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schriftlichen Folioband: „Albert Weyer-
irtcmn, Beschreibung aller chamaligrn
Kirchen, Klöster, Kapellen in Ulm und
im Ulmer Gebiete 1826" fand sich zu-
nächst die Notiz: „Am 15. Februar j
1786 wurden folgende Zierate ver-
kauft, siehe beiliegenden gedruckten
Zettel. Im Münster war ein großes,
massiv silbernes Bild, den Heiland vor-
stellend, in ganzer Figur, an dem meh-
rere Männer zu tragen hatten, in
einem Kasten verwahrt. Es wurde
ehemals am Himmelfahrtstage ge- ;
braucht. Im Jahre 1553 wurde es ge-
raubt. Der Dieb blieb unentdeckt.
Auf distses ging der Spruch: Dieser j
Herrgott sei in den Himmel gefahren, j
ivo man Taler münze." Unter dieser
Bemerkung ist nun das gedruckte Ver-
zeichnis der zn verkaufenden Gegen- '
stände eingeklebt. Dies ist das vierte
vorhandene Inventar des Kirchen-
schatzes. Darum soll es hier auch ab-
gedruckt werden.
Verzeichnis einiger Kirchengefäße
und anderer Sachen, welche auf nach-
gemelteu Tag dahier zu verkaufen
stehen:
1 ganz silberne ziervergoldete Hecke
über ein -geschriebenes Evangelienbuch
mit petriebenen Figuren, ohngefähr
geschätzt auf 134 Lot Silber.
1 silberne Monstranz im Gewicht
116 Lot.
1 dergl. silbernes Gefäß 60 Lot.
1 dergl. Monstranz 43 Lot.
1 dergl. Monstranz 57 Lot.
1 silbernes Marienbild mit einem
Kelch von 78 Lot.
1 dergl. mit 3 großen Perlen 51 Lot.
1 dergl. mit Steinen 84 Lot.
1 lü schüft. silbernes Bild mit 3 an-
deren Figuren 38 Lot.
1 silbernes Marienbild 19 Lot.
1 silberner Engel von 4% Lot.
1 Kruzifix mit 2 Nebenfiguren
97 Lot.
1 silberner und vergoldeter Kelch
10 Lot.
1 des gl. 2107 Lot.
1 desgl. 13 Lot.
1 desgl. 9% Lot.
1 desgl. 7 Lot.
1 silbernes Altärlein 12% Lot.
U Weibkestzein 5% Lot.'-.
1 silb. Hostienbecher samt Paten e
Ws; Lot.
1 dergl. Hostienbüchslein 3% Lot.
1 dergl. 3% Lat.
h He!i ligl-OÄ-Biichslei n 3% Last
Die 12 Apostel nebst dem Herrn
Christus und 1 Leuchterlein, also 14 Fi-
guren, Silber und vergoldet in einem
schön gemalten und vergoldeten Käst-
lein, noch wie neu, 26%; Lot. ,
26 Stück silberne und vergoldete klü-
geln 56% Lot.
3 dergl. Schrauben-Plättchen mit
Löwengesichtern 6% Lot.
1 Kelch 29 Lot.
3 Patenen 18% Lot.
1 silbernes HostieNschächtelein 1%
Lot.
1 desgl. ohne Deckel, ebenfalls
m Lot.
1 silb. Weinkänntlein 6% Lot.
1 desgl. Weinkänntlein 6% Lot.
1 zerbrochenes Kreuz 7% Lot.
Unterschiedene Kleinigkeiten von
Silber 18 Lot.
Ansgebrannt und schlechtes Silber
15 Lot.
Zwei silb. alte Petschaften 8 Lot.
Acht Ulmer Taler von 1622.
2 kleine alte Goldmünzen.
1 ganz goldener Kruzifirus, Gewicht
36 Kronen.
2 alte Perlen.
1 Perlenmeßgürtel nebst 2 dergl.
Laub und Zetteln.
1 kleiner künstlich gemalter und in-
wendig vergoldeter Altar.
Vorgemalte Sachen gedenkt man auf
Dienstag den 15. Februar nächstkünf-
tigen Jahres, vormittags 9 Uhr, da-
hier auf der Hütte einzeln oder zusam-
men im Aufstreich, jedoch unter Vorbe-
halt des letzten Zuschlags zu verkau-
fen, indes selbige von Kaufsliebhabern,
nach ein paar Tage zuvor beliebtem
Vermelden, von jetzt an in Augenschein
genommen werden können.
Ulm, 13. Dez. 1784. . ..
Pfar rki rchen b a u pflegen m t.
I\ 8. Auch sind unterschiedliche mit
ihnen angehängten Original Inskrip-
tionen beurkundete Reliquien vorhan-
den, die ebenfalls zu beliebigem Kauf
stehen.
