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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 41.1926

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3./4. Heft
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Weser, Rudolf: Bauanlage und Baugeschichte des Klösters Söflingen
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https://doi.org/10.11588/diglit.15944#0093
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lllrgsn Des Siotlenburger Dlöjessn-Kunflverejns.

Redigiert von Stndtpfnrr r Rudolf Wes er, Ulm-Söflingen. Eigentum des Rottcnburgcr Diözesnn-Kunstvereins c. B.
Erscheint in zwangloser Folge. Kommisstonö-Verlag und Druck der Schwadcnvcrlag Aktiengesellschaft Stuttgart.
Bezugspreis jährlich Mk. 7.5N. Man bestelle ausschließlich beim Verlag.

XXXXI.

3./4. Heft

1926

lßsuanlsge unö Ssugeschichte des Klosters Söflingen.

Von Sladtpfarrer Weser (Söflingen).

I.

Der heilige Franz von Assisi, dessen 700sährigen Todestag die katholische
Kirche am 4. Oktober 1926 feierte, hatte 1210 von Papst Innozenz III.
die Approbation seines Ordens der „Minderen Brüder" erhalten und am
19. März 1212 seinen zweiten Orden gefristet, indem er Klara von Assisi, der
Tochter des Grafen Favorano Scifi Fiumi, im Portiunkulakirchlein das
Ordenskleid überreichte. Zu S. Damian in Assisi, einer kleinen Kirche, baute
Franz diesen „Armen Frauen" ein Klösterlein, die Wiege des K l a r i s-
s i n n e n o r d e n S.

Wohl kaum vor 1223 kamen die Minderen Brüder oder Minoriten nach
Ulm, wie man annimmt, von Gmünd ans. Ihnen folgten nach Ulm, wahr-
scheinlich 1227, die Klarissinnen. Im Jahre 1237 beschenkte der Edle
Ulrich von Freiberg die Klosterfrauen mit den von seinem Bruder Peregrin
von Hürben ererbten drei Hofstätten aus dem Gries (d.i. Donansand) in
Ulm, welche Kraft von Langnau von demselben zu Lehen getragen hatte. Ini
November 1239 bekundet König Konrad IV. zu Hall, es sei zu ihm gekommen
Bruder Magister Albert von Ulm, ein Minorit, und habe ihn gebeten, der
Kaiser möchte dem Kloster mit seinen Insassen seine Huld erweise«, daS er für
einen weiblichen Orden in Ulm 511 bauen begonnen habe, in dem er „nach dem
Orden des hl. Damian" einige Dienerinnen Gottes schon eingeschlossen habe*).
Die genannte Schenkung war der Anfang des Klosters, das 1239 im Ball
begriffen war. Es nannte sich „Klosterder hl. Elisabethin Ul m, des
Ordens vom hl. Damian", nach der Urkunde des Papstes Gregor IX.
vom 15. März 1239'). Danach hatte das Kloster sich als Schutzpatronin die
hl. Elisabeth von Thüringen erwählt, die 1231 starb und 1235 heilig ge-
sprochen wurde, und bezeichnete sich „vom hl. Damian", weil in S. Damian

1) Ulm er Urkundenbuch (= UU.) I 60. -) Sbaralea, Bullarium Francisc. T 260.
 
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