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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 41.1926

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3./4. Heft
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Weser, Rudolf: Kirchenschatz des Münsters in Gmünd von 1790
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https://doi.org/10.11588/diglit.15944#0120
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Dabei waren anwesend: Stiftspropst Franz Laver DeblerH, Kanonikus
Johann Nep. Reiß, Kustos der Kirche; ferner: Georg Franz Stahl, Edler
von Pfeilhalden und Franz Frankenstein, beide Bürgermeister, Stättmeister
Ignaz Schedel und der Mesner Eustach Seibold. Die Aufzeichnungen sind
nach den Aufbewahrungsorten und nach den einzelnen Kästen der Sakristeien
gemacht. Die sogenannte „ältere Sakristei" befindet sich vor der ersten Seiten-
lapelle links (Evangelienseite); die „vordere Sakristei" ist die heutige eigent-
liche Sakristei, die bis herauf in die 1880er Jahre noch zwei Anbauten befaß,
die „mittlere" und die „Hintere" Sakristei, welche damals abgebrochen
wurden, weil sie das Schaubild der Kirche im Süden allzusehr verunzierten.

Und nun habe der Kanzlist Förster das Wort.

In der älteren S a k r i ft e i, und zwar:

In d e in K a st e n N r. 1:

I große silberne Bildnus der unbefleckten Mutter Gottes Maria;

1 silbern vergoldete Monstranz, welche mit Flußstein (= Glasfluß) versetzt (ist) und
in der Mitte ein groß feines Berlen (Perle);

2 silberne Engel mit Ranchfäßchen auf schwarzen mit Ziersilber beschlagenen Po-
stamenten;

2 ganz silberne Blumenkrnge;

. 8 mit Silber überzogene Blnmcnkrüge, auf den Choraltar gehörig;

6 große silberne Leuchter, auf den Choraltar gehörig;

2 kleine silberne Leuchter (neben dem Venerabile);

4 silberne, ganz vergoldete Monstränzchen mit heiligen Reliquien;

1 Lampe von Filigran zu Maria Hilf-Altno gehörig;

2 große silberne Blumenkrüge, gestiftet von Johann Debler, Rosenwirt selig (Vater
der Maria Theresia Debler, s. Franz -E. Debler, „Kronologische Nachrichten" S. >45);

I silbernes Bildnis S. Salvatoris;

l silbernes Mutterbild, Untor amabilis, das Jesuskind auf dem Arm, in einer
Hand einen korallenen Zinken, beide mit guten Perlen und Korallen verfaßte Halsnoster
(Nüster Kette), das Kind hat auch ein auf Gold geschmelztes Blnmlcin (p emailliert).
Diese großen Bilder haben Postamente von schwarz gebeiztem Holz mit Silber beschlagen.

I silbernes, vergoldetes Herz Jesu;

I silbernes, vergoldetes Herz Mariä.

In d e m K a st e n N r. 2:

1 silberner Arm mit gold. Ring, in welchem ein Heiltnm vom bl. Evang. Markus;

> silberne Monstranz, gotische Arbeit, mit 6 guten Edelsteinen in goldene Kästlein
versetzt;

l silbernes Krnzifir samt Mutter Gottes-, Johannes- und S. Magdalena-Bildern,
wobei das Kreuz und Postament mit Eibenholz, verehrt von Frau Gräfin von Fugger;

l Kruzifix ziergesilbert auf schwarz gebeiztem Holz samt Titel und Totenkopf, das
Dr. Kagersche genannt");

s) Geboren in Gmünd >7. Februar 1726, Priester 1750, Pfarrer in Wetzgau, 1762 Kanonikus in
Gmund, 1776 Dekan und Stadtpfarrer, >787 Geistlicher Rat, 25. April 1788 Stifispropst, st 8. August
.»1802. S. Weser, Zur Geschichte der Stadtpfarrci Schw. Gmünd, Diözesan-Archiv von Schwaben 1002
(XX) S. 136. .

n) Leonhard Kager, Dr. iuris und Ratsadvokat in Gmünd, ist mit seiner Frau Katharina Ohren-
berger seit 1584 (Taufbuch) verurkundet, ließ 1607 für sich ein Grabdenkmal im Münster errichten in der
Kagersche» Kapelle, machte >608 die Kagersche Schülerstiftung, gab zur Zeit der Hexcnvcrfolgung, 1613
bis 1618, ein Gutachten gegen dieselbe ab (Akten beim ObcramtSgericht Gmünd). Er war geboren 1538 in
Füßen und starb 20. Februar 1616 in Gmünd. S. Weser, Alte Gmünder (XIV), „Remszeitung" 1911,
Nr. 197, 198, 199.

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