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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 37-39.1919/​21

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Nr. 1 (1919)
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Weser, Rudolf: Der Lukas-Bruderschaftsaltar zu den Wengen-Ulm
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Rohr, Ignaz: Das eiserne Buch
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https://doi.org/10.11588/diglit.22108#0024

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16

nach St. Galli Tag ') nach Mristi un-
seres lieben Herrn Geburt 1473 Jahren,
das; sich die genrelt gemain Bruderschaft
der B r ü der der vier R o t t7 n
auf die Zeit in der Bruderschaft schrift-
lich begriffen, inhalt des Zedels in der
Bichs liegende durch ihre zuverwandte
Brüder darzu verordnet mit Namen
maister Hans Schlichte, alten Zunftmai-
ster, maister Niclans Wöckmann, Bild-
hauer, Zwölfniaister, Bartolome Zyt-
blum, Mahler, Peter Lidenfrost, Glaser,
baid diser Zit Bichsenmaister, Jacob
Sich in, Briefdrucker, Conrad Schorn-
dorf und Georg Böhringer, Bildhauer,
sich mit dem ehrwürdigen Herrn Propstch
und slünem Konvent zu den Wengen ob-
genannt des wie hernach folgt, aitf ein
neues geeint und betragen haben.

Zum ersten wenn und so oft eine Per-
son in bemelter Bruderschaft mit Tod
abgeht, es seien Brüder oder Schwester,
so sollen die Büchsenmaister den: bemel-
ten Propst und Konvent auser der Bru-
derschaft Büchs vier Schilling Hallerge-
ben, und nichts dest minder, so sollen die
Freund des Toten, es sei Bruder oder
Schwester, Mann oder Wyber, ben To-
ten, wie sich gebührt, in bemeltem Gotts-
hans zu den Wengen besingen und da-
bei dem Propst und Konvent ein der
ansgesteckten Kerzen oder zwölf Pfin-
ninig dafiir gebi'n! von der Zierd des
Altars halb, mit Namen: Altartücher,
Fürhantz, Leuchter haben sie sich also
geeint, ob es sich begebe, daß dis' ge-
nannte Propst und Konvent oder ihre
Nachkommen, oder die Bruderschaft oder
ihr Nachkommen über kurz oder lang
aus ehrbaren redlichen Ursachen nit me
bei ihnen in bemelte Bruderschaft oder
sie, Brüder aus ehrbaten redlichen Ur-
sach.'n bezahlen wollten, ist beredt, daß
die Bruderschaft die Tafel an dem Altar,
och die Altartücher, Fürhäng und Leuch-
ter hinter ihnen lau neu sollen. Und ob
sie Meßbücher, Kelch, Meßgewand und
Stäb überkommen und haben würden,
ist beredt, daß die Herren dieselb in ihrer
Besorgnus haben, bib. ziemlich brachen
sollen und mögen. Und wenn sie sich,
als obstat, von einander schaiden und

h 21. Oktgb'er 1478.

3) Johannes TT Mann, erwählt 1497, ge st.
1509.

kommen werden, so sollen Propst und
Konvent ihnen die jetzt bemelte Stück
herausgeben und verfolgen laufsen.

Item von der Artikul halb, des Pre-
digt Amt, so auch die zwei gesungen
Amt, so man jährlich auf St. Lukas Tag
tuen und halten soll, mit einem gesungen
Amt alsbald auf die Predigt und dar-
nach ein gesungen Amt von St. Lukas,
haben fio sich geeint zu beiden Parteien,
daß die Bruderschaft den Herrn von der
Predigt und von beiden Aemtern zwölf
bömisch geben sollen nnb des ferre, daß
der Propst und Konventherren die Pre-
digt durch sich selbst oder durch einen an-
dern, und daß die Brüder und Schine-
stern nit Gewalt haben sollen, einen Pre-
diger zu predigen dahinzustvllen: und
aber also daß der, so je zu Zeiten die
Predigt tuen wird, dero Seelen, so des-
selben Jahrs mit Tod vergangen sein,
mit ihren Namen bestimmen und ver-
künden soll und dabei ingemein aller der
Seelen, in der Bruderschaft begriffen,
um Gottes Willen äit gedenken bitten,
wie sich das in seiner Form zu tun ge-
bührt.

Alles getreulich ungefährlich und des
51t Gedechtnus zu vermeiden Irrung
und Zwietracht zwischen ihnen, so sind
deiner Zettel zween in gleicher Lut aine
Handgeschrift begriffen und anseinan-
dergerissen, dero jede Partei den einen
angenommen hat, auf Afftermontag
nächst unser lieben Frauen Tag Würz-
wyhen, zu Latein Assumptionis
ria.e, nach Christi unseres lieben Herrn
Geburt als man zalt Tusend vierhun-
dert und darnach im neun und nunzig-
sten Jahr."

Das Instrument ist datiert vom
20. August 1499. Da in demselben auch
Bartholomäus Zeitblom als Büchsen-
meister und auch der St. Lukasaltar ge-
nannt ist, so wird nran die Entstehung
dieses Altars in die Zeit vor 1499 da-
tieren müssen.

Das eiserne Buch.

Eine eiserne Zeit liegt hinter uns.
Und ihre Nachwehen haben wir fortan
mitzuschleppen wie weiland der Sträf-
ling seine Bleikugeln. Aber wir brau-
chen es nicht zu tun mit dem, schämigen
 
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