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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 41.1926

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1. Heft
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Weser, Rudolf: Miszellen
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https://doi.org/10.11588/diglit.15944#0044
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eine Darstellung, die wir noch in anderem Zusammenhang würdigen wollen.
Auch dieses Bildchen ist mit dem Namen von Göz und Klauber gezeichnet.

Hier möchten wir als weiteres Werk von Göz laut Signatur anfügen
eine sehr feine Kartusche, die nach oben abschließt mit der Büste der For-
tnna mit Glücksrad und Füllhorn (mit Geld gefüllt) nnd unten den Kopf des
Merkur mit dem Flügelhelm und Schlangenstab zeigt.

An diese bis jetzt aufgeführten kleineren Stücke reihen wir nun eine An-
zahl größerer Bilder an.

!. Ein Prachtsbild, wenn es nicht zu sehr beschnitten und durch WachS-
flecken verunziert wäre, bietet ein Blatt dar, das man am besten betiteln kann:
„Die znr Seligkeit Berufenen", mit der lateinischen Unterschrift,
die wir in Übersetzung geben: „Getreu ist Gott, durch den ihr berufen seid
znr Gesellschaft seines Sohnes Jesus Christus unseres Herrn" I. Cor. I, 9.
Das Blatt hat einen merkwürdigen Aufbau. In der Mitte unten züngeln
aus einer Höhle die Flammen des Fegfeuers um die leidenden Seelen. Dar-
über erhebt sich wuchtig das Kreuz mit dem Heiland, in besten nächster Nähe
sich rechts Magdalena und Johannes, links Petrus und Paulus gruppieren.
Ungefähr in gleicher Höhe mit dem lInerbalken des Kreuzes steht rechts
Maria auf der Weltkugel als Immakulata, links leuchtet aus einem Strah-
lenkreise das Herz Jesu heraus. In der Wolkenhöhe thront Gott Vater
rechts und steht Gott Sohn mit dem Kreuz links, zwischen beiden schwebt die
Taube des Hl. Geistes. Ganz links schweben die Engel und die drei Erz-
engel, rechts sieben weitere Engel mit Emblemen — es ist eine Darstellung
der 9 Engelchöre. Links und rechts von dem Fegfeuer knien und stehen
und schweben die Heiligen, die fast alle leicht erkennbar sind. Von links unten:
Franz v. Sales, Ignatius, Franz BorgiaS, AloisinS, BerchmanS, die drei
Iesuitenmärtyrer, darüber S. Johannes der Täufer und die hl. Jungfrauen
Katharina, Barbara, Ursula und Theresia. Von rechts unten: Franz Taver
lind Johann Nepomuk, Dominikus und Augustinus, Philipp Neri, Franzis-
kus; AutoniuS; zu Füßen der Immakulata: S. Anna, Joseph und Joachim,
über ihnen noch S. Georg und S. Ludwig. Es ist eine prächtige Sammlung
von ausgezeichnet modellierten Charakterköpfen in sehr guter übersichtlicher
Anordnung. Das Blatt ist nach der Knpferplatte gemesten etwa 42 Zenti-
meter hoch und 26 breit und signiert Göz et Klauber Cath. sc. et exc. A. V.

2.-5. Vier große Missalienblätter mit den Darstellungen:
Mariä Verkündigung, Kreuzigungögrnppe, Christi Himmelfahrt und Aller-
heiligenbild, jedes mit der Unterschrift G. B. Göz inv. et sculpsit cum J. B.
Curiger A. V. Haben wir bisher Göz im Bunde mit Klauber als Stecher
gesehen, so tritt er hier auf in gemeinsamer Arbeit mit Curiger. Letzterer
war Joseph Benedikt Curiger mit seinem Bruder Joseph Anton, Söhne des
Augustin Matthias Curiger, Goldschmieds in Einsiedeln.

6. — 9. Für vier weitere Stiche ist Göz als Zeichner angegeben. Sie
sind 30:22 Zentimeter im Maß der Platte und stellen dar a) den armen IruS,
b) den reichen Krösus, c) den unkeuschen Heliogabalus, d) den verwegenen
Markus CnrtinS. Da das letztere Blatt mit Nr. 7 bezeichnet ist, so sind diese

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