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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 41.1926

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1. Heft
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Rohr, Ignaz: Vertragsskizze
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Weser, Rudolf: Neue Goldschmiedearbeiten
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https://doi.org/10.11588/diglit.15944#0032
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Ornamente und Farbfriese gehen auf Rechnung des Letzteren. Farben für
Wanddekoration, Milch, evtl. Leinöl besorgt der Maler gegen Rechnung. Der
Maler steht unter dem Künstler. Der Auftraggeber versichert den Maler ge-
gen Unfall. Die Pinsel stellt der Maler. Fassung des Hochaltars (weist mit
Ol, billiger, wenn mit Eiern) durch einen vom Künstler angestellten Maler
gegen Taglohn (45 Mk.) und Reiseentschädigung (56 Mk.) Farben für
dekorative Bemalung 3000 Mark. Planfertigung, Leitung und gelegentliche
Beihilfe durch den Künstler 3200 Mk. 20 Chornischen-, Chorbogen- nnd
Seitenaltarbogenfiguren, ca. 3 Meter groß, Tempera oder Kasein auf trok-
kener Mauer 15 000 Mk. Fresko 3,6:2,4 Meter (einfchl. Entfernuug des
Verputzes, Neuanlage nach Angabe des Künstlers — durch einen seitens der
Gemeinde auf ihre Kosten 14 Tage lang täglich 2 Stunden zur Verfügung
zu stellenden Maurer mit achtjährigem, vom Künstler gestellten Kalk) 8600
Mark. — Ein Stationenbild 2,25:1,6 Meter 3500 Mark. (Vor dem
Krieg ein Quadratmeter Kasein- oder Temperatechnik 350 — 500 Mark,
Fresko 600 - 700 Mk.)

In einer anderen Kirche wird i. I. 1622 das Chorgestühl (Holz Natur-
farbe), unt Halböl getränkt nnd gewachst, ebenso die Kirchenbänke. Letztere
erhalten nach der Ölbehandlung noch eine Lasur. Garantie auf eine be-
stimmte Zahl von Jahren.

Von großer Wichtigkeit ist die Gerüstfrage: Erstellung durch den Maler
mit eigenem Material, unter persönlicher Leitung und auf eigenes Risiko
oder im gleichen Sinne mit Material, das die Gemeinde oder Stiftung stellt.
Klares Feftlegen, wer die Haftpflicht trägt, evtl. Unfallversicherung.

Eine formelle Verbilligung wurde in einer Gemeinde dadurch erzielt, dasi
sie die ausführenden Maler in Kost nahm, die Bürger das Material lieferten
und die Schwesternstation das Kochen besorgte. In einer anderen Gemeinde
nahmen die wohlhabenderen Bürger die Maler je 8 Tage unentgeltlich in
Kost. Anderswo war der Kirchenmaler im Pfarrhaus zu Gast. — Sehe
jeder, wie er'ö treibe. I. R.

jlleue AlWmiekiesrbeiteli

I. Auö der Werkstätte des Gmünder Goldschmieds Joseph Geiger
ging kürzlich ein Kelch hervor, der nach dem Willen des Bestellers im Stile
modernisierter Gotik gehalten fein soll. Der Kelch ist 20 Zentimeter hoch,
schwer in Silber, ganz matt vergoldet. Der Grundgedanke ist, Ähren und
Trauben als Motiv zu verwenden. Der Sechspastfusi zeigt eine gotische
Durchbrncharbeit, die man vielleicht etwas mehr modernisiert hätte wün-
schen mögen. Auf den breiten Feldern der Päste liegt Weinlaub mit Trau-
ben, in feiner Treibarbeit die Felder füllend. Vom Fuße steigen sechs Ahren-
halme an, die unten am Schaft nnt einer stilisierten Dornenkrone umwunden
werden — Erinnerung an das Leiden des Herrn. Am Schaft empor schieben
sich die Halme unter dem Nodus hindurch, auf dem sich die Halmblätter stili-
siert anlcgen. Weiter auffteigend tragen die Halme sechs fein getriebene,

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