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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 37-39.1919/​21

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Nr. 3 (1920/21)
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Johner, Moritz: Jörg Syrlin der Ältere
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Die 17. ordentliche Mitgliederversammlung der Deutschen Gesellschaft für christl. Kunst 1920)
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Mayer, Karl: Etwas über Verwendung von Kalk in der Kirchenmalerei
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https://doi.org/10.11588/diglit.22108#0131

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39

„Jacob Bihet, der Bischer, gytt jär-
lichs uff bayd Saut Johannstag uff je-
den 4 Schilling Heller etc. uß ainem Huß
zwischen Hanßen Barttern und dem
Wießen, des Böcken Huß gelegen,
h a u t t vor maysterJerg,Bild-
h o w e r gebe n."

Wo das Haus gelegen war, sagt der
weitere Eintrag im Lagerbuch, es sei
des Enderis Sattlers, bezw. des Huben-
schmieds Haus „zwischen Lutzen Rufen
und Jacob Bychels Huß bym Vischer-
thor gelegen".

Reinstetten. Dt*. I o h n e r.

Anm. d. Red.: Es dürfte nur nicht
ganz sicher sein, daß unter dem „Mei-
ster Jerg, Bildhauer" gerade Syrlin zu
verstehen sei. S. Klemm, Die beiden
Jörg Syrlin, Münsterblätter 3/4, S.
74 ff. ' I .

Die 17. ordentliche Mitgliederversamm-
lung der Deutschen Gesellschaft für christl.
Aunst *920.

Zum erstenmal nach den sechs Jahnen, die
uns den Krieg und den Umsturz gebracht
haben, konnten am 19. Oktober die Mitglieder
der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst
wieder zu einer Versammlung eingeladen
werden. Sie fand in München statt; für die
Zukunft jedoch ist zunächst die Wahl anderer
Orte Deutschlands beschlossen. Dem Ver-
sammlungstage ging ein Begrüßungsabend
voraus, bei dem der 2. Vorsitzende, Bildhauer
Professor G. Busch, die erste Ansprache hielt.
Er mahnte besonders an die Pflicht, den christ-
lichen Künstlern in der Not der Zeit durch
Aufträge zu H'lfe zu kommen. Wir nützen
damit der christlichen Kunst, die imstande ist,
beim Wftderausüau Deutschlands als starke
Helferin mitmwirken. Die Gesellschaft will
an ihrem Teile tun. was sie kann und sucht
sich neue Wege dafür. Die beabsichtiate Bil-
dung von Diözesangruppen dürfte sich als
besonders bedeutsam erweisen, weil so die
christliche Kunst in weiteste Kreise getrauen
und daselbst befestigt wird. Starker Wille
und Einigkeit sind dafür die Vorbedingungen.
In zuversichtlichem Sinne sprach auch der
Schriftführer der Gesellschaft, Geistlicher Rat
Staudhamer, indem er gleichzeitig auf die
Notwendigkeit etwas erhöhter Mitgliederbei-
träge hinwies. —- Er war es auch dem bei
der Tagung selbst die Aufgabe zufiel, den Be-
richt über die von der Gesellschaft während
der letzten sechs Jahre entwickelte Tätigkeit
zu erstatten. Mußten der Zeitverhältnisse
wiegen auch wichtige Fragen ungelöst bleiben,
so konnte doch andererseits, trotz aller Schwie-
rigkeiten, vieles geleistet werden. Dahin ge-
hörte u .a. die Herausgabe der sechs Jahres-
mappen, die. außer den Texten insgesamt nicht

weniger als 247 Nachbildungen (zum großen
Teile in Form stattlicher Tafeln) von er-
lesenen Werken neuer Baukunst, Bildnerei
und Malerei enthielten. Kunstwert und christ-
licher Geist entscheiden für die Aufnahme,
nicht irgend eine Richtung. Die Verlosungen
trugen mit ihren wertvollen Gewinnen —
125 Originalwerke und 6089 Nachbildungen
—■ edle Kunst in ebenso viele christliche Häu-
ser. DE Mitgliederzahl ist in diesen Jahren
nicht gesunken, sondern gestiegen; sie-beträgt
zur Zeit über 8000. —• Zahlreich und vielseitig
waren die von der Gesellschaft veranstalteten
Wettbewerbe, deren zufriedenstellender Aus-
fall die darauf verwendeten Kosten vollauf
rechtfertigte. Aufgaben der Baukunst waren
Entwürfe für die Erweiterung der Kirche zu
Dachau und für den Bau der St. Josephs-
kirche zu Augsburg; — der Bildnerei: eine
Kreuzigungsgruppe (für Trier); — der Ma-
lerei: Entwürfe für die Ausmalung der Ka-
pelle des Dritten Ordens in Nymphenburg;
für Kriegervereinsfahnen; für zwei Auf-
nahmediplome von Jünglingsvereinen; —
des Kunstgewerbes: eine Monstranz; die

Amtskette der Bonner Fleischerinnung. Allen
Gebieten zugleich gehörte 1915 der Wettbewerb
für Kriegsgedenkzeichen und Kriegserinne-
rungen. In allen Fällen, wo es sich um In-
teressen und Aufgaben der christlichen Kunst
handelt, ist es —■ das haben besonders auch
diese Wettbewerbe bewiesen — das Gera-
tenste sich an die stets hilfsbereite Gesellschaft
(Karlstraße 6) zu wenden. —- Die 25jährige
Jubiläumsfeier 1918 ging in aller Stille vor-
über. Eine reich bebilderte Publikation hält
die Erinnerung an sie fest. Aufgabe der Zu-
kunft wird es sein, eine neue Aera für die
Gesellschaft herbeizuführen. — Es folgten der
vom zweiten Vorsitzenden (in Vertretung des
Schatzmeisters) erstattete Kassenbericht und
der Voranschlag für 1921. — Hieran schlossen
sich Beratungen über die als überaus wich-
tige Neuheit geplante Bildung von Diözesan-
gruppen. Die angeregte Besprechung führte
zur Feststellung der leitenden Grundsätze für
diese Organisation, die aufs wesentlichste zur
Befestigung, Förderung und Verbreitung des
Interesses für die christliche Kunst wirken
wird. — Die Wahl des neuen Vorstandes und
der wärmste Dank der Versammlung an den
so tatkräftigen und den größten Schwierig-
keiten gegenüber erfolgreichen alten Vorstand
beendeten die Tagung.

Etwas über Verwendung von Aalk
in der Airchenmalerei.

Es wird immer wieder über die kurze Halt-
barkeit der Kirchenmalereien geklagt; beson-
ders die Maueranstriche sind vielfach nach
wenigen Fahren fchon verdorben und schmut-
zig, so daß eine Gemeinde, die etwas auf ein
schönes Gotteshaus hält, jede fünfzehn bis
zwanzig Jahre die Kirche renovieren lassen
muß. Daß das Bindemittel, womit die Far-
ben gebunden werden, sowie die Farben selbst
an diesem stlebel schuldig find, ist bekannt.
 
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