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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 41.1926

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1. Heft
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Kunstchronik
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https://doi.org/10.11588/diglit.15944#0011
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seph. Dem Architekten, Professor Laur (Friedrichshafen), ist die Verbindung
von Altem und Neuem sehr gut gelungen.

Den Plan für eine neue Kirche in Degerloch zu Ehren von „Maria
Himmelfahrt" hat Regierungsbaumeister S ch l ö s s e r (Stuttgart) entwor-
fen. Ein Bild der künftigen Kirche siehe „Deutsches Volksblatt", 24. Okto-
ber 1925, Nr. 246.

Am I5. Dezember 1925 wurde die neue Kirche S. Fidelis in Stutt -
gart konfekriert, nachdem kurz zuvor ein Stahlglockengeläute beschafft und
geweiht worden war.

Im Speisesaal des Konvikts zu Rottweil wurden Deckengemälde
anfgefunden, die dem Iefuitenlaienbruder Joseph Fiertmaier zuge-
schrieben werden. Dieser Künstler war geboren 18. Februar 1702 in
Schwandorf, lernte bei Asam die Freskomalerei, trat 1725 in den Iefuitcn-
orden ein. 1726 und 1727 arbeitete er unter Leitung des begabteren Thomas
Schäffler, ebenfalls Jesuit, an der Kollegiumskirche zu Ellwangen (fetzt pro-
testantische Kirche). 1727 — 57 war er in Rottweil tätig in der Kapellen-
kirche und im Konvikt. 1757 fertigte er die Bilder des Franz Regis- und
TaveriuSaltarS für die 1787 abgebrochene Iefnitcnkirche zu S. Joseph in
Rottenburg und die Bilder des Ignatius- und Annaaltars für die Weggen-
talkirche. In Rottenburg starb der Künstler am 24. Juni 1758. Nachdem
in Rottwcil die dicke GipSfchicht weggenommen war, konnten zwei FreSko-
gemälde ganz bloßgelegt werden; das eine zeigt Christus am Iakobsbrunne»,
das andere Christus nach der Versuchung in der Wüste. Es sind also Bilder,
die auf die „andre Speise" Christi Hinweisen. Das letztere Bild illustriert
Lukas 4, 4: „Nicht vom Brot allein lebt der Mensch, sondern von jedem
Worte Gottes" (vgl. Matth. 4, 4), das erstere die Stelle Johannes 4, 54:
„Meine Speise ist, daß ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, damit
ich sein Werk vollbringe". Für einen Speiscsaal ganz gute Vorwürfe! Von
den anderen Bildern sind nur noch geringe Fragmente anfgefunden worden.
Sie werden denselben Gedanken weiterspinnen und vielleicht auch ein Abend-
mahl dargeftcllt haben. An den Bildern erfreut die Geschlossenheit der Koni-
position und die glänzende Farbenwirkung. Die Kunstmaler Baur und Braun
(München) füllten die zwei andern Rahmen mit den Bildern der Brotver-
mehrung und der beiden Kundschafter aus.

Der Stuttgarter Kunstmaler Wilhelm Geyer ist mit einem kleinen
dreiteiligen Altar für die Hanskapelle des neuen kath. K i n d c r g e n e s u » g S-
beimS in Calw an die Öffentlichkeit getreten. Eine Art Schntzmantel-
bild, auf dem Maria ihren Mantel um zwei Waisenkinder breitet, die von den
Schutzengeln Maria zugeführt werden. Die Zartheit der Komposition und
die Kraft der Farben, die dem Künstler zu Gebote stellen, haben ein liebliches
und anmutiges Kunstwerk geschaffen. Andre Arbeiten des Künstlers, ein
Bilderzyklns des frendcreichen, schmerzhaften und glorreichen Rosenkranzes
und ein vierteiliger Dreikönigsaltar sind der Öffentlichkeit noch nicht bekannt-
geworden.

Bei ihrer IubiläumSwallfahrt nach Rom überreichten die katll. Leh-

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