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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 37-39.1919/​21

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Nr. 1 (1919)
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Vereinsnachrichten
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Kunstnotiz
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Literarisches
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https://doi.org/10.11588/diglit.22108#0034

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26

schäfts-stelle fe-es „Deutschen Volksblatts" und
der Redaktion (Städtpsarrter Weser - Sös-
li-ngen).

Die V e r e >\ n A -g n b e erhält, wer den
J-ahvetsbetitrag für 1616> 1917, 1918 bezahlt
hat.

Aunstnotiz.

Leider müssen wir berichten, ibafe schon wie-
der ein eigenartiges und kostbares Kunstwerk
seinem Stan-d-ort u-nd- seiner Heimat ent-
fremdet ist. Es ist eine Pie ta a ns To n
von herv-o-rrageüder iSchönhei-t, wohl c-a. 1400
bis 1430 entstanden, tadellos erhalten, feite
in -eiü-em te-infachten Wtegkapellchen bei
S t ein-berg, OA. Lanpheim, stand. Trotz-
d>em ibier Refe-akteiur fees „Archivs" und feer Orts-
psar-ver feen Bauern, idem feie Kapelle mit feem
Bild gehörte, tauf !dten sehr hohen Wert fees Bild-
werkes aufmerksam ma-chten nn>d ihn baten,
feite Skulptur nicht zu vteräußern, vermochte
feer B'esitzte-r feten lockenden Anerbietungen nicht
zu widerstehen und verkau-fte fetas Bild nm
3000 M., wi-e .angegeben wird, und eine
Kopie an ibert Händler Löffler aus Stuttgart.
Es ist jammerschade, felaß wiefeer tein Kunst-
werk ider anri sacra kanres und der Hhänen-
gier >der Kunsthändler zum Opfer lgefallen ist.
Gibt -es denn fern Mittel, dieser traurigen
B-eraubung unserer he-imatlichten Kunst ein
Eride zu bereiten? Man ve!d-et so viel von
Heimatschutz und vo-m Erhalten -der boden-
ständigen Kunstwerke und trotzdem —! Die
Tonskulptur —- an Werken ans Ton ist ja
unser Land keineswegs sehr reich — befand
sich Anfang August -in einer Altertumshand-
lung in Stuttgart. Wo sie bann hiNwaNderte,
wissen fe-i'e Götter. Viellei-cht hat einer -der
von uns -geliebten Wettern überm Kanal öder
über der großen Pfütze 'feie Summe, um
es zu erwerben, schon bezahlt. W.

Literarisches.

Der Pfarre r -als Pfleger der
w i s s e n s ch -a f 11 i ch e n u n b f i t n st-
ier i s ch e n W e r t e s e i n e s Amts-
bereich s. Von P a tl l B r et-
sch n e i d e r. Breslau 1918. Verlag
von F. Görlich. Brosch. 6.60 M., geb.
8 M. 200 S.

Ein Buch, das w-ir in >di-e Hände jedes
Geistlichen wünschten! Eine Zusammenstel-
lung mit großem -Weiß und großer Sach-
kenntnis. Der Abschnitt: „C. Die kirchlichen
Kunstdenkmäler", S. 64—120, sollte beson-
ders von jefeem Geistlichen feurchstudiert wer-
den müssen. Wieviel lSchönes würde uns er-
halten! Wievtitel Unnötiges und Unschönes
bli-ebe -aus unseren Kirchen verbannt! Aller-
dings wtirfe m;itt 'den hier gegebenen Vor-
schriften, Ratschlägen. Mahn-ungen feem Pfar-
rer manche Arbeit zugewiese-n. Aber ^d-as ist
einfach pflichtmähige, heilige Arbeit, für
welche die G-e-genw-art uüd feite Zukunft dank-

ba-r ist. Für tdiese Arbetii hat -a-uch das Volk
Sinn und V.e-vständni.s und w-eiß sie -hochzu-
schätzen.

Auch feie Abhandlungen über Pfarrarchiv,
Psarrbibliothe-k und Pfarrchronik sind sehr
lehrreich und eingehend. 'Im letzteren Ab-
schnitt find-et feie: Schrift unseres Landsmanns
Or. Johner, „Die Pfarrchronik in Frite-dens-
u-nd KvielgsAetiten", -Ulm 1916, nicht nur
ehvenvobe Evw-ähnung, sondern ist teilweise
auszüglich verwertet Hs. S. 168).

3. w.

0) t a bkre u z e, deutsche Volkskunst.
100 Skizzen. Schmied-eiserne Kreuze
zum Teil nach alten Vorbildern von
Maler L. S t 'e i n l e, Sigmaringen.
Verlag Karl Schnitzer, Sigm-aringen.
Preis 25 M.

Das ist eine präch-titge Sammlung von
Grabkreuzze-ichnun-gen der alten und nach
und nach wieder tersteheNden Schmiedeisen-
kunst. Da ziehen -an uns vorübter feie alten,
stim-mun-gsvoll-en Kirchhöfe öder Kirchhofs-
winkel, in ldtenen sich no-ch tdite Zeugten des al-
ten Zw-ei-gs 'des Kunsthandwerks erlalien ha-
b-en mitk -eiintem überraschtend-en -Formtenveich-
tum, oft mit köstlicher Wivität, o-st mit sein-
sinniger Dogmat-ik. Da -ist fast nichts zu
sehen von der laste-ndten, -drückenden lSchwere,
di-e auf feie Gräber hi-ngetürmt w-ird, nichis
von ide-r fürchterlichen Eintönigkeit der Gr-ab-
steine, dite -sich o-fi gleichen wite tein -Ei -de-m an-
dern, nichts vo-n feen geschmacklosen, bis zum
Uebevdruh -immer wiederholten, -abge>drosche-
n-en Jnschristversen. Hier ist Leben, Ab-
wte-chslu-ng, Gedanke und Jnfe-ivifeuialisierung.
Möchte durch diese verdienstvolle Publikation
fe-i-e >alöe Volkskunst und fete-r alte Geschmack
wieder belebt wterfeten, fean-n ist auch ohne
„Waldsviedhof" jefeter Dorfsritedhof -eine wür-
dige und sinni-ge Stätte der Grabesruhe und
sro-m-men Gefetenkens. Dem Maler gra-tuli-e-
ren wir zu diesem Werke und hätten nur den
einen Wunsch, tes möchten dem Werke, mehr
a-ls geschehen, feite tebenso schö-n>en, eins-achen
und etinsa-chsteu Schmie>de-arbeiten in feer
Grabkveuzkunst bei-gegeben sein. Auch in die-
sen prägen sich schon feie -genannten charakte-
ristischen Eigenschaften dieser Kunst aus-, und
sie empfehlen sich selbst für e-i-nfa-che, gewöhn-
liche VterhÄinisse durch ihve Billigkeit.

S. IV.

Blatter für w ü r t t. Kirchen-
geschichte, hirausgegeben von Or.
Jul. Rauschir. Neue Folge, XXIII,
1919.

Dieses erste H-eft dtes neuen Jahrgangs
-enthält eine Studie über feie O rd-e n des
h l. F r a u z i n W ü r t t- -e m b >e r g von
1350 — 1517 von Lic. Dr. Albvecht
Schäfer-Neuenbürg, feie sich auszeichnet durch
wisfeNsch-astliches, nüchternes und -gere-chtes
Urteil.

8.

IV.
 
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