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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 41.1926

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3./4. Heft
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Weser, Rudolf: Bauanlage und Baugeschichte des Klösters Söflingen
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https://doi.org/10.11588/diglit.15944#0113
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Chor der Klosterfrauen wurde abgebrochen und die Orgel zurückgesetzt, die
BlaSbälge, welche bisher auf der Kirchenbühne angebracht waren, hinter die
Orgel loziert und die Kanzel, bisher an einem Eckpfeiler der Nordseite stehend,
auf die Südseite versetzt.

Bei diesem Bauwesen arbeiteten hienachbenannte Handwerksleute:

Franz Joseph Grupp, Zimmermeister;

Johannes Frei, Maurermeister;

Anton Miller, vormaliger Klosterschreiner, welcher sich für das Bauwesen sehr interessierte
und dem das Kameralamt die Leitung des Bauwesens auftrug;

Joseph Prenkart, Schloffermeifter;

Franz Anton Schweizer, Glasermeifter;

Benedikt Walser, Maler;

sämtlich von Söflingen; und dann
Orgelmacher Schmahl in Ulm.

Bei der Kirche war angestellt als Pfarrer Herr Alois Linder.

Die Ortsvorsteher, Kirchen- lind Schuldiener waren:

Johannes Fraidcl, Bürgermeister;

Joseph Enderle, Gemeindepfleger;

l l Gemeinderäte, darunter einer von Harthausen, und I > Gemeindedeputierte (in
der Urkunde namentlich aufgeführt);

Franz Anton Udot, Schullehrer;

Valentin Mangold, Provisor;

Thaddäus Jakob, Mesner;

Peregrin Schmidberger, Kalkant.

Noch ist kein besonderer Organist ausgestellt, weil die pensionierte Klosterfrau Maria
Katharina Schwarz das Orgelspielen bisher freiwillig, ohne Belohnung, übernommen hat.
Auch lebt noch der vormalige Klosterarzt, Herr Alois Schwarz, welcher an der Kirchenmusik
vielen Anteil nimmt. Die Kirchenmusik und das (sic !) Gesang wird besorgt durch die Kloster-
frau Maria Theresia Schlad und die Klosterfrau Maria Anna Schäffler, Taver Enderle,
ikavcr Örtle, Michael Miller, Bonavcuturuö (sie!) Miller und Antonia Speidel, alle
ledige» Stands.

Ausgezeichnet den 7. März 1821
von dem

König!. Württemb. Kameralverwalter in Ulm
Glöcklen (eigenhändige Unterschrift).

So weit die interessante, bisher fast ganz unbekannt gebliebene Urkunde.

llm diese Zeit müssen übrigens auch noch weitere Veränderungen gesche-
hen sein, die sich auf die Altäre und das Schreinwerk, sowie auf dessen Fassung
und die Tönung der ganzen Kirche bezogen haben. Beweis dafür ist das Hoch-
altarbild „Mariä Himmelfahrt", das 1822 Konrad Huber von Weißenhorn
malte. Im 19. Jahrhundert waren Altäre, Chorstühle, Kanzel ganz in Weiß,
Hellblau und Gold getönt, so daß sich ein festlicher und freudiger Farbenakkord
ergab, der leider durch die viel zu farbige Restauration von 1905/06 bedeu-
tend gestört ist. Auch die an der Nordseite angebrachten Pfeiler zur Stütze
des sich nach Norden senkenden Baues stammen aus dem Jahre 1905/06,
über die wir uns aber hier nicht weiter zu verbreiten haben.

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