Anthoni J 21

Unnser Frawen zu Psul j

Sannt Johanns > 9;2

Zu den hailigen drey Königen j
Unnser Frawen Pbarr 24

(Fol. 1 a.] Auf Freytug nach Peteri
und Pauli. Anno 15 C im fürtff und
zwaintzigistsu Jar . hableu mchne
Herrn . Convat Rott, Richter, Asimus
Rawchschnabel und Ulrich Kalhartt I all
drey des Rats auf befell ains Ersamen
Rats alles Silbergeschirr und Claina-
ter, auch Silberin Musterantzen, Bild
und Kelch in Ir Klöstern, deßgleichen
in der Pharr zu unnser lieben Frawen,
und alle Ca-pelldn und Kirchen in und
ausserhalben Jrer Statt gelegen, aigent-
lich mit fleiß und lawter verschreiben
lassen . und darynn erfunden tvie her-
nach begriffen ist. Narnblich Ersstlich
zu den

Predig e r n I.

Anfanngklich die Munstrantzen, klaina-
ter und Bild.

Item ain weife Musterantz, ist gar
nichtz vergulltz daran, hat 10 Marck ltnb
8 lot.

Item ain Silbern Musterantz, ist
ettlich klaydung daran vergällt, wigt
4 Marck und 11 lot.

Mer icditi alltz silbern Muster-entzlin,
ist gar weist, wigt 3 Marck und 1 lot.

Item ain Silb-evin Rochfaß, ist gar-
weiß, wigt 4 Marck und 1 lot.

Mer zway Silberin Meß oder opfer-
kentlen, feind an den ortten vergullt,
Ute gen 1 Marck 54/2> lot.

Summa 23 Marck und lOsstj lot.
lFol. Id.j Mer ain weiß Silberin
Serchlin 3), ist gar nichtz vergulltz d-arau,
wigt 2 Marck,

ain Silberin Schifflin, ist auch gar

^) Ulrich Kathart war 1535 II. Fr. Bau-
pfte-ger. S. Giesel, Mm. Klirchenvisit. Württ.
BJ'H. 1886. S. 206.

2) Die Predi-ger-k'rche w-urid-e 1281 zu bc»en
angefast-g-en un>d 1321 der Chor geweiht. S.
Entriss Neues Mr altert Pve!di-ge.rkirche -in
VHnt, W. VJch, XXII, 1913, iS. 104.

:!) -L-erchlin-R-eliqua ar.

nichtz vergulltz daran, tut man den
Weyrach darein wigt Ostch! lot,
ain weiß Silberin Crutz, ist gar nichtz
vieirgullt, wigt 2 Marck 3 lot und 1 quint
lin,

ain weiß Silberin Crutz, ist die
klaydung daran vergullt, wigt 1 Marck
und ll1/^ lot,

ain Silberin vergullt täfelin, daran
ain Helffenbainer sannt Jorig ch ist, wigt
mit fampt dem pain 3 Marck,

-ain Silbere zwyfach Bild, ist die
Klaydung daran vergullt, wigt 1 Marck
und 6hh lot,

ain weiß Silbere Paoem5), wigt
stich lot,

ain Silbere Schüssel, ist an Rayffen
vergullt, ist Doctor Stöcker 6) und seiner
Hawsfrawen säligen Wappen daran,
wigt 2 Marck 11 lot und 1 quintlin,

1 Silberin weiß Crutz, wigt 1 Marck,
ain Silberin vergällten Adler, wigt
6 lot und stst quintlin.

Summa 15 Marck 9 lot und 21/2
quintlin.

fFol. 2 a.] ain Silberin weiß Crutz-
lin wigt 13 lot und 3 quintlin,
ain Silberin Paoem mit ainem ver-
guckten Märgenbildlin 7), wigt 7 lot und
1 quintlin,

ain Silberin weiß Crutzlin, wigt
4 lot und 1 quintlin,
ain Helffenbainier sannt Marx ist in
Silber gefaßt, wigt das Silber und
Helffenbain alles 3 lot und 1 quintlin.

H Georg; zu -Ehren des hl. Genüg war -die
Ehingerk-apelle in der Predigerkirche geweiht.
S. Enldris >a. -a. O. S. 105.

3) Pax-tafel.

6) Stöcker ist Johannes -Stöcker, berühmter
Ulmer Arzt. Er vermachte den Predigern
einen Hof, nachdem er sich schon im Leben
als freigebiger Stifter -erwiesen. -Seine Fr-au
war Ba-vb-ara Helvartin. Er st-aüb 27. Mai
1513. Sein Grabstein ist noch vorhanden in
der DrdifMigk-eitskirche: roter Marmor mit
prächtigem, ,im Vierpatz ausgehauenem Wap-
pen/ S. Endris, W. VJh. XX, 1911, S. 395
und 397. Unter seinen Vorfahren befint-en
sich 11 r. Nikolaus «Stöcker (1453, sein Vater)
und Dr. Jörg Stöcker, beide Stadtächte in
Ulm. Das - Wappenblld der Stöcker ist -ein
Adler. 1499 -erhält die Dominikuskapelle der
Predigerkirche, zu -d-er „Johannes Stöcker,
urtiunr et ineck. cloctor, der Gründer d.eser
Kapelle, eine besondere Verehrung hegt",
einen Ab laß. S. Endris, W. VJH. XXII,
1913, S. 108.

Marienbild.
 
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