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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 42.1927

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Naegele, Anton: Ein Originalbrief des Malers Konrad Huber-Weißenhorn über seine Altarbilder in Rot, OA. Laupheim, im Rahmen seines Lebens und Schaffens
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https://doi.org/10.11588/diglit.15945#0029
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Zuteilung der Gemälde in der Klosterkirche und in dem herrlichen Bibliothek
saal zu Ochsenhausen durch Keppler, Hollu. a.'°). Das ehemalige Hoch-
altarbild der Pfarrkirche zu Tr eher;, OA. Leutkirch'"), die Taufe Christi
durch Johannes mit Hintergrundgestalten italienischen Einschlags befindet
sich jetzt im nördlichen Oratorium; es ist bezeichnet: KonraduS Huber iuvenil
et pinx (it) in Weisienhorn 1807".

Die im heutigen Bayern sich findenden Malereien Hubers seien nur
im Vorübergehen erwähnt und die Orte, die mir aus der Literatur oder aus
persönlicher Besichtigung bekannt geworden sind, genannt, um nicht zuviel
der Arbeit WolfbauerS vorzugreifen und der Grenzen unseres Organs ein-
gedenk zu bleiben. Die erste Stelle verdienen die Fresken im Kloster R o g -
g e n b u r g, wobei jedoch der Anteil des Lehrers Hubers, Martin Kuen, und
seines Nachfolgers und Werkstatterben nicht mehr auseinanderzuhalten ist,
dann Fresken und Altarblätter in der vom Prämonstratenser Stift Roggen
bürg erbauten Wallfahrtskirche in Schießen (1777 — 79). Die Fresken
m Obermedlingen vom Jahre 1784 sind durch Einsturz des Stichkap
pengewölbes 1861 zugrunde gegangen. Elchingen, Thalfingen (Kreuzweg
1809 um 105 fl.), Breitental, Biberach, TafertShofen, Ingstetten, Schabb-
ringen, Wiesenbach, Hittistetten, Wullenftetten, Zusamzell, Laimering, Strasi,
Witzighausen, Anhofen, Burgau, Ellzen, Gundelfingen, Kiffendorf, Thann-
hausen, Oberhausen, Senden, Attenhofen, Aufheim, Beuren, Bubenhauseu,
Hegelhofen, Illerberg, RennertSbofen (das Apostelbild von Benedikt Huber,
dem Neffen, der ziemlich weit hinter dem Oheim zurücksteht), ChristertS-
hofen, kurzum, fast die ganze Umgebung von Ulm und Neuulm in Bap-
risch-Schwaben kann Arbeiten unseres fleißigen, bisweilen etwas flüchtigen
Kirchenmalers aufweisen. Nicht übergangen sei die letzte Arbeit Konrad
Hubers; zwei Monate vor seinem Tod 1850 malte er aus das Osterfest
den auferstandenen Erlöser im Siegesglanz für den Altar der Gottes-
ackerkapelle zu Weißenhorn; in dasselbe Jahr fällt das Altarblatt
Geburt Christi in Unterrot bei Illertiffen"'). Fragen wir nach den Spu-
ren, die der Meister in seiner zweiten Heimat Weißenhorn zurück-
gelaffen hat, so hat die S t a d t p f a r r k i r ch e kein Bild von Hubers
Hand, nur das Stadtmuseum birgt die aus Privatbesitz von Holl ge-
sammelten religiösen Bilder und Porträts. In den Heiligengeftalten
der ersteren haben vielfach Bürger aus Stadt und Umgebung Modell gestan-
den, so bei einer Darstellung von David und IonatbaS oder der Opferung
Jesu im Tempel, wie berichtet wird. Beteiligt ist Huber an der Vollendung
der Himmelfahrt Mariä, dem früheren Hochaltarbild der Pfarrkirche in Wer-
ßenhorn, und des Rosenkranzbilds, er legte die letzte Hand an diese Gemälde
seines Meisters Martin Kuen an, als dieser auf der Reise nach Prag in
Lin; a. D. am Typhus am 50. Januar 1771 starb und die Stelle als Akade-
iniedirektor zu Prag nicht mehr antreten konnte'").

]!)) Keppler, W. K. X, S. XXXIX; .holl, Weißenbor», S. 206; Pfeiffer, Donaukrei», S. 33.

Klaiber in Inventar OA. Leutkirch 1924, S. 49.

-') Holl, Huber, S. 11.

,J-) Klaiber, S. 19; Ruber, Die Malcrfaniilie Kuen v. W. im Schwab. Mnsenm I, 1925, S. 77.
 
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