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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 37-39.1919/​21

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Nr. 2 (1919)
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Weser, Rudolf: Deutsche Bildwerke des 10.-18. Jahrhunderts
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https://doi.org/10.11588/diglit.22108#0041

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33

Sammlung Oppenheim aus Schrilz-
burg, OA. Münsingen, ca. 1300; 3. Sig-
maringen; - Haus Nazareth, Anfang
des 14. Jahrhunderts; 4. Antwerpen,
Sammlung Mayer van den Bergh, ober-
rheinisch, 14. Jahrhundert: 5. Stuttgart,
Altertum ersammlnn g, oberfchwäbisch,
1330; 6. Heiligkrerrztal, 14. Jahrhun-
dert; 7. Basel, Historisches. Museum,
aus St. Katharinental, Ende 14. Jahr-
hundert; 8. Stuttgart, /Ältiertünrer-l
sammlung, aus Sulzdors 1350; 9.

Berlin, Kaiser-Friedrich-Muserrm, aus
HDtlingeu; 10. München, Sammlung
Seligsohn, 1400: 11. Frankfurt, Sarrun-
lung Holzmann; 12. Straßburg, Knnsl-

P he t a au ssT e rracotta von Steinberg,
OA. Laupheim.

Museum, 1400, mit Stifterin; 13, Isen-
Heim, Sammlung Spatz, 1400; 14.

Karlsruhe, Altertumssammlung, 1400;
15, Köln (früher Sammlung Berlage),
1470, elsässisch. Ein Antependium im
Clunymuseum zic Paris zeigt eine
gleichartige Gruppe.

Eine späterhin sehr häufig gewor-
dene Darstellung, die zum Kreis der
Bilder aus dem Leiden Christi über-
leitet, ist das Bild Christi a u f d e m
P a l m e s e l, kurzweg Palmesel ge-
nannt. Auch dieser Typus reicht ins 14.
Jahrhundert zurück. Ein solches Bild
aus, Beringendorf vom Ende des 14.

Jahrhunderts befindet sich jetzt in
München (Privatbesitz), eins aus Rom-
mingsheim um 1400 ist in der Rotteu-
brrrger Altertumssammlung. Aus einer
späteren Epoche sind irr dem Buche ab-
gebildet der Palmesel aus Ulm in
Stuttgart, um 1490 vom Ulmer Ge-
meindegericht erworben, bei dem er als
Versatzstück eiries Unbekannten lagerte,
und der Palmesel von Markgröningen,
nur 1490, der als „Wallfahrtsbild" aus
der dortigen Stadtkirche bezeichnet ist
(S. 215), jetzt in Stuttgart. Seite 215
ist mich die Literatur über diese Bilder
angegeben. Zwei Palmeselbilder oe-
firrden sich in der bischöflichen Sarnrrr-
lung zrr Rottenburg; ein sehr grrt er-
haltener spätgotischer ist der Gmürrder,
jetzt auf dem Salvator dort befindlich;
der im Altertumsmuseum zu Ulm be-
findliche, angeblich aus Söflingen
stammende, wird Multscher zugeschrie-
ben (?) Die beiden Bilder sind für
unfern Aufsatz abgebildet. Ein nur als
Torso erhaltener Palmesel befindet sich
im Besitz des Verfassers dieser Zeilen,
stammt aus einem Dorfe irr der Um-
gebung Ullms und ist bis jetzt noch rur-
bekannt geblieberr. Ter reitende Chri-
stus hat ein sehr edles Antlitz. Es fehlt
das Endstück des linken Armes, die
Fingerspitzen der segnenden Rechten, die
Nasenspitze, die Friste rurd Ohren und
Schweif des Esels. Der Stil weist auf
die Zeit von 1490—1500 hin. Von
einem Ulmer Meister (Multscher?)
stammt der 1456 für Augsburg geschaf-
fene, jetzt in Wettenhausen befindliche
Palmesel. Beck zählt im Diözesan-
archiv XXI (1903) S. 12/13 eine An-
zahl von weiteren Exemplaren aus: in
der Lorenzkapelle zrr Rottweil, in Heil-
bronn ans Ostelsheim, in Hirrlingen,
Rangendingen, im Hirfchauer Kuppele,
in Mengerr ans Ennetach. Jur vayri-
schen Allgäu sollen sich noch solche fin-
derr in Oberstdorf, Eirishosen, Unter-
ching.au, Unterknöringen; irr Baden: in
Ueberlingen; in Vorarlberg: im Bre-
genzer Museum; im Germanischen Mn-
seurn zu Nürnberg; je einer ans Hers-
brück, -Ammerschweier rrrrd Kayserberg
i. E.; in Landshut derjenige der St.
Martinskirche; .zwei irrr Museum zu
Breslarr; zwei Elsässer Palmesel waren
 
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