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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 41.1926

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3./4. Heft
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Weser, Rudolf: Bauanlage und Baugeschichte des Klösters Söflingen
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https://doi.org/10.11588/diglit.15944#0101
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Gantz, für später Philipp Stöckle, Baumeister, dessen Frau Barbara 1648
im Taufbuch steht, für 1716 den Baumeister Johann Ortle, Joseph Resch-
eisen, Baumeister im Kloster ca. 1722, 1790 Georg Molle, Klosterbaumei-
ster, auch „Hofbaumeister", 1768 Johann Weng, uZricuIturue mcmuslerii
pruekectus. So müssen wir uns eben auch damit bescheiden, daß wir die
leitende Kraft beim Klosterbauwesen nicht kennen. Dazu ist es weiterhin
sehr bedauerlich, daß von dem eigentlichen Klosterbau heute nichts mehr übrig
ist als ein kümmerlicher Mauertrakt, der jetzt den Pfarrhausgarten nach
Westen abgrenzt.

Dagegen sind wir in der glücklichen Lage, noch vier Risse zu besitzen in der
Stadtpfarregistratur, die allerdings nur bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts
zurückgehen, aber doch um so wertvoller sind, alö sie die seit 1492 nicht mehr
veränderte Bauanlage genau wiedergeben. Der erste dieser Risse zeigt die
unterirdischen Wasser- und Brunnenleitungen in die einzelnen Bauteile, die
Dolen- und Abwasserkanäle und die Keller, die sich wohl heute noch unter
dem Boden vorfinden. Der zweite Riß gibt die Anlagen des ersten Stock-
werks und der dritte führt uns das zweite Stockwerk vor. Der vierte ist
eine Wiederholung des dritten, wichtig durch manche Bezeichnungen. Der
dritte Riß hat die Aufschrift: „Das ist der wahre Abriß unseres ehemaligen
Frauenklosters mit der Umgebung von Mauern, die Ansicht vom oberen
Stock. Die noch beiliegenden Zeichnungen. Nr. I ist der Grundriß von allen
Kellern, Kanälen, Brunnen, Deicheln und Dolen, Nr. 2 ist der Riß vom
mittleren (!) Stock nebst Holzremis und Brunnenhaus". Die Risse I und 3
sind von einer und derselben Hand gezeichnet und einbeschrieben, während der
Riß Nr. 2 von anderer, älterer Hand stammt; der vierte ist von Klosterschrei-
ner Anton Miller unterzeichnet. Alle Risse enthalten nur die Gebäude, die
von der Klausurmauer umgeben sind. Kunstmaler und Burgenforscher Kon-
rad Koch (Söflingen) hat in einem dieser Arbeit nicht beigegebenen Lageplan
auch die äußere Klostermauer mit den von ihr weiter umschlossenen Wirt-
schaftsräumen gezeichnet, so daß sich ein ganzes und deutliches Bild der Ge-
samtklosteranlage ergibt.

III.

Das eigentliche Kloster, die K laus u r, bildet ein nach Südwesten
etwas verschobenes -Quadrat. Seine Ostmauer lief von der Mitte der Nord-
mauer des ehemaligen AmtshaufeS (jetzt Rathaus) über den Blauarm weiter
nördlich am jetzigen Pfarrhaus und Pfarrgarten entlang zur Kirche bis zum
Beichthaus (Haus der Beichtväter, später ForsthauS, jetzt Schulhauö), das
schon außer der Klausurmauer steht. Hart an der Südmauer des Beichthau-
ses entlang umschloß dieselbe den Kirchhof der Klosterbediensteten und wandte
sich nach Westen, wie sie heute noch steht bis zur Westmauer des ganzen Kom-
plexes, verläuft westlich bis zum heutigen kleinen Törchen beim Einfluß der
Blau, wendet sich nach Süden und stößt hier wieder auf das AmtShauS, wie
man heute noch sehen kann. Diesen Raum wollen wir uns zunächst ansehen,
 
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