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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 42.1927

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4. Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.15945#0144

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dem inhaltS- und namenreichen Werk ein
alphabetisches Register fehlt! Zu dem von
berufenster Seite ausgegangenen, von er-
probten zahlreichen Mitarbeitern durchge-
führten Jubiläumswerk können wir Klerus
und Volk von Freiburg unsere aufrichtigsten
Glückwünsche aussprechen; ein solches kirch-
liches Heimatbuch hat wohl kaum eine Diö-
zese bisher hervorgebracht. Möge das unse-
rer» Heimatbistum nächstes Jahr beschiedene
gleiche IahrhundertgedächtniS ei» äbnliches
Werk der Gcfamtfchau über Vergangenheit
und Gegenwart der Rotlenburger Diözese
zeitigen und einer berufenen Werkleitung
ein ähnlich ausgesuchter und erprobter Mit-
arbeiterstab zur Verfügung stehen! Hoi-«
mit, damit nicht erst kurz vor Torschluß,
wie bei einem anderen Jubiläum vor zwei
Iabren, der Ruf ergebt!

Fahsel, H., Gespräche mit einem Gottlose».

8", 214 S. Freiburg 1927, Herder.

geb. 4.20 M.

Der durch seine Berliner Vorträge auch
außerhalb kirchlicher Kreise bekannt gewor-
dene Berliner Kaplan und Konvertit Hel-
mut Fahsel erweist sich auch in diesem Ge-
sprächbuch als tiefgründiger Denker, als
feuriger Glaubensverteidiger, als warmher-
ziger Erforscher und Darsteller der Höben
und Tiefen des Menschenlebens. Gegenüber
de» einst vielvcrbreiteten Unterredungen
über Glaubenswahrheitcn in Morawskys
„Abende am Genfersee" bat Fabsels apolo-
getisches Werk den Vorzug lebenswahren,
künstlerisch aufgebautcn Dialogs; Rede und
Gegenrede wechseln in lebhafter Spannung.
Es sind nicht apologetische Abhandlungen,
mit einigen nichtssagenden GcsprächSformu-
laren eingerahmt; es ist ein geistiger Ring-
kampf zwischen Priester und Atheist. Neben
den grundlegenden Problemen von Dogma
und Moral wird im lebten Gespräch auch
das Verhältnis der Kirche zur K u n st
geistvoll erörtert.

Schwäbisches Heimatbuch 1927, 13. Band.

Eßlingen 1927, Bechtle. 4", 193 S.

Von Jahr zu Jahr nimmt das von Bau-
rat Professor F. Schuster im Auftrag des
Bundes für Heimatschutz berausgegebcne
Schwäbische Heimatbuch an Gediegenheit
des Jnbalts und Reichtum der Illustratio-

nen zu. Aus dem fast alle Gebiete der Hei-
matkunst berührenden Inhalt des neuen
Jahrgangs feien besonders die den Inter-
nen unseres DiözefankunftvereinS und
seines Organs naheliegenden Aufsätze und
Berichte hervorgehoben: „August Schirmer,
ein schwäbischer Heimatkünstler", von Prof.
Schuster; P. Gößlers „Gedanken über
Denkmalpflege und Heimarschutz von heute";
die reichillustrierte Abhandlung des Bericht-
erstatters, dessen zweites Münsterbuch Seile
176 besprochen wird: „Das Münster zu
Gmünd". Ein Musterbeispiel pietätvoller
Einfühlung und künstlerischen Verständnis-
ses kirchlicher Einrichtungen und Denkmä-
ler der Vergangenheit seitens nichtzünftiger
Forscher ist der ebenfalls reichbcbilderte
Aufsatz des Güglinger Forstmeisters O.
Linck: „Von den mittelalterlichen Nonnen-
klöstern Württembergs". Beitritt zum Ver-
ein oder Erwerbung der Vereinsgabe ist
sederman» zu empfehlen. Die Heiligenfigur
aus dem Kriegerdenkmal in Rottweil von
Rieber, München (S. 191) stellt nicht St.
Stephanus, sondern den Soldarenmarwrer
St. Sebastian dar.

Adolf Völliger, alt Pfarrer, Professor,

Jesus von Nazareth und sein Heil.

8", 152 S. Orell Füßli, Zürich 1926.

Völliger, ein Greis von 72 Iabren, will
mit „Karl Barth und Genossen" die Theo-
logen bekämpfen, die von der „Minder-
wertigkeit alles Menschlichen" ausgehen,
eine Gottcsoffenbarung nur im Wunder
für möglich halten, das „wider Sittlichkeit,
wider Vernunft, wider alle Immanenz ist".
Er ist also radikal. Das zeigt sich in seiner
Erörterung der Evangelienfrage, der Kind
heitögefchichte, der Wunder, der eschatologi
schen Reden, des Sühneopfergedankens, de»
Apostelgeschichte. Daneben steht sedoch eine
große Anzahl richtiger Wah nehmungen,
und zutreffender, in begeisterten Worten
vorgetragener Urteile über die Absichten,
Leistungen, Erfolge und Bestimmungen
Jesu, das Ganze ein drastischer Beleg da-
für, daß man an Jesus nicht vorbeikommt,
ja in Verehrung vor ihm haltmachen muß,
auch wenn man ibn nicht für „ChrifttiS,
den Sohn des lebendigen Gottes" hält.

Tübingen. I. Robr.

1.39
 
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