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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 41.1926

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3./4. Heft
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Weser, Rudolf: Bauanlage und Baugeschichte des Klösters Söflingen
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https://doi.org/10.11588/diglit.15944#0104
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von Schlesien stammt, erscheint gemütlich die ehrsame Keller meist er in
Walburg Fischer von Kirchberg 1675 — 1743. Nicht ohne Einfluß ist die
Ob er sch reiberin Margarete Luzenberger von Weißenhorn 1676 — 1742.
Elisabeth Sondermayer von Augsburg 1674— 1746, wohl eine Angehörige
der Kupferstecherfamilie Sondermayer, ist die V ä t e r w i n d e n m e i st e r i n,
d. h. sie hat im Beichthaus der Franziskaner den Dienst an der Eingangswinde.
Die Schwester Iuliana Hueber von Dinkelscherben 1676— 1749 ist am Tag
nach ihrem Jubiläum gestorben. Ihr folgt wieder eine Adelige, Scholastika von
Rosenberg aus Schwa; in Tirol, 1680— 1753. Später auch Iubilantin.
Brigitta Anwander von Boos 1677 — 1742 ist die „andere" Schreibe-
rin. Rosalia von Freyberg 1666— 1724 ist erst mit 34 Jahren eingetre-
ten. Felizitas Schneider von Dillingen 1678— 1749 ist die Tormeifte-
r i u. Nun kommen drei Mindelheimerinnen, Archangela Beringer 1683
bis 1750, die „w e l t l i ch e" W i n d e n m e i st e r i n, dann Angela Weber
1681 — 1764 die dritte S ch r e i b e r i n, die sich's noch nicht träumen ließ,
daß sie 1739 Priorin lind gleich darauf Äbtissin werden sollte. Wenn das ihr
Vater, der Bürgermeister Ott Heinrich Weber (Textor) erlebte!, und Ange-
lina Hehl 1686—1753. Mit raschen Schritten — es könnte noch was
fehlen! — naht Eleouora Bergamann von Salzburg 1680— 1750, die auf-
merksame K u st o r i n, der die Paramente in der Kustorei anvertraut sind.
Nach drei weiteren Schwestern, deren eine, Hedwig Goggl von Kaufbeuren,
Chormeisterin wurde und die neue Orgel meisterte, folgt die v i e r t e S ch r e i-
berin Helena Kienle von Ingolstadt 1693 — 1753. Zehn weitere Schwe-
stern schauen mit jugendlichem Antlitz aus dem ernsten Schleier, sie bilden den
Stab der jüngeren Schwestern von 1722. Ein Paar ganz junger Gestalten
schließt sich ihnen an, zwei Novizinnen, Ludowika Kopf aus Augsburg
1703 — 1770 und Klara Manch aus Ottobeuren 1702 — 1768, erst 1721
eingetreten, im Alter von 19 und 20 Jahren, von denen die letztere 1764
Äbtissin wurde. Den Schluß des Zuges bilden 14 Laienschwestern, drei da-
von sind von Söflingen selbst. Eine der 14, Sibylla Klingler von Salzburg
1676 — 175 1, schwingt das Zepter in der Küche, sie ist Küchenmeisterin.
Das sind die 40 Konventschweftern mit Novizen und 14 Laienschwestern,
zusammen 54 Klosterfrauen. Ihrer Herkunft nach sind sie überwiegend
aus Bayern. Auffallend ist das hohe Lebensalter, das sie erreichten, obwohl
sie niemals Fleisch aßen nnd strenges Fasten beobachteten. Da haben wir
nun die ganze Ämtertafel des Klosters kennengelernt und können die Räume
überall mit den betreffenden Amtsinhaberinnen besetzt uns vorstelleu.

IV.

Nach diesem Intermezzo wenden wir uns der weiteren Betrachtung der
Bauanlage zu.

An die Westmauer deS Hauptbaues lehnt sich das Kranken - und No-
viziatgebäude an, das sich um eine» fast rechtwinkligen Hof, das
Pfauengärtle, lagert, welches ebenfalls von einer Art Kreuzgang um-
schlossen ist. Im Untergeschoß der Südseite ist die große und kleine Kran-

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