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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 41.1926

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3./4. Heft
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Weser, Rudolf: Bauanlage und Baugeschichte des Klösters Söflingen
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https://doi.org/10.11588/diglit.15944#0094
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in Assisi das Mutterkloster war. In der genannten Urkunde gestattete der
Papst die Annahme der Regel der hl. Klara, daher der Name „Klarissinnen".
Papst Innozenz IV. unterstellte das Kloster durch die von Lyon aus vom
24. Juli 1247 datierte Urkunde dem OrdenSgeneral der Minoriten und dem
Provinzial für Alemannien"). Burkhard, Abt von Reichenau, übergab 1295
dem Kloster in arena (im Gries) apud3 Ulmam sanctae Elisabeth, ord.
S. Francisci, Güter in Böfingen gegen einen Wachszehnteist). 1254 verkauft
Ulrich von Pfäfflingen der Ältere der Äbtissin Halwig vom Orden des hl. Da-
mian in Ulm seinen Hof mit Zehnten"). Am 24. Dezember 1254 bestätigt
Kardinal Hugo von Neapel aus die Regel deö Klosters"). Papst Innozenz IV.
befreit die Schwestern am 23. Mai 1253 und 18. Mai 1254 von Abgaben').
Verschiedene derartige Privilegien erhalten dieselben von Papst Alexander lV.
in vier Urkunden von 1256 und 1257°). Nach dem Schenkungsbrief des
Grafeit Hartmann von Dillingen vom 13. Januar 1258"), der von „den
Frauen vom Orden des hl. Damian in Ul»»»" redet, befinden sich zu dieser Zeit
die Schwestern noch in Ulm, während die Aktenstücke vom August und Sep-
tember 1258 schon von den „Schwestern vom Garten Mariä in Söflingen"
spreche»?").

Neben dieses aus den Urkunden geschöpfte Bild der ersten Klosterentwick-
lung tritt ein Bericht der handschriftlichen Chronik des Paters Berard Müller
vom Jahre 1703'"). Nach demselben hätten die Ulmer Klarissinnen 1237 ihr
Kloster zu Ulm erweitert; einige von ihnen seien auS Ulm in ein ihnen
einst gehöriges Haus mit Hof nicht »veit vom Schloß Söflingen auSgewan-
dert und so lange da geblieben, bis die Erweiterung in Ul»n vollendet gewesen
sei; eS hätten sich diesen Schwestern einige Jungfrauen, reiche Erbtöchter,
airgeschloffen und hätten ans diese»»» Privathaus und de»n Hofgut „Meyerhof"
ein Klösterlein mit Klausur gebildet. 1250 habe Bischof Hartmann von
Augsburg, Graf von Dilliltgen und Herr des Schlosses Söfli»»ge»r, diesen
neuen Schwestern ein Kloster erbauen lassen. 1258 habe Wilburg, Gräfin
von Kellmüntz, die Frau des Grafen Hartman»» von Dillingen, zu Vaihingen
im Württemberger Herrschaftsgebiet »vohrrhaft, öfters Besuche in Söflingen
bei den Klarissinnen gemacht und ihnen dann die ganze Burg Söflingen »nit
ihren Gütern übergeben, damit sie ein schöneres Kloster, als das bisherige
war, bauen könnten. So »veit Müller. Da aber diese Chronik in vielen An-
gaben unzuverlässig ist, so dürfte diese Darstellung kaum stimmen, da sie »nit
den noch vorhandenen Urkunden sich nicht zusmnmenreimen läßt. Die Akten
reden »veder von einer ampliatio, d. i. Erweiterung des Ulmer Klosters, noch
kennen sie ein Kloster in Söflingen vor 1258. Doch wäre eö nicht unmöglich,
daß die Ulmer Schwestern schon vor 1258 in Söflingen den „Meyerhof"
besessen hätten, vielleicht als eine Reichenauische Schenkung. Jedenfalls sind
z»vei Niederlassungen desselben Ordens, das „er»veiterte" Kloster in Ulm und

-') UN. I 79. '») tut. I 85. r') uu. I 86. °) NU. I 85. 4 uu. I 81 und 84.

s) UU. I 96. 98. 99. 100.

UU. 1 101. 10) UU. 1 104. 105.

u) Diözesanarchiv von Schwaben 1890 (V111) S. 2.

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