So weit der AnkündigungszeUel.
schriftlichen Folioband: „Albert Weyer-
irtcmn, Beschreibung aller chamaligrn
Kirchen, Klöster, Kapellen in Ulm und
im Ulmer Gebiete 1826" fand sich zu-
nächst die Notiz: „Am 15. Februar j
1786 wurden folgende Zierate ver-
kauft, siehe beiliegenden gedruckten
Zettel. Im Münster war ein großes,
massiv silbernes Bild, den Heiland vor-
stellend, in ganzer Figur, an dem meh-
rere Männer zu tragen hatten, in
einem Kasten verwahrt. Es wurde
ehemals am Himmelfahrtstage ge- ;
braucht. Im Jahre 1553 wurde es ge-
raubt. Der Dieb blieb unentdeckt.
Auf distses ging der Spruch: Dieser j
Herrgott sei in den Himmel gefahren, j
ivo man Taler münze." Unter dieser
Bemerkung ist nun das gedruckte Ver-
zeichnis der zn verkaufenden Gegen- '
stände eingeklebt. Dies ist das vierte
vorhandene Inventar des Kirchen-
schatzes. Darum soll es hier auch ab-
gedruckt werden.
Verzeichnis einiger Kirchengefäße
und anderer Sachen, welche auf nach-
gemelteu Tag dahier zu verkaufen
stehen:
1 ganz silberne ziervergoldete Hecke
über ein -geschriebenes Evangelienbuch
mit petriebenen Figuren, ohngefähr
geschätzt auf 134 Lot Silber.
1 silberne Monstranz im Gewicht
116 Lot.
1 dergl. silbernes Gefäß 60 Lot.
1 dergl. Monstranz 43 Lot.
1 dergl. Monstranz 57 Lot.
1 silbernes Marienbild mit einem
Kelch von 78 Lot.
1 dergl. mit 3 großen Perlen 51 Lot.
1 dergl. mit Steinen 84 Lot.
1 lü schüft. silbernes Bild mit 3 an-
deren Figuren 38 Lot.
1 silbernes Marienbild 19 Lot.
1 silberner Engel von 4% Lot.
1 Kruzifix mit 2 Nebenfiguren
97 Lot.
1 silberner und vergoldeter Kelch
10 Lot.
1 des gl. 2107 Lot.
1 desgl. 13 Lot.
1 desgl. 9% Lot.
1 desgl. 7 Lot.
1 silbernes Altärlein 12% Lot.
U Weibkestzein 5% Lot.'-.
1 silb. Hostienbecher samt Paten e
Ws; Lot.
1 dergl. Hostienbüchslein 3% Lot.
1 dergl. 3% Lat.
h He!i ligl-OÄ-Biichslei n 3% Last
Die 12 Apostel nebst dem Herrn
Christus und 1 Leuchterlein, also 14 Fi-
guren, Silber und vergoldet in einem
schön gemalten und vergoldeten Käst-
lein, noch wie neu, 26%; Lot. ,
26 Stück silberne und vergoldete klü-
geln 56% Lot.
3 dergl. Schrauben-Plättchen mit
Löwengesichtern 6% Lot.
1 Kelch 29 Lot.
3 Patenen 18% Lot.
1 silbernes HostieNschächtelein 1%
Lot.
1 desgl. ohne Deckel, ebenfalls
m Lot.
1 silb. Weinkänntlein 6% Lot.
1 desgl. Weinkänntlein 6% Lot.
1 zerbrochenes Kreuz 7% Lot.
Unterschiedene Kleinigkeiten von
Silber 18 Lot.
Ansgebrannt und schlechtes Silber
15 Lot.
Zwei silb. alte Petschaften 8 Lot.
Acht Ulmer Taler von 1622.
2 kleine alte Goldmünzen.
1 ganz goldener Kruzifirus, Gewicht
36 Kronen.
2 alte Perlen.
1 Perlenmeßgürtel nebst 2 dergl.
Laub und Zetteln.
1 kleiner künstlich gemalter und in-
wendig vergoldeter Altar.
Vorgemalte Sachen gedenkt man auf
Dienstag den 15. Februar nächstkünf-
tigen Jahres, vormittags 9 Uhr, da-
hier auf der Hütte einzeln oder zusam-
men im Aufstreich, jedoch unter Vorbe-
halt des letzten Zuschlags zu verkau-
fen, indes selbige von Kaufsliebhabern,
nach ein paar Tage zuvor beliebtem
Vermelden, von jetzt an in Augenschein
genommen werden können.
Ulm, 13. Dez. 1784. . ..
Pfar rki rchen b a u pflegen m t.
I\ 8. Auch sind unterschiedliche mit
ihnen angehängten Original Inskrip-
tionen beurkundete Reliquien vorhan-
den, die ebenfalls zu beliebigem Kauf
stehen.
So weit der AnkündigungszeUel.