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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 40.1925

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Nr. 7-9
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Rohr, Ignaz: Eindrücke aus dem Dom zu Erfurt
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Literarisches
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Unsere Bilder
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https://doi.org/10.11588/diglit.15943#0099
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eilt gutes Porträt von L. Auer, folgen 63 Seiten Text mit 13 Textbildern, an welche sich noch als reich-
liche und festliche Beigabe 32 Vollbilder anreihen. Ans den Bildern heben wir für unsere Zwecke be-
sonders hervor die Ansichten vom ehemaligen Kloster und der Kirche Heiligkreuz, und besonders vom
eigenartigen Krenzreliquiar in der Gruftkapelle, die geschmackvollen Supraporten über den früheren
Zellentüren, die Altäre der Kirche, die Pieta der Grnftkapelle, den Studiersaal des Knabeninstituts mit
dem großen Deckenbild von Johann Baptist Enderle, 1780, und zwei Altargemälden: St. Anna von
Enderle, 1755, und St. Franziskus von Balthasar Riepp, >755, ferner die schönen Stukkaturen de«
Westflügels des Klosters mit den ehemaligen Klosterzellen, des Kreuzgangs, des Brabantersaales und der
Buchhandlung. Die ganze Schrift ist ein prächtiges Denkmal für den unermüdlichen „Onkel Ludwig".

Roma sacra. Eine Pilgerfahrt von Joseph August Lux, Herder, Freiburg 1925, 40 S.
Mit 8 Bildern, kart. 1.50 M.

Der Verfasier, der sich in Rom und in der Rom-Literatur gut nmgesehen hat, schildert seine eigenen
Eindrücke bei seiner Romwallfahrt in drei Abschnitten: Roma antica, sacra, moderna, unter Her-
vorhebung der Universalität der katholischen Kirche und der Gegensätze zu derselbe». Mit der per-
sönlichen wirklichen Wallfahrt wird eine Wallfahrt des Geistes verbunden, bei der in schöner
Sprache und in tiefen Gedanken immer wieder die sieghafte Unüberwindlichkeit der Kirche verkündet wird.
Eindringlich preist der Verfasier besonders den Barock, der in Rom vorwiegend in der Zahl der barocken
Gotteshäuser in Erscheinung tritt: „Im Barock ist das antike Element der Renaissance überwunden. Die
Knppelwölbnng wird durch die Freskomalerei ideal durchbrochen und erschließt de» Blick in den Himmel,
in die Herrlichkeit Gottes. Wie die Unendlichkeit selbst ist das Gesamtkunstwerk nicht zu Ende zu sehen,
unerschöpflich, ein Gleichnis des Himmels, das uns ins Nichts oder in den Staub der Demut niederdrückt
und doch zugleich in alle Sphären der seligen Anschauung erhebt, wie ein künstlerisch entfaltetes Vater-
unser, das ja selbst ein gesprochener Dom ist, der ganze Himmel über uns und in uns." Sehr gut ist auch
die Gegenüberstellung der beiden Fresken Raffaels, „Die Schule von Athen" und „Die Disputa", welch
letztere, eine „gemalte Philosophie des Katholizismus", die „bipolare Einheit vo» Natur und Übernatur"
ausdrückt. In der liefen Gedankeufolge wird das Merkchen zu einer Apologie der katholischen Kirche.

„Die christliche Kunst", München, XXI, Heft 7 (April) und Heft 8 (Mai),

enthalten eine reich mit Bildern geschmückte Arbeit über einen Kirchenuenbau in Obermenzing, der
die ganze architektonische Wirkung im Außen- und Innenbau und die ganze harmonisch zusammengestiuimte
Kircheneinrichtung veranschaulicht, und eine tiefgründige Deutung der Symbolsprache der Bilderfriese von
Schöngraben (Niederösterreich) und St. Stefan in Wien. Dazu noch eine Beschreibung und Würdigung
des gotischen Hochaltars in Lana bei Meran, als dessen Meister au« den Akten gegraben wird der Maler
Hans Schnatterpeck (1503) und der Bildschnitzer Bernhard Harpfer, der au« Donauwörth stammt.

„Der Pionier", München, XVII, 2./Z. Heft,

bringt eine» Aufsatz von einem Bildhauer über „Die Entstehung einer Holzplastik". Döring setzt seine
Studie über den christlichen Altar fort. Eine hübsche Plauderei über Freiburg i. Br. und eine praktische
Abhandlung über den Hausschwamm runden den gediegene» Inhalt ab. S. — W.

Ave Maria. Kurze Geschichte der Wallfahrt Ave Maria bei Deggingen im „Tale". (Von
Kapl. Schnnter.) Deggingen 1925. Verlag Ulm, Südb. Verlagsanstalt. 52 S.

Das Büchlein enthält die Geschichte der Entstehung und Entwicklung der Wallfahrt und eine ein-
gehende Beschreibung der Kirche mit ihren Kunstschätzen. Besonders erwähnen wir die Schilderung der
Fresken Waunenmachers vom Jahre 1754. S. — W.

Unsere lßilkier.

Da« Doppeljubiläum des Bischofs Paul Wilhelm hat auch zwei Künstler auf den Plan gerufen,
von denen der eine eine Büste, der andere eine Plakette geschaffen hat.

Die B ü st e de« Inbelbischofö von Max S e i b o I d - München, einem geborenen Württemberger
und Neffen de« Bischofs, wirkt ausgezeichnet in ihrer Geschlossenheit. Auf der verengten Brust schlingt
sich wie eine straffe Umränderung die Kette mit dem Brustkreuz, beides in der Einfachheit der Zeichnung
sehr schön zusammenkomponiert. Der Kopf, gut herausmodelliert, gibt in scharfen Linien da« auf den
ersten Anblick sehr ernst und energisch aufgefaßte Antlitz wieder, dessen Augenpaar und hochgewölbte
Stirn den Manu des Geistes und der Wissenschaft scharf hervorheben. Der Bildhauer hat die Büste
in 50 Zentimeter Höhe iu Bronze hergestellt, von der Vervielfältigungen in Gipsmasie in weiß und
bronze getönt hergestellt wurden.

Die Plakette hat ein Mitglied des Klerus der Diözese, Pfarrer Franz Egger in
G r a n h e i in, geschaffen. Sie bildet wohl das Bedeutsamste, was an Darstellungen der Persönlichkeit
des Iubelbischofs aus Künstlerhand hervorgegangen ist. Die Plakette mit dem Porträt des Bischofs
offenbart eine- großartige Lebenswahrheit und zeugt von der tiefen Charakterisierungsfähigkeit des Künst-
lers, der die Persönlichkeit de« Menschen, Gelehrten und Kirchenfürsten gleich vorzüglich heranSgearbeitet
bat. Die Plakette ist rechteckig angelegt. Ein ins Rechteck gelegtes Oval umschließt den markanten Kopf.
Um den noch sichtbaren Teil der Schulter schlingt sich die Kette. Am unteren Teil des Ovals, über das-

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